Prolog

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Die Schatten zweier Schüler lichteten sich vor einem Gebäude ab. Die grazil verzeirten Säulen und die Fassade deuteten darauf hin, dass es bereits vor langer Zeit errichtet wurde. Von außen wirkte das Gebilde schon fast beängstigend. Die gepflegten Gärten in dem alten englischen Stil vermischt mit dem Barock, der Efeu an den Hauswänden sowie die schweren Vorhänge die man von außen an den unnötig großen Fenstern erkennen konnte und die ernst blickenden Leute die mit schnellen Schritten ihrer Wege gingen, hatten eine mystische Aura. Die Jugendlichen gingen langsam auf einem Schotterweg auf das Gebäude zu und versuchten den abwertenden Blicken, der Angestellten auszuweichen.

Sie hatten ein Schulprojekt. Jeweils zu zweit sollte man einen Ort beziehen und sich einen Tag mit diesem auseinandersetzen. Die beiden hatten ein Treffen mit einer Leiterin - Dr. Evans - welche vor kurzen von einer Art Ausgrabung zurückgekehrt war, vereinbart. Ihre Aufgabe war es, sich über das neuste Arbeitsfeld der Leiterin zu informieren. Das Paar hatte den Tag bereits herbeigesehnt an dem sie endlich mit der berühmten Frau reden, und mehr über die Geschichte erfahren konnten.

Doch als sie den Weg, der zu dem Eingang des Anwesens führte, entlang liefen und die Blicke der Professoren auf sich spürten wurden sie mehr als nur unsicher. Als sie das Institut für Geschichte und der Erforschug für Mythen betraten, wurde ihre Stimmung noch bedrückter. Die Decke war hoch und die Fenster so sauber, dass man glatt vermuten könnte, dass nichts den Rahmen gefasst worden war. Doch war der lange Gang durch die schweren Vorhänge an den Fenstern abgedunkelt. An den Seiten des Weges, welcher durch einen Teppich ausgelegt war standen Skulpturen, Vitrinen mit Masken, Vasen und was das Herz eines Forschers noch so erfreute.

Vereinzelt gingen kleine Wege in gekennzeichnete Zimmer ab. An Schildern konnte man Namen von Professoren, Doktoren und Lehern lesen. Aber die Person welche die beiden suchten befand sich weiter oben. Vorsichtig gingen die Zwei die riesige Treppe aus altem Stein nach oben, wohl in der Angst ein Stück vom Geländer oder von den Stufen abzubrechen. Die Gänge erstreckten sich auch in der 2. Etage dunkel, scheinbar ins Nichts gehend weiter. Doch das Ziel der beiden befand sich bereits gegenüber der Treppe. Eine große, bereits etwas morsche und wohl von einigen Käfern angefressene Tür zeigte eine Schild mit dem Namen Dr. Prof. Evans. Zuerst wagte keiner von beiden zu klopfen, doch nach kurzem zögern überwanden sie sich und hörten daraufhin ein freundliches ,, Ja ?"

Die Doppeltür öffnete sich mit einem lauten Knarren und quietschen. Eine Frau mit, zu einem Dutt gebundenem Haar, einer schwarz geränderten Brille und dem Typischen Professoren Outfit, welches aus einem schwarzen Rock und weißer, enger Bluße bestand, holte beide mit einem lächeln in das Zimmer.

Der Raum hatte keine Vorhänge und war daher mit Licht durchflutet. Durch die einfallenden Sonnenstrahlen, konnte man die Staubpartikel in der Luft tanzen sehen und beobachten, wie sie sich langsam auf den Rücken, der im Regal aufgestapelten Bücher legte. Das Zimmer war voll von ihnen. Auf einem Teppich, der mitten im Raum lag, stapelten sie sich und vereinzelt waren sie achtlos auf den Boden gelegt worden. Zwischen den Büchern lagen einige Blätter und Ordner die lose zu sein schienen. Alles in dem Zimmer wirkte alt. Wie der Rest des Gebäudes.

Dr. Evans deutete in Richtung eines Schreibtisches und riss die beiden damit aus ihrem starren. Die Schüler wunderten sich wie dieser alte Tisch solch eine Menge an Schriftwerken tragen konnte, ohne unter der Last zu zerbrechen. Das einzige neue im Raum waren die Elektrischen Geräte und die Stühle.

Beide saßen, ein Glas Wasser vor der Nase und ihre Notizhefte vor ihnen ausgebreitet, gegenüber von Dr. Evans. Das förmliche war geklärt und Evans hatte sich es bereits in ihrem Stuhl gemütlich gemacht. Sie beugte sich nach vorne. ,, Also ihr seid hier um zu hören was wir auf meiner letzten Exkursion entdeckten ?" Die beiden angesprochenen nickten. ,,Gut wir waren in der Eiswüste. Nach langem Forschen waren wir schon sicher dass diese Wüste nicht immer so kalt und leblos war. Tagelang wanderten wir durch die Kälte und suchten mit Sensoren jeden Ort ab der uns verdächtig erschien. Heute ist mein Team von einhundertfünfzig Mann noch immer dort. Nach ewigem suchen wollten wir aufgeben bis einer meiner Leute einen Freudenschrei ausstieß. Wir hatten gefunden wonach wir suchten. Circa 45 Meter unter dem Schnee befand sich im Eis eine ganze Stadt. Die Hütte war damals wohl auf einem Hügel weshalb unser Sensor es bemerkte. Wir bekamen das Recht den Ort freizulegen und zu erkunden."

Die Schüler schrieben mit so schnell sie konnten, in der Hoffnung nichts des Gesagten zu verpassen.

,,Welches Volk dort auch gelebt hatte, es muss riesi gewesen sein. Doch was schlimmer war, war nicht die trostlosigkeit der verlassenen Häuser, oder dieses Gefühl welches in der Luft lag, welches dir die Kehle zuschnürte... es waren die Leichen. Es waren tausende von ihnen. Manchen fehlten Glieder, manche waren in zwei hälften gerissen, einige hatten Waffen in der Hand, andere waren abgewandt mit weit aufgerissenem Mund so als würden sie fliehen und schreien. Es war das Grauen. Wir fanden Männer, Frauen, Junge und Alte, sogar Babys. Mütter hielten ihre Kinder fest an sich gedrückt bevor sie starben. Männer versuchten verzweifelt ihre Familien zu beschützen und Kinder wurden förmlich zerquetscht. Es sah aus als wurden sie nicht nur bekämpft... Sie wurden abgeschlachtet."

Der Blick der Professorin war auf ihre Finger gerichtet. Es war als wäre sie nicht mehr in dem Raum im Institut sondern wieder dort. In der Eiswüste. Der Platz war frisch freigelegt und zum ersten mal gab es einen Überblick über das Grauen welches sich abgespielt haben muss. Es war als würde sie sich an jede Leiche erinnern die über Jahrtausende im Eis verborgen war. Als würde sie noch immer versuchen in ihrem Kopf nachzustellen was passiert sein muss.

Sie blickte wieder auf und traf den Blick der Schüler. ,,Wir fanden bei einigen Leichen Schriften und Zeichnungen und in versiegelten Truhen kurze Bücher und Journale einiger Krieger. Einige müssen überlebt und das Geschehen niedergeschrieben haben. Wir konnten die Schrift mit der Hilfe einer Person entschlüsseln und uns ein Bild machen was damals dieses Volk auslöschte. Ich nehme an ihr möchtet die Geschichte hören? Aber seid gewarnt damals konnten sich Menschen vieles nicht erklären und vieles war für sie Magie oder Hexerei..."

Beide Besucher nickten und lächelten. Und so begann Dr. Evans zu erzählen was diesem uralten Volk zugestoßen war und was in der Lage war jeden von ihnen zu töten.

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A/N

Das ist der Prolog. Der muss langweilig sein. Das nächste Kapitel wird besser........Theoretisch 😁😁

BreakEvenPoint

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