Kapitel 25

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Am nächsten Morgen wurde Arya wieder durch das nervige Piepen aus dem Schlaf gerissen. Murrend setzte sich sich auf und schaltete den Wecker aus, neben dem eine Armbanduhr lag, welche sie gestern schon flüchtig gesehen hatte. Gähnend schnallte sie sich diese um ihr linkes Handgelenk, streckte sie sich und rieb sich die Augen. Nach einer Weile setzte sie sich auf und schaute sich im Zimmer um. Alles war genau wie gestern. „Wenn sie mich nicht finden, können sie mich auch nicht mitnehmen", stellte sie fest. Aufgeregt warf sie Nightmare einen Blick zu, welcher den Wecker verärgert anstarrte. Lächelnd erhob sie sich und schlenderte zu Kleiderschrank. Da auf ihrem Anzug noch ein Bisschen Blut von Eric klebte schnappte sie sich schnell einen Neuen und zog diesen an. Danach schnappte sie sich ihr Schwert, welches immer noch unberührt auf ihrem Bett lag und schnallte es sich mithilfe der Schwertscheide um. „Komm Night, wir müssen los", flüsterte die Elfin leise bevor ihr Drache geschmeidig auf ihre Schulter sprang. Sofort verließ sie ihr Zimmer ohne den Gegenständen in diesem mit einem letzten Blick zu würdigen und schlich lautlos in das gigantische Badezimmer. Dort putzte sie sich im Eiltempo die Zähne bevor sie mit einem der goldenen Schlüssel im Flur verschwand. Schnell schloss sie die Tür hinter sich und schritt den Gang entlang. Danach marschierte sie die Treppen hinunter. Als sie die letzte Stufe hinter sich ließ wurde sie auf einmal von einem Körper gegen die Wand gedrückt und kaltes Metall berührte ihren Hals. Nightmare war so geschockt, dass er sich hinter ihrem Hals versteckte und nur flach atmete. Verächtlich schaute sie in die Augen von Eric, welcher leise flüsterte: „Jetzt bist du doch nicht mehr so stark", und den Dolch stärker an ihre Haut drückte, sodass eine kleine Wunde entstand aus welcher Blut rann. Anstatt zu antworten suchte sie in ihrem Inneren nach Luftenergie, welche sie veränderte, sodass aus dieser Rauchenergie wurde. Blitzartig ließ sie diese frei, sodass die beiden komplett in Rauch gehüllt wurden. Schnell nutzte sie den Überraschungsmoment aus und entwendete ihrem Gegner das Messer, indem sie sein Handgelenk leicht verbog und er gezwungen war es loszulassen. Zum Schluss stand sie hinter ihm, hielt in einer Hand seine Haare, welche sie nach oben zog, sodass seine Kehle entblößt war und in der anderen hielt sie seinen eigenen Dolch. Als der Rauch wieder verschwunden war näherte sie sich langsam und bedrohlich seinem Ohr und knurrte leise in dieses: „Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt. Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich dir deine dämliche Kehle durchschneiden würde. Es wäre ganz einfach, ich töte dich, zeige den Schnitt an meinem Hals und sage das ich mich nur verteidigt habe und mich vielleicht ein Bisschen unterschätzt habe. Aber ich will ungern noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Wir sehen uns in der ersten Stunde, du kleiner Bastard." Danach ließ sie seine Waffe und seine Haare gleichzeitig los und schlenderte als wäre nichts gewesen zur Tür. Hinter sich hörte sie noch, wie Eric erleichtert keuchte und der Dolch mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden traf. Kur darauf öffnete sie die Tür und trat auf den gepflasterten Platz hinaus. Tief atmete sie die frische, kühle Luft ein, bevor sie auf den Wald zuging. Es befand sich niemand in der Nähe, der sie sehen hätte können. Als sie in dem Dickicht verschwunden war kletterte sie behände auf einen der Bäume. Seufzend ließ sie sich auf einem der dicken Äste nieder, schloss ihre Augen, lehnte ihren Kopf an den Stamm und atmete langsam ein und aus. Etwas später warf sie einen Blick auf ihre neue Uhr und bemerkte, dass es bereits fünf Minuten vor neun Uhr war. Geschmeidig sprang sie von dem Baum und verschmolz mit dem Wald. Als sie sich sicher war, dass niemand herschaute ging sie auf die Wiese und schlenderte zur Arena. Sofort bemerkte sie, dass sie noch mehr gemieden wurde als Früher. Unter den Gesichtern, welche sie anstarrten bemerkte sie einige Neue. Selbstbewusst schritt sie auf den Eingang zu, welchen sie kurz darauf passierte. Elegant lehnte sie sich an die Sandsteinmauer und beobachtete, wie immer mehr Leute das oben offene Gebäude betraten. Nach einer Weile hörte sie Nina sagen: „Sucht euch einen Partner oder eine Partnerin aus der anderen Klassenstufe!" Unbewegt musterte Arya die Anwesenden, bis ihr auffiel, dass ein Schüler genau auf sie zuging. Misstrauisch musterte sie diesen. Er hatte rote Haare, blaue Augen und ein rundliches, kindliches Gesicht. Als er in Hörweite war fing er stotternd an zu sprechen: „Ich bin Tim, ich wollte dir danken, dass du Eric von seinem hohen Ross geholt hast und dich fragen ob du möglicherweise, natürlich nur wenn du willst, heute meine Magiepartnerin sein würdest?" Nach einer Weile antwortete die Elfin: „In Ordnung." Woraufhin ihr Gegenüber sie erleichtert anschaute. „Stellt euch gegenüber, sodass ihr einander in die Augen schauen könnt und kämpft miteinander!", schallte Günters Stimme durch die Arena.

Die DrachenkriegerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt