#3 Pläne für die Zukunft

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Nachdem wir gefrühstückt hatten, setzte ich mich aufs Sofa. Ein paar Minuten später kam Patrick dazu und stellte eine Schale mit Wassermelonen vor uns auf den Tisch. Ich nahm mir eine Scheibe und guckte während ich sie aß aus dem Fenster. ,,Was überlegst du", fragte Patrick vorsichtig. Mir ist heute Nacht klar geworden, dass ich in meinem letzten Jahr noch was erleben möchte. Ich möchte nicht hier auf dem Sofa sitzen, immer mit dem Tod im Nacken. Ich will was erleben und nochmal die Welt sehen, bevor ich sie von oben aus beobachten kann. ,,Das ist ein wunderbarer Plan Sam, sagte Patrick, ich bin sicher wir werden noch viele tolle Momente zusammen erleben." Wir?! , fragte ich überrascht. Aber was ist mit deiner Arbeit? ,,Da wird sich schon eine Lösung finden, sagte Patrick zuversichtlich. Ich rufe Herrn Berger gleich mal an." Patrick telefonierte fast ne halbe Stunde oben im seinem Büro mit seinem Chef, bis er dir Treppe wieder runter kam. Und?, fragte ich unsicher. ,Also begann Patrick: ,,Am Anfang war er natürlich nicht so begeistert, doch dann hatte er eine Idee die ich einfach super finde. Während unserer Reise werde ich mir immer ein paar Notizen und Fotos machen und wenn ich zurück kehre einen Artikel über unsere Weltreise schreiben. Es wird um die schönsten Flecke der Erde aber auch um ihre Gefahren gehen. Außerdem wird es eine bezahlte Reise. Das heißt für uns, dass die Flug und Hotelkosten von meiner Arbeit getragen werden und wir bloß die Aktivitäten bezahlen müssen. Mein Gehalt bekomme ich zusätzlich auch noch."
Mit einem Aufschrei viel ich Patrick um den Hals und ließ ein paar Freundentränen kullern. Noch am selben Tag setzte ich mich an meinen Laptop und guckte mir die verschiedensten Reiseziele auf der ganzen Welt an. Für mich war klar, dass jeder Kontinent besucht werden musste. Es gab so viel zu sehen, dass ich gar nicht wusste wo man anfangen soll. Es sollen aber nicht nur Sehenswürdigkeiten besucht werden, sondern auch spektakulere Sachen unternommen werden. Obwohl ich weiß, dass ich nur noch ein Jahr habe und mich die Nachricht gestern echt umgehauen hat, freu ich mich auf die bevorstehende Zeit. Ich weiß nicht, ob ihr mich versteht, aber ich will nochmal was erleben und nicht nur hier in Deutschland! Besonders freut mich allerdings, dass Patrick mich begleitet. Er kann seine Arbeit behalten und uns wird sogar der Großteil bezahlt. Selbst wenn ich hätte alleine reisen müssen und alles alleine bezahlen, hätte ich die Tour unternommen. Ich glaube, dass das Jahr verfliegen , so schnell, das ich es nicht merke, wie schnell es wirklich geht. Meine Lebenszeit ist begrenzt und darum will ich nicht länger als nötig warten um die Reise zu starten. Morgen muss ich nochmal zu Doktor Martin. Er will mir irgendwelche Medikamente verschreiben, damit ich noch möglichst lange überlebe. Aber will ich das überhaupt? Ich weiß bis jetzt nicht, was für eine Krankheit ich überhaupt habe, aber ich will es auch gar nicht wissen. Ich bin kein Freund von Medikamenten, deshalb bin ich auch nicht unbedingt begeistert, dass mir Doktor Martin irgendwelche verschreiben will. Doch ich habe mich entschlossen sie zu nehmen. Immerhin ist er Arzt und sollte wohl am besten wissen, was meinem Körper in seinem jetzigen Zustand hilft und was nicht.
Irgendwie macht es mich traurig, dass durch die Hilfe von irgendwelchen Tabletten mein Körper praktisch gezwungen wird weiter tu machen, obwohl er sagt, dass der Tod für ihn besser wär. Ich bin noch nicht bereit mich von dieser Welt zu verabschieden, aber ich weiß, dass der Zeitpunkt zwingend irgendwann im kommenden Jahr kommen wird und es dann kein Zurück mehr gibt. Ob ich dann wohl wirklich vom Himmel auf die Erde, vorallem auf Patrick hinab gucken kann. Ich hoffe , er wird an meinem Tod nicht zerbrechen, dass könnte ich mir nie verzeihen.

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