Kapitel 11 - Der See...

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Nach weiteren 1 1/2 Stunden Fahrt, in denen sich Tyler und Josh näher kamen (Josh musste widerwillig feststellen dass Tyler eigentlich ziemlich nett und lustig war und überhaupt nicht böse oder gefährlich) fuhr Tyler endlich vom High Way runter, auf eine von Ahornbäumen gesäumte Landstraße.

Es war mittlerweile später Nachmittag geworden und die Sonne schien golden und wunderschön auf die Landschaft.
Josh betrachtete die Szenerie mit Faszination. Er liebte die Natur. Er fand es unglaublich wie so etwas wunderschönes und ausgeklügeltes einfach so entstanden sein konnte. (Deswegen konnte er es sich auch nicht vorstellen dass es das alles ohne Einwirken irgendeiner göttlichen Macht gab)

Er war so in den Bann des Anblicks gezogen dass er nicht merkte wie Tyler ihn mit einem sanften Lächeln betrachtete.

Schließlich hielt das Auto am Ende der Straße an einem kleinen See.
Das Wasser glitzerte in der Sonne und kleine Wellen schlugen immer und immer wieder auf dem Sandstrand auf.

„Wow." hauchte Josh, nachdem sie ausgestiegen waren und sich auf ihre Jacken in den Sand gesetzt hatten.
„Schön, oder?" fragte Tyler. Josh nickte. Er hätte nicht gedacht dass der brünette Typ einen Sinn für die Schönheit der Natur hatte.

„Woher weißt du von dem See? Ich dachte... also ich dachte d-du wärst neu?" wollte Josh wissen, ängstlich dass Tyler die Frage falsch aufnehmen könnte.

„Meine Großeltern wohnen ne halbe Stunde von hier entfernt. Als ich klein war und bei meinen Oma und Opa zu Besuch war, sind wir immer hierher gekommen. Im Sommer haben wir hier gebadet, im Herbst Spaziergänge gemacht, im Winter habe ich hier Schlittschuh fahren gelernt um im Frühling sind wir zum Picknicken hergekommen. Lach mich nicht aus, aber hier fühle ich mich irgendwie zuhause." erklärte Tyler, etwas schüchtern.
So viel hatte er noch nie auf einmal von sich erzählt, schon gar nicht jemandem, den er erst seit kurzem kannte.

„Ich würde dich nie dafür auslachen. Ich versteh das. Zuhause bei mir ähm d-da habe ich auch so einen Ort. Es ist was besonderes." flüsterte Josh, gerührt davon, dass Tyler ihm Einblick in einen so persönlichen Teil seines Lebens gewährte.

Tyler sah ihn an. Er schaute Josh in die Augen, als versuche er in Joshs Seele zu blicken. Seine tiefsten Gefühle und Gedanken zu ergründen.
Josh schaute nicht weg, blinzelte nicht einmal. Er schien in dem warmen Braun das Tylers Augen waren, versunken zu sein.

Ohne dass sie es merkten bewegten sich die Jungen immer näher aufeinander zu. Wie Magnete kamen sie sich immer näher.
Die Luft zwischen ihnen war zum schneiden dick und knisterte förmlich vor Spannung. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Lippen davon sich zu berühren.

Plötzlich war alle Spannung wie in Luft aufgelöst, als Josh die Situation in der er sich befand realisierte, und schnell zurück wich.

Beide schienen wie aus einem tiefen Tagtraum aufgewacht, aus einer Trance erwacht zu sein. Keiner der beiden sagte etwas über das geschehene- oder nicht geschehene. Sie saßen schweigend, in Gedanken versunken da und blickten auf den See und die kleinen Wellen die das Licht des Sonnenuntergangs reflektierten.

Schließlich, als die Sonne schon halb hinter dem Horizont verschwunden war, regte sich Tyler.
„Wir sollten uns langsam wieder auf den Rückweg machen. Ich muss um halb neun wieder in der Schule sein und du bist wahrscheinlich nicht mal abgemeldet." murmelte er, stand auf und begann den Sand von seiner Jacke zu klopfen.

„Du hast recht." sagte Josh leise und stand ebenfalls auf.

Der Rückweg war, abgesehen von der Musik die Tyler über die Musikanlage spielen lies, still. Keiner der beiden versuchte auch nur ein Gespräch anzufangen.

Tyler fragte sich was er falsch gemacht haben könnte. Hatte er Josh Angst gemacht? Hatte er die Zeichen falsch gedeutet? Hatte Josh nur mit ihm gespielt?!

Josh fragte sich ob er verrückt wäre. Was hatte er sich dabei gedacht? Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Vertraute er Tyler auf einmal? Konnte es sein dass es Tyler irgendwie geschafft hatte, sich den Weg in sein Leben zu bahnen? Dass Josh ihn doch mochte?!

Beide waren verwirrt und erschöpft und waren nur allzu dankbar als sie endlich das Internat erreichten.

Der Abschied verlief, gelinde gesagt unangenehm. Bevor sich ihre Wege trennten und sie sich gute Nacht wünschten, hatte Tyler Anstalten gemacht Josh zu umarmen. Dieser hatte, komplett überfordert, Tylers rechte Hand aus der Luft gegriffen und sie geschüttelt.
Mit hochrotem Kopf hatte er sich dann umgedreht und war den Gang zu seinem Zimmer hinunter gerannt um anschließend darin zu verschwinden.

Tyler blieb verwirrt auf dem Gang stehen und war sich nicht sicher wie er Joshs Reaktion einordnen sollte. Er war sich auch nicht sicher ob er lachen sollte. War es eine lustige Situation gewesen? Er wusste es wirklich nicht. Schließlich entschied er sich erstmal schlafen zu gehen, drehte sich um und machte sich auf den Weg in sein Zimmer.

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Okay krass das hab ich grade einfach so runter geschrieben.
Hah, ich bin wieder da! *Jazz Hands*
Ohne jetzt groß was drumrum zu labern: Tut mir leid.
Danke dass ihr noch da seid, das ist nicht selbstverständlich und ich bin echt dankbar.

Badboy [Joshler]Where stories live. Discover now