Kapitel 2

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Durch ein schrilles Geräusch wurde ich in der Früh aufgeweckt. Genervt drehte ich meinen Wecker ab und sah mich im Zimmer um. Meine Familie war anscheinend schon Essen gegangen und hatte mich schlafen lassen. Als ich auf die Uhr sah und bemerkte welcher Tag war, kamen alle Erinnerungen an meinen gestrigen Tag zurück.

In einer Stunde würde mein Tanzjob bei einem Video von One Direction anfangen. Noch genügend Zeit also. Mit purer Motivation sprang ich auf und ging erstmal Zähne putzen, schminken und anziehen. Dann hüpfte ich die Stiegen unseres Hotels hinunter und ging in den Speisesaal. Dort hüpfte ich wie ein kleines Mädchen gleich zu den Tisch, an dem meine Familie saß, begrüßte alle und ging dann weiter zum Büffet. Ich tischte mir Unmengen auf meinen Teller und aß alles auf. Immerhin hatte ich gestern nur zu Mittag eine Kleinigkeit gegessen. Danach erzählte ich meiner Familie von meiner Begegnung gestern und dass ich dann bald los müsste. Begeistert waren sie nicht, aber sie wünschten mir trotzdem viel Spaß. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging ich zur U-Bahn und fuhr zu der Station die die Jungs mir gestern aufgeschrieben hatten. Als ich bei dem Gebäude ankam, war ich überrascht. Ich hatte ein modernes, verglastes Gebäude erwartet, aber mich empfing ein altes Gebäude mit einem großen Löwen über der Eingangstür. Von hier kann man sich nicht vorstellen, dass drinnen Turnsäle, eine Greenbox oder ähnliches waren. Man stellt sich mehr ein teures Hotel vor. Aber wie so oft, trügt der Schein. Als ich eintrat, kam sofort eine hektisch aussehende Frau auf mich zu.

„Are you Lena Huber? Please follow me." Wir liefen einige Gänge entlang, bis sie endlich vor einer Tür hielt. Bevor ich ihr in den Raum folgte, atmete ich noch einmal tief durch und setzte ein Lächeln auf. 

Am Rand der kleinen Turnhalle saßen einige nervös aussehenden Mädchen. An der anderen Seite, zu der sie immerzu sahen, stand One Direction. Sie unterhielten sich mit einem anderen Mann, wobei ich schätzte, dass er ist der Choreograph des Videos war.

Die Frau  neben mir sagte laut: „The last one, Lena Huber, arrived."

Um den unangenehmen Blicken, die mir alle zuwarfen, zu entkommen, setzte ich mich zu dem Mädchen. 

„From which agency are you from?" Agentur? Wieso Agentur? Meinten sie eine Tanzagentur? 

„I'm not from an agency. Are you all from an agency?"

Sie sahen sich verwirrt an. „Yes. How did you get this job? Do you know them personally? You are not from here, I can here that.", meinte eine andere als vorher.

Ich grinste. „No, I'm not from here. I met them in a music shop and they offerd me this job."

Sie runzelten die Stirn und sahen irgendwie schlechter gelaunt als vorher aus. Ich merkte, dass ich hier nicht mehr willkommen war. Na gut, selber Schuld. Bekamen sie eben nichts von der tollen Lena Huber zu sehen. Erhobenenhauptes stand ich auf und nahm wenige Meter weiter weg wieder Platz.

„So girls. Bevor we start you can get autographs and ask the boys everything you want. But we will start in five minutes!" meinte der Choreograph. Meinten die das ernst? Waren wir nicht hier um zu tanzen? Die Mädchen jedoch schienen von dieser Idee ganz begeistert zu sein und gingen sofort auf die Jungs zu.

Ich könnte die Chance nutzen und für meine Freundinnen ein Autogramm besorgen. Zuerst jedoch wollte ich jemanden glücklich machen, der ganz alleine in einer Ecke stand. Meinem Vorsatz folgend ging ich auf den Choreographen zu. „Can I have an autograph from you?" Ich schien ihn damit total überrascht zu haben.

„Sure, why not?", meinte er mehr zu sich selbst.

„Thanks!", bedankte ich mich mit einem breitem Grinsen im Gesicht. 

Ich ging in die Richtung des blonden Jungen. „Can I have an autograph for my best friend Sophie?", fragte ich freundlich, aber mit bemerkbar weniger Begeisterung als die anderen Mädchen. Er kritzelte irgendwelche Buchstaben auf ein Foto von ihm. Wenn ich richtig entzifferte, hieß er Niall. 

„Thanks!", bedankte ich mich, als er es mir aushändigte. Das gleiche machte ich bei den anderen vier auch, nur für andere Freundinnen.

Nach einiger Zeit, als alle nur noch am schwatzen waren, meinte ein Typ, den ich bis dahin noch gar nicht gesehen hatte: „Okay, I think thats enough. Get in a line of three people."

 Wir waren zu acht, also gab es eine Reihe mit nur zwei Personen. Nur wer stand bei wem? Ich wusste, dass ich da wenig mitzureden hatte und das machte mir gar nichts aus. Ich bin schlecht im wählen und entscheiden.  Der Einfachkeit wegen stellte ich mich in die letzte Reihe, während die anderen stritten wer vorne stand. 

„Girls, we will be converted later, so it's not important where you are standing now!" Diese Aussage brachte mir nur ein paar verspottende Blicke von den Mädchen ein und die Diskussion ging weiter. Bis der Typ, den ich nicht zuordnen konnte, mir zustimmt und sie einfach irgendwie aufstellte. Wir bekamen ein paar Schritte vorgezeigt und mussten sie sofort nachtanzen. Nach und nach wurden sie immer mehr und wir immer verschwitzter. Nach einer gefühlten Ewigkeit, hieß es endlich, dass wir eine Stunde Pause hätten.

854 Wörter

More Than This (Liam Payne FF)Where stories live. Discover now