26 - Von verpassten Vorlesungen und heißer Ungeduld

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Kapitel 26

„Schließ die Tür auf!“, befiehlt Joshua. Sein Ton duldet keine Widerworte und doch denke ich gar nicht daran, die Tür zu öffnen. Bockig verschränke ich meine Arme vor der Brust und blicke ihn abwartend an.

„Nochmal sag ich es dir nicht!“, herrscht er mich an. Auch das lässt mich vollkommen kalt. Denkt er jetzt ernsthaft, dass er mich herumkommandieren kann? Dass ich nicht lache! Für einen langen Moment blicken wir uns intensiv in die Augen. Während ich ihn böse anfunkele, ist sein Blick genervt und arrogant.

„Wieso zur Hölle sollte ich so jemandem wie DIR anbieten, zu mir reinzukommen?“, hake ich bockig nach,

„Damit wir uns mal in Ruhe unterhalten können?“, gibt er ebenso angepisst zurück.

„Das können wir doch auch hier!“, kontere ich. Joshua atmet tief durch ehe er antwortet.

„Schön, Amy. Ja, wir können das auch hier auf dem Flur klären, dann kriegt es aber das ganze Haus und somit deine gesamte Nachbarschaft mit!“ Abwertend blicke ich ihn an. Mister Arschloch steht seelenruhig neben mir und versucht mich mit seinem Blick einzuschüchtern. Gefühlte Ewigkeiten stehen wir so im Flur und blicken einander an. Ich will und werde nicht klein beigeben! Leider schreit eine kleine Stimme in meinem Kopf, dass ich das leider tun werde. Und so ist es dann auch.

„Ist ja schon gut.“, grummele ich leise und schließe die Tür auf. Joshua drängt mich bestimmt ins Wohnzimmer und bedeutet mir, mich hinzusetzen.

„Du kotzt mich an! Ehrlich, so langsam hab ich echt die Schnauze voll, Amy! Ich versteh es einfach nicht! Was ist nur los mit dir?“, bricht er auch sogleich wütend aus. Ehm? Was ist denn jetzt bitte los?

„Was mit MIR ist? Das könnte ich DICH fragen! Du kotzt mich mit deiner arroganten Art an! Es nervt mich, wie du mich behandelt hast und es nervt mich dass du denkst, du wärst ach so toll! Nur weil du ein Staatsanwalt von so unzählig Vielen auf dieser weiten Welt bist! Du bist überheblich und hast gar kein Gespür dafür, wie sich deine Mitmenschen fühlen! Du denkst nur an dich und glaubst, die ganze Welt tut das auch!“, mache ich nun meinem Ärger Luft.

„Du hast doch gar keine Ahnung!“, fährt er mich an.

„Wenn ich keine Ahnung habe, was tust du dann bitte hier? Was.Willst.Du? Wegen dir verpasse ich grade eine wichtige Vorlesung! Womit wir wieder bei dem Thema wären, dass du glaubst, die Welt drehe sich nur um dich!“, kontere ich.

„Ich dachte, ich komme dir mal entgegen und versuche mal, all die Missverständnisse zwischen uns aus dem Weg zu räumen und alles, was ich ernte, sind Undankbarkeit und Vorwürfe! Na danke!“

„Oh, komm schon! Jetzt tu doch hier nicht auf barmherzigen Samariter! Als du mich fett genannt hast, warst du alles andere als sozial!“

„Das ist es also, ja? Die Sache mit dem Bagel? Das ist doch jetzt nicht dein Ernst! Hast du, mit deiner verkorksten Art noch nie etwas von Spaß gehört?“, antwortet er und lacht hähmisch.

„Oh, bitte. Du hast vielleicht einfach nur einen verdammt armseligen Humor! Das wird keiner lustig finden, außer dir selbst. Aber so selbstverliebt wie du bist, dürfte dir das ja nichts ausmachen, was? Und außerdem – wenn es doch ein 'Scherz' gewesen sein soll, wieso hast du ihn dann nicht einfach mal aufgeklärt? Du hattest mehrere Chancen, das alles aufzulösen und du hast sie nicht genutzt.“

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt