Daryl Dixon: Nobody's You [FF]

»31« | The confession

»Daryl's PoV«

"Hallo, Daryl", ertönt die Stimme von Maggie hinter meinen Rücken. Ich drehe mich leicht zu dieser und sehe ihr verzweifeltes Lächeln auf den Lippen. "Hallo...", gebe ich kalt von mir und schaue wieder aus dem Fenster.

"Hat Rick dich geschickt?", frage ich sie, schaue sie aber nicht an. Ich bemerke ihre leisen Schritte, wie sie auf mich zu läuft und vorsichtig hinter mir stehen bleibt. "Nein, aber ich denke, er wollte dass ich dir nachlaufe.", gibt sie kleinlaut zu und seufzt frustriert.

"Was?", frage ich kalt, mache mir dennoch Sorgen um sie.

"Nichts, nichts. Du und Rick seid bloß komisch zueinander, als würde was zwischen euch stehen. Also, verrate mir endlich was los ist.", beantwortet sie meine Frage und steht nun neben mir.

"Vanessa. Vanessa steht zwischen uns.", gebe ich sofort zu und schaue sie wenige Sekunden an, ehe ich mein Blick wieder zum Fenster drehe. "Wieso Vanessa?"

"Es ist lange her, dennoch gab' es da schon paar Situationen zwischen den beiden. Anscheinend konnte sie sich nicht zwischen mir und Rick entscheiden.", erkläre ich ihr und sehe vom Augenwinkel, dass sie sich nervös auf die Lippe beißt. "Was weißt du?", überrumple ich sie sofort.

"Na ja... eigentlich ist das meine Schuld." Sie stoppt und schluckt ordentlich runter. Ich beschließe nicht dazwischen zusprechen, sie sollte es erst mal aussprechen, was sie damit meint. "Eigentlich liebt Vanessa dich, das musst du wissen. Genau vor fünf Jahren, hier in diesem Zimmer, habe ich ihr eingetrichtert dass Sie ein kleines oder winziges Auge auf Rick geschossen hat. Ich habe schon davor erkannt, das Rick Sie zwischendurch intensiv beobachtet oder oft Eifersüchtig wirkte, als ihr beide vor seiner Nase geküsst oder geredet habt. Dass machte Vanessa so verrückt, das sie sich in diese Sache so tief herein gesteigert hat, das sie ein wenig Gefühle für Rick entwickelt hat. Es tut mir leid, Daryl." gibt sie schluchzend zu und schaut mich mit einem entschuldigend Blick an.

Eigentlich müsste ich sauer auf sie sein. Sehr sauer, doch es fühlte sie gut an, endlich die Wahrheit zu wissen, die ich solange von Rick verlangte. Verstehend nicke ich und schaue wieder aus dem Fenster. Es ist doch eh' alles egal, was zwischen den beiden war oder ist, denn Sie ist tot!

"Darf ich dich was fragen?", fragt sie auf einmal und ich nicke zögernd. Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl bei dem Gespräch.

"Hast du deswegen ein Problem mit Rick oder ist da noch was anderes zwischen euch?", fragt sie nun und ich schüttele meinen Kopf. Ich glaube dennoch, mein verneinen kam einige Sekunden zu spät. Sie scheint meine Lüge erkannt zu haben und seufzt.

"Will Rick es nicht einsehen, oder hat er Angst, was passieren wird, wenn er Negan angreift?" Überrascht schaue ich sie an und runzle meine Stirn. Nicht mal ansatzweise habe ich daran gedacht, dass Maggie so denkt. Ich schweige und Presse meine Lippen aufeinander. Maggie seufzt und streicht sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

"Deswegen sind wir hier. Wir wollen Vanessa rächen." Kommt es kleinlaut von mir. Ihr Gesichtsausdruck ändert sich sofort ins verwirrte und ihre Augen weiten sich beängstigend groß. "Wieso Sie rächen? I...ist sie Tod?", fragt sie mit einem zittern in ihrer Stimmlage.

Frustriert nicke ich und drehe mich wieder zum Fenster, um die Tränen zu unterdrücken. Es auszusprechen schmerzt einfach immer noch so unfassbar doll.

"Daryl...Es....", stammelt Maggie unter Schock und ich winke ab.

"Nein, lass das. Du brauchst dich nicht entschuldigen, es ist halt passiert und ich konnte es nicht verhindert. Es ist zwar nicht einfach für mich, aber ich will nicht, dass dich das auch aus der Bahn wirft.", bitte ich und seufze.

Verstehend nickt sie und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. "Deswegen wollt ihr euch rächen?", hinterfragt sie noch einmal. Ich nicke und nehme sie in den Arm.

"Ich will mich Rächen. Ich bin es ihr schuldig.", erkläre ich ihr.

"Du ganz alleine? Das kannst du vergessen. Wenn, machen wir das zusammen.", sagt sie und lächelt, ich ebenfalls wegen die Worte.

"Du kannst immer zu mir kommen, wenn es dir schlecht geht, Daryl." murmelt sie leise.

"Ich weiß, Maggie.", antworte ich zögernd und bin mir ziemlich sicher, dass sie das nur gesagt hat, um mich zu beruhigen.