Kapitel 4

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Ich bemühte mich, mich nicht zu viel im Bett zu bewegen, auch wenn ich nicht schlafen konnte, um zumindest Josh nicht zu wecken. Von seinem Bett aus war nichts zu hören, ich ging also davon aus, dass er endlich eingeschlafen war. Irgendwann spürte ich, dass ich aufs Klo musste und ich kletterte aus dem Bett und schlich zur Tür an der gegenüberliegenden Wand. Vorsichtig setzte ich einen Fuß vor den anderen, stieß aber dennoch einmal gegen einen der Stühle, doch als ich lauschte, war von Josh glücklicherweise keine Reaktion zu hören.

Ich ging auf die Toilette und gerade als ich zurück in mein Bett kriechen wollte, schnappte Josh plötzlich laut nach Luft. Ich zuckte erschrocken zusammen und fasste mir an die Brust, in der mein Herz raste.

„Gott! Josh, erschreck mich nicht so!", entfuhr es mir leise, doch Josh antwortete nicht und es war nur sein keuchender Atem zu hören.

„Josh?" Wieder keine Antwort. „Josh, was ist los?"

Ich ging vorsichtig zu seinem Bett hinüber. Als ich mit dem Fuß dagegen stieß, ging ich davor in die Hocke.

„Josh, hey, was ist mit dir?", flüsterte ich und streckte vorsichtig die Hand aus, bis sie auf seinen Arm traf. Ich bemerkte, dass er kerzengerade im Bett saß.

„Hey, Josh, leg dich wieder hin", meinte ich sanft und fasste an seine Schulter.

„Juna?", fragte er leise mit heiserer Stimme.

„Ja, ich bin's. Leg dich wieder hin, Josh." Ich drückte leicht gegen seine Schulter und er gab nach und ließ sich zurück in die Kissen sinken.

„Was ist passiert?", fragte ich. „Hast du schlecht geträumt?"

„I-Ich glaube schon", stotterte Josh. „Tut mir echt leid, ich wollte dich nicht wieder wecken."

„Keine Sorge, du hast mich nicht geweckt. Ich war schon wach. Ich konnte nicht mehr schlafen seit wir geredet haben", beruhigte ich ihn. „Was hast du geträumt? Willst du darüber reden?"

„Ich kann mich nicht erinnern", erwiderte Josh und zögerte dann. „Ich... komme mit der Dunkelheit nicht so gut zurecht, weißt du?"

Ich hatte die Hand auf seinen Arm gelegt und strich mit dem Daumen leicht über seine Haut, in der Hoffnung, ihn zu beruhigen. Sein Atem war immer noch sehr flach.

„Oh, okay, ich verstehe", meinte ich. „Es ist aber auch wirklich stockfinster hier. Da fühle ich mich auch ein bisschen unwohl, obwohl ich mit der Dunkelheit eigentlich keine Probleme habe. Aber es gibt nichts, worum du dir Sorgen machen musst. Du bist ja nicht alleine hier, ich bin auch da."

Einen Moment herrschte Schweigen.

„Kannst du-", setzte Josh an. Dann herrschte wieder Schweigen.

„Willst du... dass ich bei dir bleibe?", versuchte ich vorsichtig, seinen Satz zu vervollständigen.

„Ich weiß, wir kennen uns erst seit einem Tag. Ich verstehe, wenn das etwas viel verlangt ist. Ich will nicht unhöflich sein oder dich bedrängen oder so", erklärte Josh schnell.

„Hey, du bedrängst hier niemanden", entgegnete ich. „Mach dir deswegen keine Sorgen. Wenn dir das hilft, kann ich gerne dableiben."

Ich spürte, wie Josh zur Seite rutschte und schlüpfte neben ihm unter die Decke. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, in diesem Moment nicht mein Herz rasen zu spüren und ich war dankbar, dass es so dunkel war. Einerseits, damit Josh nicht sah, wie rot ich wurde und andererseits, damit ich nicht Josh sah, da sein nackter Oberkörper mich wahrscheinlich nur noch nervöser gemacht hätte.

A Companion in White // Josh DunWhere stories live. Discover now