Kapitel 4

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Zoe's P.o.V.:

Michael sah immer wieder über seine Schulter zu mir. Irgendwann entschloss er sich endlich zu mir zu kommen. Er verlangsamte seine Schritte, sodass er nun neben mir herlief. Ich erwartete, dass er etwas sagte, aber er tat es nicht. Regelmäßig beäugte er mich von der Seite. Ich konnte spüren, dass er etwas sagen wollte und ich wusste auch was.

„Ich weiß es nicht.", ich sah zu ihm. Diesmal war er derjenige, der nicht zu mir sah.

Ich hatte ihn noch nie so schweigsam erlebt. Er sagte immer was er dachte, fragte immer, wenn er etwas wissen wollte. Doch jetzt schwieg er. Warum schwieg er? Ich wiederholte meine Worte: „Ich weiß es wirklich nicht, Michael."

Endlich sah er mich an. „Dann erzähl mir was passiert ist. Ich kenne dich, Zoe. Du bist konzentriert, du wirst nicht einfach überrumpelt."

Ich schluckte und sah wieder auf den Weg vor mir. Er hatte Recht. Normalerweise passierte mir so etwas nicht. Ich konnte es mir ja selbst nicht erklären.

„Ein Drevak hat als Erstes angegriffen. Es wurden immer mehr und dann kam von irgendwo dieser Ahiab Dämon her. Er hat mir den Rücken aufgeschlitzt, bevor ich ihn überhaupt gesehen hatte. Scott musste ihn töten und gleichzeitig andere Dämonen abhalten." „Ein Ahiab Dämon? Es gab seit Jahren keine mehr in London." „Glaub mir, dass weiß ich. Aber genau deswegen habe ich ihn ja erkannt."

Statt zu antworten, blieb Michael still. Er sah auf die Gruppe vor uns. Fünf Schüler. Fünf Mundi und zwei Schattenjäger. An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er über etwas nachdachte.

„Was denkst du?" „Skyla hat mich eben etwas gefragt. Etwas das mir auch schon durch den Kopf gegangen ist." Ich wartete, doch er sprach seine weiteren Gedanken nicht aus.

Gerade als ich nachfragen wollte, blieb unsere Gruppe stehen. Wir waren vor dem Institut angekommen.

Ich wollte gerade meine Stele aus meinen Stiefel ziehen, als Michael mich am Arm festhielt. „Hör mir zu, Zoe." Mein Blick richtete sich auf ihn. „Ich möchte, dass du deinen Eltern alles erzählst." Sein ernstes Gesicht verriet mir, dass etwas nicht stimmte. Er machte sich Sorgen, große Sorgen. Langsam nickte ich und gab ihm zu verstehen, dass ich ihn verstanden hatte.

Er zückte seine eigene Stele und lief an der Gruppe vorbei. Ihre Blicke ruhten auf mir. Sie hatten uns zugesehen. Schnell richteten sie ihre Blicke auf Michael, der geschmeidig die Rune auf die Tür des Institutes auftrug. In kürzester Zeit waren wir alle hindurchgetreten und ich schloss hinter Regulus und mir die Tür.

Die Eingangshalle war dunkel, als wir sie betraten. Das einzige Licht kam aus dem Gemeinschaftssaal. Sie saßen dort in kleinen Gruppen und unterhielten sich. Remus, Sirius, James und Peter waren die Ersten, die uns bemerkten. Wie aus Reflex standen die Jungs auf. Dadurch wurden die Anderen auch auf uns aufmerksam. Ich spürte ihre Blicke auf mir, während Lily, Grace, Regulus, Severus und Gideon sich erschöpft hinsetzten. Sie wurden direkt von den Anderen mit Fragen bombardiert.

Skyla gesellte ich zu Ihnen und Scott begleitete Michael und mich zu Theo und Jackson, die neben meinem Vater und meiner Mutter am anderen Ende des Raumes standen. Als sie uns sahen, kam meine Mutter direkt auf mich zu und hielt mich vor sich, damit sie mich auf Verletzungen überprüfen konnte. Ihre Augen blieben an meiner zerfetzten Jacke hängen und ihr Blick wanderte nervös zu meinem Vater. Meine Eltern erklärten mit nur einem Blick, dass Scott und ich ihnen folgen sollten. Michael nickte uns zu und zog Theo und Jackson zu den Anderen.

Als wir den Raum verließen, konnte ich nur noch leise seine angespannte Stimme hören: „Wenn sich jetzt alle beruhigt haben, können wir mit dem Training weitermachen. Und ja, wir machen jetzt weiter, also kommt wir gehen jetzt in den Trainingsraum."

shadowwitches 2 • marauders/shadowhunters Where stories live. Discover now