3. Kapitel

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Mein Bruder parkte auf dem College Parkplatz weiter vorne, damit er seinen Kumpels guten morgen sagen konnte während ich ausstieg. Er half mir natürlich als ich meinen Koffer raus holen wollte aus dem Kofferraum. Ich umarmte ihn als Dank und verabschiedete mich von ihm bevor ich zu dem Reisebus ging, der uns jetzt für eine Woche lang hin und her chauffieren wird. Ich freue mich schon riesig darauf Los Angeles viele Gebiete kennenzulernen, vor allem Hollywood. Ein Traum war es schon lange von mir einen Buchstaben vom Schriftzug zu berühren oder ein Foto zu machen mit ihnen aber leider ist es nicht erlaubt. Ich würde aber auch gerne mal über die Sterne der Stars am Boden gehen.
Ich kicherte. Santa Monica hier ist zwar wunderschön mit dem Pier aber ich will viel mehr von der Großen Stadt sehen und auch der Welt. David pendelt fast jeden Tag nach Los Angeles Mitte um dort zu arbeiten, denn er möchte nicht auf der Tasche unserer Eltern sitzen. Er sagt mir dabei immer, wenn er nach Hause kommt, wie schön es dort doch sei. Jetzt will ich es wirklich mal mit eigenen Augen sehen.
Als ich am Bus ankam musste ich leider aufhören mit dem Schwärmen der großen Stadt und mich auf die Reise konzentrieren. Ich erreichte meine Gruppe von Studenten die mitkommen. Sie reden alle aufgeregt darüber was sie alles sehen werden und sehen wollen. Ich kenne kaum jemanden von ihnen. Ich habe sie nur immer in meinem Kurs gesehen aber angesprochen habe ich sie nie.
Nur einer ist schon am ersten Tag aufgefallen am College.
Der Typ war echt das letzte als er einfach so in den Kurs platzte und sich einfach so hinsetzte ohne sich zu entschuldigen. Er machte sich eigentlich immer zum Affen wenn er zu spät kam. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. Leider gibt es viele unverschämte Menschen auf diesem Planeten.
Meine Gruppe ist bunt gemischt worden an Personen und zeigte wirklich nur die Leute die Party machen wollen aber es sind auch stille Leute wie ich dabei, die nicht auf so etwas stehen. Ein Buch für den Abend reicht doch oder eine Runde Netflix.
Im Augenwinkel weiter weg nahm ich einen Jungen wahr, der an einer Mauer lehnte und in aller Ruhe seine Zigarette in einer behandschuhten Hand rauchte. Die andere Hand hatte er in seiner Hosentasche vergraben. Es sah beinahe so aus als würde die Welt um ihn herum still stehen und nur auf ihn hören. Sein Haar ist pechschwarz, wie die Nacht, im Schatten, seine Haut ist braun gebrannt und sein Körper ist perfekt muskulös, was sich schon deutlich an seinen Bizeps zeigen lässt. Sein weißes Tshirt spannte sich nämlich perfekt über seine Brust und seine dunkelgraue zerrissene Jeans sitzt ebenfalls perfekt schief auf seiner Hüfte. Er hat eine ziemlich steife aber dennoch lässige Haltung. Sein Blick hingegen ist blicklos in die Gegend gerichtet, so als ob er nachdenken würde. Dann nahm er noch einen zug an seiner Zigarette und ließ sie auf den Boden fallen. Er zerrieb sie mit seinem schwarzen Schuh, um sie aus zu machen und dann sah er dabei plötzlich mich an. Zuerst fiel mir sein glänzender Platin Kreolen Ohrring an der rechten Seite seines Kopfes auf, dann seine stilvollen verwuschelten Haare und sein markantes wundervolles Gesicht aber dann... übertrafen seine Augen alles. So ein helles blau das schon fast wie Eis wirkte, genauso wie... Damals.
Mir fuhr ein schmerzender Stich durch den Kopf und ich krümmte mich vor Schmerzen. Ich fing an zu zittern und hielt mir den dröhnenden Schädel. Mein Herz raste genauso wie mein Atem. Ich hörte die Stimmen um mich herum kaum noch und spürte nur schwach wie mich jemand auffing als ich zusammenbrach. Dieser Schmerz ist unerträglich, dann tauchten plötzlich noch Bilder vor meinen Augen auf.

Er schwenkte sein Weinglas, als hätte er alle Zeit der Welt in seiner schwarzen behandschuhten Hand. Die Zigarette hatte er längst auf dem Boden mit dem Schuh zertreten und somit ausgemacht. Er hauchte nur noch den letzten Rest Rauch aus dem Mund. Der in einer Wolke verschwand. Sein teurer schwarzer Mantel flatterte im Wind umher und verhüllte einen Teil seines Gesichtes, sodass man ihn kaum erkennen konnte. Er hätte somit glatt mit der Nacht verschmelzen können.
Aber plötzlich bemerkte er mich und ich musste lächeln als er mich ansah. Seine Augen funkelten wie zwei Eisblaue Diamanten. Ich musste kichern, denn ich fühlte mich wie ein erwischter Teenager, der etwas verbotenes getan hatte. Ich versuchte es zu unterdrücken aber musste dann dennoch noch etwas leise kichern und sah wieder auf Miamis wunderschöne Skyline bei Nacht.

Ich holte tief Luft und kam langsam wieder in die Realität zurück.
Was war das eben nur?
"Em! Geht es dir gut?", fragte mich mein Bruder besorgt, der mich in den Armen hielt. Ich liege auf dem Boden und wurde von den weiter weg stehenden Studenten seltsam angesehen. Langsam stehe ich also auf und hielt mir den Kopf.
"Es geht schon wieder. Mir wurde nur seltsam schwindlig.", ich lächelte leicht damit er es mir abkaufte und sich keine sorgen mehr macht aber das Gegenteil wurde zum Fall. Er sieht mich mit einem Blick an, der mir Sorge und Misstrauen zeigte.
David ist nun mal ein großer Beschützer mir gegenüber. Er hat sogar mal einen Jungen verprügelt als der mir pervers auf die Pelle rückte und ich es nicht wollte.
Ich schüttelte den Kopf, "Es ist wirklich alles gut, keine Sorge. Du musst jetzt eh zu deiner Vorlesung und ich muss mich auf die Reise begeben.", ich hob die Hand als er etwas entgegensetzen wollte, "Nein, ich gehe auf jedenfall. Ich habe mein Handy dabei falls ich deine Hilfe brauche Brüderchen."
Ich zog ihn immer gerne mit dem Wort auf und entlockte ihm dabei ein lachen.
Er grinste und nickte, "Na gut. Stell ja keinen Blödsinn an Schwesterchen."
"Aye aye, Sir!", lachte ich.
Dann machte er sich auf den Weg ins College Gebäude. Der Fahrer des Busses packte schon eifrig die ganzen Koffer der Studenten ein und ich nahm mir noch mal die Gelegenheit um mich um zu sehen. Aber der Junge von eben war weg.
Spurlos verschwunden als wäre er niemals da gewesen.
Ich atmete noch mal tief durch.
War bestimmt nur Einbildung und ich bin bestimmt nur umgekippt weil ich heute nur einen Cappuccino getrunken hatte.
So wird es wohl sein.
Mit diesem Gedanken kehrte ich der Mauer den Rücken zu und stieg in den Bus ein.
Ich gehe in einem Bus nie nach hinten, denn ich weiß ganz genau das es dort hinten viel zu stickig wird, während hier vorne die schöne Luft ist. Ich entschied mich neben einem rothaarigen Mädchen zu sitzen, dass vertieft in einem Handy Spiel ist. Sie besitzt eine wolde rothaarige Mähne, nicht mal ihr Dutt kann ihre wilde Mähne bändigen auf ihrem Kopf und viele Sommersprossen zogen sich auf ihren Wangen entlang. Ich tippte sie vorsichtig an um sie auf mich aufmerksam zu machen.
Sie hob daraufhin die Augenbraue als sie zu mir hoch sah.
"Darf ich bei dir sitzen?", fragte ich sie.
Sie zuckte nur mit den Schultern und nahm ihre Tasche vom Fensterplatz, "Klar.", brachte sie nur raus und widmete sich wieder dem Spiel.
Ich lächelte dankbar und schob mich an ihr vorbei um mich auf den Platz am Fenster zu setzen. Im Gang zu sitzen gefiel mir nicht so besonders, weil ich immer nach draußen sehen musste damit ich weiß das alles gut ist.
Ein seltsamer Tick von mir ich weiß.

Mafia KingDonde viven las historias. Descúbrelo ahora