~Kapitel 30 - Die Flucht~

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Sekunden vergingen, die mir wie Ewigkeit vorkamen und er starrte mich immer noch an, während er sich kaum bewegte.  ,, Was machst du hier?", stellte ich ihn die Frage, damit diese Stille gebrochen wurde und ich immer noch nicht glauben konnte, dass er wirklich hier war. Anstatt mir zu antworten, kam er mit schnellen Schritten zu mir, hielt mein Handgelenk fest und zog mich Richtung Fenster, das gleichzeitig der Balkon war. ,,Wa..was.machst du da? Wohin bringst du mich?" ,, Dich hier weg bringen, was sonst. Wir müssen hier sofort weg.", gab er monoton zurück und maschierte direkt zum Balkon, während er mich mit sich zog. Was hatte er jetzt vor? ,, Du willst doch jetzt nicht etwa vom Balkon springen, oder?", fragte ich ihn ängstlich,  dabei versuchte ich das Maschieren zu stoppen, doch er war stärker. Nekael hielt kurz an, warf mir einen Blick zu und ich könnte schwören, das er kurz davor war zu lächeln aber er hatte sich im Griff und tats nicht. Schade!

,,Genau das habe ich vor.", meinte er und zog mich weiter, bis wir auf dem Balkon waren, wo frischer, etwas kalter Wind wehte und meine offene, gewellte Haare bewegen ließ. ,, A..aber die Wachen? Die Wachen werden uns sehen.", begann ich zu sagen und schaute ihn dabei an, der meine Blicke kurz erwiderte und dann auf den Garten runter schaute. ,, Die habe ich schon erledigt.", gab er kurz und knapp von sich, dabei klang seine stimme etwas hart. ,, W..wass? Sie sind doch etwa nicht... " ,, Ich habe sie nicht umgebracht, wenn du das meinst." Ich schaute dabei den Garten an, der groß war und in der Dunkelheit konnte ich einige Gestalten erkennen, die auf dem Gras lagen. Das müssten dann die Männer meines Onkels sein. ,,Sie sind nur Ohnmächtig,  mehr nicht und wenn wir hier weiter so ein Kaffeekränzchen machen, werden die wieder alle aufwachen und dich zu befreien wäre somit dann abgehakt. Also komm jetzt!", hörte ich ihn weiter sprechen und plötzlich drehte sich Nekael um, sodass er Rücken zu mir gedreht war und ging leicht in die Knie. Ich schaute ihn fragen an und dann sagte er unerwartet: ,, Spring auf." Meine Augen wurden größer und ich begann zu stottern. ,, W..wa.s?  Iii.ch so.ll auf d..dein R..Rücken sp..springen? " Nekael drehte seinen Kopf etwas in meine Richtung und sah mich mit seinen Topas Augen an. ,, Ja, hast du ein Problem damit?  Also los spring endlich rauf, wir haben keine Zeit mehr." Ich konnte es immer noch nicht fassen, was gerade hier passierte. Warum tat Nekael das überhaupt? Warum half er mir zur Flucht? Ich hatte keine andere Wahl,  doch schon, hier bleiben aber ich wollte das nicht. Deshalb war Nekael,  der Vampir, der mich eigentlich nicht mochte und nicht haben wollte, meine einzige Möglichkeit hier raus zu kommen. Ohne weiteres nach zu denken, kletterte ich vorsichtig auf Nekael 's Rücken, während ich mich an seinen Schultern festhielt. So nah war ich ihn nie aber das spielte jetzt keine Rolle. Als ich Nekael's Hände leicht an meine Beine streifen spürte, erfuhr mir eine leichte Gänsehaut und eine wärme breitet sich leicht in mir aus. ,, Halt dich gut fest.", hörte ich ihn sagen und schon sprangen wir auf das Dach des Hauses mit einer schnellen Geschwindigkeit. Mein Körper wurde mit Adrenalin gepumpt, die mein Herzschlag immer mehr erhöhte. Nekael rannte diesmal sehr schnell bis zum Ende des Daches und sprang dann mit viel Schwung auf eines der hohen