Kapitel 41

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Augenblicklich stürmten ein paar der Elfen auf das schwarze Gebäude zu und verschwanden im Inneren. Ein paar Minuten später kamen sie mit riesigen Kisten wieder zurück. Auf dem Weg wichen sie dem Leichenberg aus, welcher immer noch auf dem Platz lag und anfing zu verrotten. Erschöpft stellten sie die Kisten auf dem Boden ab und stemmten ihre Hände in ihren Rücken. Langsam schlenderte sie auf sie zu und schnappte sich eine der Flaschen. Es war Wodka. Lächelnd öffnete sie das Getränk und es wurde totenstill. Zögernd nahm Arya einen kleinen Schluck woraufhin ihr Hals anfing sich anzufühlen, als würde er brennen. Es war keineswegs unangenehm sondern eher angenehm. Grinsend schrie sie: „Der Alkohol ist gut." Augenblicklich begannen die Gespräche wieder und die Armee ging auf die Kisten zu. Mit ihrer Flasche zog sie Elfin sich in den Wald zurück. Die Blätter rauschten und die Stimmen der Krieger verstummten langsam. Vor ihr erblickte sie auf einmal einen glasklaren See mit einem hölzernen Steg. Nochmals nahm sie einen großen Schluck von ihrem Wodka und genoss das Brennen in ihrem Rachen. Daraufhin setzte sie sich wieder in Bewegung und schritt selbstsicher über die knarrenden Holzbretter und ließ sich am Ende nieder. Seufzend zog sie ihre Schuhe aus und stellte diese hinter ihr ab. Schließlich tauchte sie ihre Füße in das kühle Wasser. Dieses umfasste diesen sofort und löste ein befreiendes Gefühl in Arya aus, vielleicht lag es auch am Alkohol. Gedankenverloren starrte sie auf die spiegelnde Oberfläche hinaus und trank immer wieder ein paar Schlucke. Schließlich war die Flasche leer und um sie herum drehte sich alles. Schwankend saß sie am Ende des Stegs und warf das leere Glas achtlos weg. Seufzend ließ sie ihren Körper erschlaffen und fiel daraufhin mit einem lauten Platschen ins Wasser. Es fühlte sich angenehm an und löste den Schweiß von ihrer Haut und das Blut von ihrem Lederanzug. Mühevoll drehte sie sich um und trieb schließlich mit dem Gesicht nach oben im Wasser. Immer noch drehte sich alles um sie herum doch Arya schloss einfach ihre Augen und versuchte wieder Nightmare zu erreichen. Plötzlich spürte sie einen schwachen Strom, der von ihm ausging. Sofort konzentrierte sie sich auf diesen und verfolgte ihn. Der Sternenhimmel vor ihren Augen verschwamm und formte sich neu. Als sie wieder sehen konnte erkannte sie, dass sie gefesselt in einer kleinen Zelle lag und ihr ständig irgendetwas in den Körper gepumpt wurde. Kraftlos versuchte sie zu brüllen doch brachte keinen Laut über ihre Lippen. In ihren Flügel spürte sie keine Kraft und auch sonst fühlte sie sich energielos. Ihr Käfig schwebte über der Lichtung eines Waldes und auf dieser waren viele Soldaten positioniert. Langsam schlossen ihre Augen sich wieder und sie kämpfte mit ihrer Müdigkeit. Schnell löste Arya sich aus der Perspektive ihres Seelenverwandten und spürte noch, wo er sich ungefähr aufhielt bevor die Verbindung abbrach. Etwas beruhigt atmete die Elfin die Luft aus, welche sie unbemerkt angehalten hatte. Müde geworden schwamm sie zum Ufer und hievte sich aus dem Wasser. Mit ihren Knien rutschte sie über das Gras, sie konnte jede Unebenheit spüren. Nach einer Weile presste sie ihre Handfläche gegen den Boden und rappelte sich stöhnend auf. Sie spürte, wie der Schwindel stärker wurde und drohte sie wieder auf die Knie zu zwingen. Doch sie hielt knurrend dagegen. Konzentriert versuchte sie einen Fuß vor den anderen zu setzen doch dieser verfehlte seinen eigentlichen Platz um ein paar Zentimeter und Arya schwankte deswegen. Trotzdem ging sie weiter bis sie bei dem Steg ankam. Durch viel Anstrengung konnte sie sich wieder auf die letzte Holzplatte setzen. Verträumt wanderte ihr Blick über das Ufer während sie immer wieder nach links und rechts schwankte. Plötzlich hörte sie es im Gebüsch zu ihrer rechten Rascheln. Sofort schoss ihr Kopf in diese Richtung und musterte die Blätter eindringlich. Als sie nichts erkennen konnte konzentrierte sie sich auf die Holzenergie hinter der grünen Wand und presste diese zur Seite. Dahinter kam Eliot zum Vorschein, welcher verwirrt sein zerstörtes Versteck anstarrte. Nach einer Weile erhob er sich schwankend und torkelte zu Arya. Schwankend ließ er sich ebenfalls auf dem Steg nieder doch nicht auf dem letzten Brett sondern ein bisschen weiter entfernt. Wortlos musterte er sie einfach. Schließlich erhob er lallend das Wort: „Als wir uns das erste Mal gesehen habe habe ich dich gehasst, weil du besser warst als ich, besonderer und deshalb mehr Aufmerksamkeit bekommen hast doch jetzt weiß ich, dass viel Verantwortung auf deinen Schultern liegt und es nicht so einfach ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Wenn ich von meiner Drachin getrennt bin spüre ich diesen leichten Schmerz aber weil ich weiß, dass ich sie wiedersehen werde ist der nicht sonderlich stark. Ich kann mir nicht vorstellen wie schwer es für dich ist." Seufzend legte sie sich auf den Steg und schloss ihre Augen, da sie von plötzlicher Müdigkeit überrannt wurde. Bevor sie in bodenlose Schwärze fiel murmelte sie leise und sanft: „Danke."

Die DrachenkriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt