Ein teuflisch guter Butler~Prolog

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Es war die regnerischste und tiefenschwärzeste Nacht, seit langem in London.
Nichteinmal der Mond ließ sich blicken, bei den grauen Wolken die sich in kürzester Zeit gebildet hatten.

Der Regen prasselte nur so nieder, tellergroße Tropfen die die nur zum Teil fertig gepflasterten Straßen der Stadt überschwämten und es dadurch unmöglich machten per Kutsche zu verreisen.
Keiner traute sich bei solch einem Unwetter auf die Straße, sondern ließ es sich lieber noch so kurz vor der kommenden Weihnachtszeit im Warmen gutgehen.

Doch der Schein trügte!

Während die meisten Bewohner London's schon schliefen, regte sich etwas in London's dunkelsten Straßen.
Etwas was den neugierigen Menschenaugen noch lange verborgen bleiben werden würde.

Eine dunkle Gestalt die sich im Schutz der schwarzen Nacht verbarg und von Dach zu Dach in atemberaubendem Tempo elegant fortbewegte.

Er schien es eilig zu haben, während seine Augen suchend umherglitten...

...und letztendlich ein zufriedenes triumphierendes Lächeln über seine Lippen wanderte.

________

Ein Schrei hallte durch die Stille, dann noch einer und noch einer.
Ersetzt wurden die Schreie durch ein röchelndes Gurgeln.

Jemand flehte um Hilfe.
Irgendjemand! Doch selbst Gott erbarmte sich nicht und wollte ihm nicht helfen. Er war längst dem Tod geweiht und diesem schien er wohl auch gerade ins verschmitzte Gesicht zu blicken, da war er sich ganz sicher.
"B-Bitte!", flehened sah er die dunkle Gestalt, die sich über ihn beugte an und seine Knie zitterten vor Angst.

Die silberne Klinge flog in dem Moment herunter in dem er dieses abfällige Wort der Schwäche über seine verräterischen Lippen gebracht hatte.
Im selben Augenblick erlosch in seinen Augen das Lebenslicht und sein Kopf glitt leblos zu Boden.

Die Gestalt, die die silberne Klinge gezückt hatte, drehte sich mit einem abfälligen Gesichtsausdruck weg von der Leiche und wischte sich mit einem weißen seidigen Tuch, welches er immer bei sich trug, über den guten Anzug.

Dann beugte er sich über den einzigen lebenden Mann im Raum, der gefesselt und mit weit geöffneten Augen panisch zu ihm hochschielte.
"W-was...h-haben...", er wurde mit nur einer geschmeidigen Bewegung zum Schweigen gebracht.
Für den Moment würde er schlafen, ob er dem Tod jedoch entkäme, dass lag nicht weiter in seiner Hand.

Die Gestalt, der Butler, kniete sich neben ihn und zog ihm das aus dem Mantel, weshalb sich die 13 Menschen zu dieser Uhrzeit hier in einem verlassenen Schuppen nahe der St. Bride's Kirche, heute versammelt hatten.

Das Grinsen kehrte zurück auf seine Lippen.
Schnell erhob er sich, packte den leblosen aber atmenden Mann und verschwand in den Schutz der Nacht zurück.
Die Richtung die er einschlug, führte ihn auf direktem Weg zum vereinbarten Treffpunkt, den er und sein Master noch vor wenigen Minuten beschlossen hatten.

"My Lord!", er neigte seinen Kopf mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

"Hast du es erledigt, Sebastian?", fragte Ciel jedoch barsch, wie immer war er äußerst ungeduldig wenn es um Missionen ihrer königlichen Hoheit ging.

Sebastian hob leicht den Kopf und nickte wohlwollend mit einem Grinsen, dass seine Mundwinkel perfekt umspielte.
"Wie ihr es von mir verlangt habt, My Lord!"

Sebastian deutete auf das leblose Häufchen Elend, dass er mitangeschleppt hatte, doch Ciel schnaubte nur uninteressiert.
"Von mir aus, hätte er auch sterben können. Schließlich war es nicht mein Wunsch ihn am Leben zu lassen."

Sebastian's Augen funkelten voller Süffisantheit.
"Wollt ihr damit sagen, ich solle ihm sein mickriges Leben gleich hier und jetzt beenden?", schon hatte Sebastian seine silbernen Messer gezückt und für einen Augenblick erschien da ein etwas gieriger Zug auf seinem Gesicht, der Ciel ein Stirnrunzeln einbrachte.

"Ich bin immer noch der Wachhund ihrer Majestät und noch bestehe ich darauf diesen Posten weiterhin einzuhalten, also wirst du dich für weiteres zurückhalten, verstanden Sebastian!", befahl Ciel.

"Ja, My Lord!"

"Hast du es gefunden?", wand sich Ciel wieder an ihn und sein Gesicht ließ nicht die leiseste Gefühlsregung herauslesen.

Sebastian griff in seine Anzugtasche und holte den kleinen Gegenstand heraus, der verantwortlich war das sich 13 Menschen bei Nacht, Nebel und Regen in den ärmsten Straßen London's trafen und am Ende ihr Leben verloren.

"Du hast es!", rief Ciel, weder überrascht aber aus irgendeinem Grund etwas erleichtert.
Sebastian's Augenbraue schoss in die Höhe und fragend schaute er Ciel an.
Doch dieser hatte ihm längst den Gegenstand abgenommen und lief voraus, Richtung der Absteige wo sie für diese Nacht untergebracht sein würden.

Sebastian zuckte die Schultern.
Sein Master würde ihn schon noch einweihen und wenn nicht wüsste er schon seine Methoden um an Ciel's Geheimnis zu kommen!

"Natürlich habe ich es. Für euch, My Lord!
Schließlich bin ich ein teuflisch guter Butler!
Bitte vergesst das nicht."

Play with Fire~A Black Butler FanficWhere stories live. Discover now