Bäume, die in der nähe des Hauses stand, dabei konnte ich einen Schrei nicht unterdrücken. Baum für Baum sprang Nekael auf deren dicken Äste und immer wieder hatte ich von diesem schnellen Geschwindigkeit Angst, dass wir auf eines der Bäume gegen prallen könnten, doch wie es schien, war Nekael, was diese Sache anging, ein Profi. Plötzlich, nach einer Ewigkeit blieb Nekael auf einer Art Lichtung stehen und setzte mich abartig wieder auf dem festen Boden zurück. Mir wurde kurz schwindelig, da vor meine Augen eine schwarze Nebel sich bildete, doch sie verging langsam wieder. ,,Die anderen werden gleich auch in unserem Treffpunkt sein, wir müssen von hier kurz zu Fuß.", sagte der Vampir und ohne sich einmal nach hinten zu mir zu drehen, lief er weiter. Ich sah hin einfach hinter her und bewegte mich nicht. Warum tat er das? Immer wieder kam mir diese Frage durch den Kopf und ich konnte wie immer auch aber von mir aus gesehen, nie einen wahrhaftigen Grund finden, weshalb Nekael mir helfen sollte. Als Nekael bemerkte, dass ich ihn nicht folgte, sondern stehen blieb, drehte er sich leicht zu mir um und sah mich fragend an.  ,, Was ist? Kommst du?" ,, Warum?", fing ich an zu flüstern und ich wusste ganz genau, dass er es gehört hatte. Er hob eine Braue und drehte sich diesmal komplett in meine Richtung,  sodass er genau ein paar Meter mir stand. ,, Was warum?", fragte er zurück.  ,, Warum hilfst du mir?" Diesmal wurde ich etwas deutlicher,  damit er mir endlich meine Frage beantworten konnte. Nekale sah mich immer noch an aber sagte nichts. ,,Wir haben jetzt dafür keine Zeit. Wir müssen uns beeilen, also komm!", sagte er nach eine Weile, drehte sich wieder um und wollte weiter los laufen, doch ich hielt ihn zurück. ,, Warum hilfst du mir, Nekael?", fragte ich wieder und diesmal wurde meine Stimme lauter. ,, Warum das Ganze? Du hasst mich. Du wolltest mich nicht mehr in der WG haben. Von Anfang an, hast du mich ignorierte,  mich wie Dreck behandelt und mich gehasst, obwohl ich mich nicht wirklich daran erinnern kann, was ich genau gemacht haben soll, dass du dich gegenüber mir so verhälts." Ich konnte sehen, wie Nekael bei meinen worten seine Hände zur Fäusten ballte und sie wieder locker ließ. Er drehte sich wieder kurz zu mir um und anstatt auf meine Fragen und auf meine Worte zu zu gehen, sagte er ganz ruhig: ,, Ich habe dir doch gesagt, dass wir jetzt für diese Diskussion keine Zeit haben Lynn." , Ich konnte es nicht glauben, er wollte sich wirklich rausreden, doch ich würde nicht so schnell aufgeben. Da hatte er sich getäuscht.  ,,Warum hilfst du mir, Nekael?", diesmal waren die Worte laut und hart ausgesprochen. Er zuckte leicht zusammen und plötzlich wurde seine Miene angespannt. ,, Warum tust du mir das an? Warum hasst du mich so sehr?", diese zwei Fragen waren diesmal voller schmerz und Trauer, die ich nicht unterdrücken konnte und plötzlich stand Nekael vor mir.Ich zuckte bei seiner schnellen Geschwindigkeit zusammen. Er stand so ganz dicht vor mir und sah mich irgendwie mitleidend an, was ich in seinen Augen ablesen konnte. ,,Ich hasse dich nicht.", flüsterte er mir zu, dabei streifte er ganz vorsichtig und leicht mit seiner Hand meine Wange. ,,Ich will mich von dir fernhalten und dich hassen, doch ich kann das nicht. Nicht mehr." Nach seinem letzten Wort, bügte er sich leicht und legte ganz vorsichtig seine weichen, kalten Lippen auf meine.

Die Nacht der UnsterblichenWhere stories live. Discover now