6 - Von ehemals besten Freunden und innigen Küssen

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Kapitel 6

..Brandon! Brandon war an der High-School sowas wie mein bester Freund gewesen, bis sich herausstellte, dass er in mich verliebt war. Damals konnte ich damit irgendwie echt nicht umgehen. Und heute? Der hat sich ganz schön gemacht, Junge, Junge! Heute steht ein verdammt gutaussehender, braunhaariger Brandon vor mir und hat die Hände um meine Hüfte gelegt.

„Hallo, Amy, lange nicht mehr gesehen was?“,raunt er mir verführerisch ins Ohr. Wann war er bitte so heiß geworden?

„J..aaa.., viel zu lange.“, antworte ich, ermutigt durch den Alkohol. Als das nächste Lied beginnt, lege ich meine Arme um seinen Nacken und wir beginnen, erneut zu tanzen. Im Laufe des Songs kommen sich unsere Körper und Gesichter immer näher und ich genieße es. Na und? Dann ist es eben Brandon, mit dem ich jetzt grade so heiß tanze. Scheinbar hab ich meine 'Wirkung', wenn man das so nennen kann, auf ihn nicht verloren, denn er blickt mich immer häufiger lüstern an. Als die Musik plötzlich in etwas ganz Ruhiges umschlägt, packe ich ihn am Handgelenk und ziehe ihn hinter mir her zu einer ruhigen Sitzecke. Auf romantisches Tanzen hab ich nun echt keine Lust, wer weiß, was Brandon sonst noch denkt! Tamie blickt mir nur verwirrt, aber auch grinsend nach, als ich mich kurz umdrehe.

„Hey, hey. Früher warst du auch nicht so wild, was soll das hier werden?“, fragt er schmunzelnd.

„Na, Menschen ändern sich. Du siehst doch auch nicht mehr so aus, wie früher, mein Lieber!“, setzte ich ihm entgegen. Gemeinsam lassen wir uns auf die Bank fallen und schweigen uns erstmal an. Irgendwann dreht Brandon sich zu mir um und kommt meinem Gesicht immer näher. Seine Lippen streifen schon fast meine. Auf seltsame Art und Weise macht sich ein freudiges Kribbeln in mir breit und ich schließe den Abstand zwischen unseren Lippen. Unser Kuss ist zunächst zärtlich und wird immer inniger. Sanft spielen unsere Zungenspitzen miteinander. Gott, hätte ich doch mal früher gewusst, dass Brandon so gut küssen kann! Ich kralle meine Hand in seinen Nacken und ziehe ihn noch näher an mich heran. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren und weiß garnicht, wie lange wir dort sitzen, einander innig küssend. Nach einer Weile lösen wir uns voneinander und schauen uns in die Augen. Beschämt blicke ich nach unten. Irgendwie lässt mein Alkoholpegel so langsam nach und ich fange an, mich ein wenig unwohl zu fühlen. Ich habe doch tatsächlich mit ihm geflirtet, oder so. Und innig getanzt. Und ihn auch noch geküsst!ICH, ich habe den ersten Schritt getan. Was ist nur in mich gefahren?

„Und, was machst du momentan so beruflich?“, versucht Brandon das unangenehme Schweigen zu brechen.

„Ach, ich jobbe in einem Cafe und studiere Soziologie und du so?“, antworte ich ihm. Eigentlich paradox, dass wir uns erst richtig anfangen zu unterhalten, nachdem wir uns geküsst haben. Bei mir läuft allerdings nie irgendwas normal, hab ich so das Gefühl. Doch trotz allem lockert sich unser Gespräch mit der Zeit immer mehr auf und ich merke, dass ich mit Brandon immer noch so gut reden kann wie früher. Brandon studiert zur Zeit Journalismus und wohnt in einem Studentenwohnheim am Rande der Stadt. Nebenbei spielt er im College-Team Basketball. Ich bin immernoch total fasziniert davon, wie mein ehemals bester Freund sich gemacht hat. Seine Haare sind kürzer geworden, seine Gesichtszüge markanter, seine grünen Augen irgendwie strahlender und sein Körper muskulöser. Auch sein Style hat sich positiv gemacht. Er trägt eine dunkelbeige Hose und ein schlichtes weißes T-Shirt. Schlicht, aber doch irgendwie elegant an ihm. Generell sehe ich ihn heute irgendwie mit ganz anderen Augen als früher und finde Brandon wirklich attraktiv.

„Du starrst!“, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Peinlich, Amy. Klasse.

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt