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"Schätzchen aufwachen."
Erschrocken fahre ich hoch und lege meinen Arm um die Schultern der blonden Frau, nur um diese hinab zu mir zu ziehen. Ich sehe sie mit weit aufgerissenen Augen an und muss feststellen, dass es sich um Gigi handelt.
"Du!"
Ich lasse sie los, sodass sie sich wieder auf ihre Beine stellen kann. Sie kichert vor sich hin, als sie zu dem Spiegel läuft und sich beginnt zu schminken. Im Gegensatz zu mir hat sie alles in ihrer Handtasche. Denn ich muss auch heute in der Jogginghose umher laufen.
"Sag mal Harry, was war das gestern?"
Die Frage musste ja kommen. Ich bin nur froh, dass sie mich nicht noch gestern Abend geweckt hat und mich ausgefragt hat.
"Ich habe doch nur geduscht und mir eine Hose von ihm ausgeliehen."
Mit der Wimperntusche in der Hand dreht sie sich zu mir und hebt eine Augenbraue.
"Gott was denkst du denn von mir. Ich war duschen oder ich wollte duschen, doch bevor ich dies getan habe, habe ich in seinem Zimmer nach Beute gesucht. Da war viel, sehr viel sogar, aber er kam wieder und so musste ich zurück ins Bad."
Auch ich stehe auf und laufe hinter sie, um meine Arme um sie zu schlingen. Durch den Spiegel sehen wir uns an.
"Und dann?"
"Dann haben wir noch kurz geredet."
Ihre Hände legt sie auf meine und lehnt sich an mich. Ihre weiche Haare kitzeln meine Nase.
"Das sah aber anders aus."
"Wie?"
"Du hast ihn berührt."
"Ja...ja habe ich, aber...naja ich-er...Gott."
Gott ist das peinlich.
"Seine Blicke auf meinem Körper waren sehr eindeutig und vielleicht kann ich dies noch ausnutzen."
"Bestimmt..."
Sie griff nach einer Flasche mit hautfarbenen Inhalt. Diesen trug sie auf ihre Stirn und Wangen auf, ehe sie dies mit einem Schwamm verteilte. Angewidert löse ich mich von ihr und schüttel mit dem Kopf. Wie können sich Frauen soetwas antun?

"Ich werde kurz Louis aufsuchen."
"Tu was du nicht lassen kannst."
So laufe ich nur in Jogginghose rüber zu ihm ins Zimmer. Da es keine Tür hat kann ich mich anschleichen und kann so seine nackte Rückseite sehen. Sofort bleibt mein Blick an seinem Hintern hängen, welcher aber sogleich von einer Boxershort bedeckt wird. Doch auch so kann ich meinen Blick nicht von diesem lösen. Als sich Louis zu mir dreht und schockiert stehen bleibt. Kann ich wieder klar denken. Louis Hintern ist normal. Jede Frau hat auch so einen, warum in aller Welt habe ich diesen dann so angestarrt?

"Ha-Harry?"
Mein Herz klopf unnormal schnell, als sich unsere Augen treffen.
"Ich wollte nur meinen Anzug holen."
Er kommt auf mich zu.
"Du willst das klebrige Ding anziehen?"
"Ich habe nichts anderes."
Louis nickt verstehend und läuft dann zu seinem Kleiderschrank. Er öffnet beide Seiten und sieht skeptisch in den Schrank. Auf einer Seite befinden sich viele Anzüge, auf der anderen Alltagsklamotten. Louis jedoch schüttelt, sobald er eine Sache rausgezogen hat, den Kopf und legt diese wieder in den Schrank. Auch das nächste Teil ist anscheinend nicht passend, da er auch dies wieder rein wirft.
"Du bist zu groß für meine Klamotten."
Beschwert er sich und sieht mich skeptisch an. Seine Augen bleiben an meinem Oberkörper hängen. Ohne das man es merkt, spanne ich meinen ganzen Körper an und gehe auf ihn zu.
"Deine Schultern sind doppelt so breit wie meine und deine Beine viel länger."
"Soll ich das als Kompliment auffassen?"
Während er sich wieder zu seinem Kleiderschrank dreht, zuckt er nur mit den Schultern. Wollte ich so unbedingt hören, dass er mir ein Kompliment macht?
"Wie habt ihr geschlafen?"
"Gut, sehr gut sogar."
"Werdet ihr eine weitere Nacht hier bleiben?"
"Ich weiß nicht."
"Ihr seid willkommen, wann immer ihr wollt."
Sanft lächel ich ihn an.
"Danke."
Nach weiteren fünf Minuten gibt er auf, nach passenden Klamotten zu suchen und geht an mir vorbei in das Bad. Mit meinem weißen Hemd kommt er zurück und legt es mir über die Schulter.
"Ich werde jetzt Gigi in den Stall fahren lassen und wir werden einkaufen gehen."
Verwirrt ziehe ich mir das Hemd an und beginne die Knöpfe zu zumachen. Louis geht wieder zu dem Schrank und zieht aus diesem ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. Diese zieht er sich über die Beine und greift schon nach dem Hemd, doch ich nehme dies von dem Bett in meine Hand.
"Warum gehen wir einkaufen?"
Er will mir das Hemd aus der Hand nehmen, doch ich halte es höher, sodass er nicht mehr dran kommt. Empört zieht er die Luft ein und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Gib mir mein Oberteil!"
"Nein!"
"Ich befehle es dir aber!"
Auch ich verschränke die Arme vor der Brust. Mit roten Wangen sieht er auf den Boden und dreht sich von mir weg. Seine Arme schlingt er um seinen Bauch und haucht ein leises 'Bitte'.

Ist ihm sein Körper peinlich? Fühlt er sich unwohl? Dabei hat er einen normalen Körper. Nur normal, nicht hübsch! Er braucht sich nicht zu schämen.
"Hey Louis, Dreh dich zu mir."
Wie nicht anders zu erwarten schüttelt er mit dem Kopf, was mich seufzen lässt.
"Okay dann nimm es wieder."
Er dreht sich um will nach dem Hemd greifen, welches ich ihm hinhalte, doch ich ziehe es wieder zurück und so steht er vor mir, oberkörperfrei. Mein Blick bleibt an den Härchen hängen, welche sich von seinem Bauchnaben hinab zu dem Bund seiner Hose ziehen. So merke ich nicht wie er näher kommt und mir das Oberteil aus den Händen zieht. Sofort hat er es sich übergeworfen und köpft es zu.

"Warum gehen wir denn jetzt einkaufen?"
"Weil du keine Klamotten hier hast."
Gerade will ich ihm sagen, dass ich keine brauch, als Gigi in den Raum kommt und mir ihr Handy hin hält.
"Fionn."
Sagt sie schlicht und geht wieder. Kurz schaue ich zu Louis, deute ihm so an, dass ich auch gehen werden, wir uns jedoch um zehn Uhr unten treffen, und verschwinde ebenfalls aus seinem Zimmer.
"Fionn."
"Hey Haz."
Ich lache leise in das weiße iPhone von Gigi, welches sie von ihrem Modeljob hat, damit sie immer erreichbar ist.
"Was ist denn?"
"Ich habe im Fernsehen gesehen, dass gestern eine Corvette von dem Polo-Fest entwendet wurde."
"Ja kann sein."
"Ich meine ich finde das ja schön und gut, aber du musst bitte mal darüber nachdenken, dass da noch immer das Nummernschild dran ist und man es so viel einfacher finden kann und wo seid ihr denn überhaupt, wolltet ihr in der Nacht nicht wieder kommen."
"Don es ist alles gut, wir sind bei den Tomlinsons im Schloss und w-"
"WAS?"
Ich halte das Handy von meinem Ohr und sehe lächelnd zu Gigi, da ich wieder in das Gästezimmer gegangen bin. Sofort hüpft sie zu mir und reißt mir das Handy aus der Hand um es laut zu stellen.
"Ja sind wir...der Prinz ist Polo Spieler und anscheinend gehört der Stall, wo sein Pferd steht, Bella Hadid."
Es ist still am anderen Ende.
"Fionn, das ist meine Schwester."
Sagt Gigi und lächelt breit.
"Ich habe sie so lange nicht mehr gesehen."
"Wow das freut mich Gigi, aber warum seid ihr denn jetzt da?"
"Na um sie zu treffen. Gestern Abend war es viel zu spät und so hat er uns angeboten bei ihm zu schlafen und jetzt werden wir dorthin fahren, also in den Stall."
"Wann seid ihr wieder hier?"
Meine beste Freundin und ich sehen uns kurz an.
"Wissen wir noch nicht genau, aber heute Abend sind wir sicher wieder daheim."
"Gut, dann werde ich heute Abend das neue Nummernschild haben und ich hoffe ihr werdet Beute haben. Wir könnten wieder neue Klamotten vertragen."
Ich stimme ihm lachend zu und verabschiede mich schnell von ihm, da die Uhr gerade zehn schlägt.

HomesickWhere stories live. Discover now