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Ein Klopfen lässt mich ruckartig aus meinen Tagträumen erwachen. Die Tür wird geöffnet und ein Bett wird reingeschoben. Ich seufze. Meine Hoffnung auf das sanfte Alleinsein ist damit wohl zu nichte gemacht worden, denke ich und will wieder in meine Traumwelt eintauchen, doch dann erwische ich nochmal einen winzigen Blick auf den Neuankömmling. Mein Atem stockt - Ich kenne dieses Gesicht. Ich kenne dich, will ich schreien, doch ich bleibe mucksmäuschenstill. Auf den Bett liegt er. Er, dessen Name ich nicht kenne, dessen Gesicht ich mir doch zu gut eingeprägt habe. Ich erinnere mich an die brauen, großen Locken, an die Grübchen, die bei seinem freundlichen Lächeln in meine Richtung zum Vorscheinen kommen. Ich erinnre mich sogar an den Ring, den er am am Daumen trägt. Vor meinem inneren Auge fangen an Bilder zu spielen, von dem Tagen als mich einsam fühlte und ich in das Zentrum unseres kleinen Ortes gegangen bin. Ich spüre wie ich wieder auf der morschen Holzbank sitze und Leute beobachtete, wie sie klitzekleine Schnipsel ihres Lebens für Spanner wie mich, zur Ausschau trugen. Ich sehe den Platz mit dem großen, kunstvollen Brunnen mit Statuen vor mir, und ich sehe, wie sich eine Familie vor meine Aussicht auf den leidenden Arbeiter der abgebildet ist, schiebt. Ich erkenne eine Person von ihnen sofort wieder - von einem alten Foto aus einem verstaubt Album - mein Herz pocht und mein Körper ist wie eingefrohren Er ist mein Vater. Mein Vater mit seiner glücklichen Familie. Seiner glücklichen Familie ohne mich. Sieh' dir doch an wie sie lachen...

Ehe ich mich versehe sind er und ich alleine im Zimmer. Ich und mein Halbbruder.

,,Hi." sagt er. Hi, denke ich, Hi, ich bin übrigens deine Halbschwester. Mach dich bereit, jetzt kommt eine Geschichte auf dich zu. Sie wird dich schocken, dich zu Tränen bringen und ganz nebenbei deine Familie zerstören.

Ich will ihm sagen, es ihm ins Gesicht schreien, wenn er mir nicht glauben würde. Doch alles was meinen Mund verlässt ist ein gehauchtes. ,,Hi."

,,Ich bin übrigens Harry." Harry pass gut zu ihm, denke ich, sehr gut. Ich stelle mir vor, wie mein Vater nach seiner Geburt stolz seinen Namen in seiner ordentlichsten Schrift in die Geburtsurkunde eingetragen hat. Mein Name steht in eile geschrieben von einer namenlosen Krankenschwester auf dünnem Papier.

,,Ich bin Mary-Ann." antworte ich und versuche mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Es gelingt mir und es sitzt breit und freundlich auf meinem Gesicht, während ich versuche zu verarbeiten, was grade passiert.

,,Weswegen bist du hier?" fragt er und sieht auf den Tropf, an dem ich hänge. Nervenzusammenbruch, will ich sagen, ich hatte einen Nervenzusammenbruch, weil dein Vater auf einmal bei mir aufgetaucht ist und mir gesagt hat, dass ich in seinem, in eurem, Leben nicht willkommen bin.

,,Irgendwas mit der Schilddrüse, sie müssen noch Tests machen.", das ist sogar nur halb gelogen, als ich kleiner war hatte ich ständig Probleme mit der Schilddrüse. ,,Und du?"

,,Hab mir das Bein mehrfach gebrochen. Muss wohl nochmal operiert werden." Ich nicke und will grade mein Beileid ausdrücken, da klopft es.

,,Ja?" rufen Harry und ich gleichzeitig, als wir uns ansehen, müssen wir grinsen. Echt grinsen. Herein kommt eine ebenfalls grinsende Frau. Sie hat dunkles Haar und trägt eine beige French Coat.

,,Hallo Schatz." sagt sie lächelnd zu Harry. Prompt verschlucke ich mich an meiner eigenen Spucke und ringe nach Luft.

,,Alles okay? Soll ich eine Schwester rufen?" fast panisch eilt sie zu mir, dem Kind der Affäre ihres Ehemannes. Mein Herz hämmert ängstlich gegen meine Brust und Tränen brennen mir in den Augen - nicht nur, weil ich mich verschluckt habe. 

,,Ja-ja. Alles... alles okay." ich versuche sie beruhigend anzulächeln, während sich langsam meine Atmung normalisiert. 

,,Sicher? Oh Gott, Dear, du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt. Ich dachte schon ich müsste erste Hilfe anlegen."

,,Erste Hilfe? In einem Krankenhaus, Mom?" grinsend sieht Harry herüber zu seiner Mutter.

,,Ja, wer weiß denn schon, ob eine Schwester sofort kommt.", sagt sie ernst, doch ich kann sehen, dass sie scherzend lächelt. ,,Dein Vater kommt dich Morgen besuchen. Er bringt Gemma mit." In meinem Kopf beginnen sämtliche Glocken schallend zu lauten. Ich spüre, wie sich kalter Schweiß auf meinen Händen sammelt. Er wird tatsächlich kommen. Er wird mich sehen und er wird mich wiedererkennen und ich werde ihre Familie zerstören...

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⏰ Laatst bijgewerkt: Aug 10, 2019 ⏰

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