1. Kapitel

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Vor 1 Jahr

Das habe ich mir aber besser und anders vorgestellt. Denn nun stehe ich hier mitten auf einer Party und langweile mich zu Tode. Wieso habe ich bloß auf Stacey gehört?
Komm schon Em das wird sicher Spaß machen! Du brauchst doch eh mal eine Ablenkung von Mike! Meinte sie zu mir vor der Party.
Bis vorhin habe ich ihr also noch geglaubt aber jetzt ist die Feierlaune mitten im Keller gelandet und wie eine Bombe eingeschlagen. Vor allem weil sie meinen Ex erwähnte und er auch auf dieser Party ist.
Außerdem habe ich Stacey auf der Party nach wenigen Minuten verloren.
Ich ließ meinen Champagner im Glas kreisen und seufzte. In der Küche war zum Glück nicht so viel los wie im Wohnzimmer oder in den anderen Räumen in dem viele aktiv wurden.
Ich musste mich angewidert schütteln.
Jason hat sich aber dennoch, in dem Penthouse seiner Eltern, mühe gegeben mit der Party und natürlich dem vielen Alkohol.
Er hat dunkelblondes Haar und smaragdgrüne Augen, bei dem einfach jedes Mädchen weiche Knie bekommt, außer ich, denn ich sehe ihn eher wie einen großen zweiten Bruder neben meinem Echten.
Jason war der Schülersprecher unseres Jahrganges und ein kleiner Player unter den Mädchen.
Aber dennoch schwer ok wenn er den Macho mal sein ließ.
Und kaum dachte ich an ihn, legte er seinen Arm um meine Schultern und schaut zufrieden auf seine Party durch das Küchenfenster, was das Wohnzimmer mit der Küche verband.
"Hi Em. Na? Gefällt dir irgendwer unter den ganzen Jungs?", er versuchte schon seit meiner Trennung von Mike mich mit jemanden zu vercouplen. Aber bisher ohne Erfolg.
Ich nahm seinen Arm von meinen Schultern und schüttelte den Kopf.
"Ach komm schon Em.", sagte er schmollend, ich liebte ihn dafür, dass er versuchte mich auf zu muntern und bei Laune zu halten.
Ich grinste, "Ich halte lieber Abstand von dir. Mich gucken schon angetrunkene Weiber wie der Teufel persönlich an. Amüsier dich. Ich gehe solange frische Luft schnappen."
Bevor er etwas erwiedern konnte ging ich durch die Menge auf die Balkontür zu aber nicht vorher noch mit einem Typen zusammen zu stoßen.
Der mir dann natürlich sein Getränk über mein Kleid schüttete. Als ich versuchte den Alkohol wenigstens etwas abzuwischen, sah ich nach oben zu diesem unverschämten Typen, der das getan hatte, und sah in Mikes Gesicht.
Na ganz toll.
"Sorry Em.", sagte er beschwipst vom zu vielen Alkohol.
Das also auch noch.
Es wurde ja immer besser.
"Vergiss es einfach.", sagte ich bloß und ging an ihm vorbei, doch er hielt mich am Handgelenk fest.
"Warum hast du schluss gemacht?", fragte er mich leicht nüchtern so gut es ging. Er nervte mich jetzt schon, vor allem weil er gerade das eine fragen musste.
Darauf erwiederte ich also nur, "Das weißt du ganz genau selber.", und versuchte mein Handgelenk los zu bekommen aber er verstärkte seinen Griff.
"Nein weiß ich nicht Baby.", flüsterte er nah an meinem Gesicht. Mir wurde übel bei seinem Bier und Champagner Geruch aus seinem Mund und ich musste aufpassen nicht anfangen zu kotzen. Oder an ihn zu denken wie er mich vor meinen Augen mit einer anderen betrog.
Ich wollte ihn mit meiner anderen Hand wegstoßen aber er hielt sie auch noch fest und zerquetschte sie schon fast.
"Ach Em... Es war doch so schön mit dir und mir. Das kannst du nicht leugnen.", sagte er mit einem schiefen ekelhaften grinsen.
Ein Tipp für das nächste mal an mich selber, wenn ich mir einen neuen festen Freund anschaffe: Niemals wieder einen blonden mit blauen Augen der auf harmlos tut aber dann nur noch Sex haben will und fremd geht, wenn die Freundin es nicht will.
"Stimmt.", sagte ich und seine Augen verdunkelten sich kurz vor Lust, "Es war schön und nenn mich nicht Em Wichser."
Das hätte ich nicht sagen sollen, denn jetzt waren sie nicht dunkel vor Lust, sondern vor Zorn.
"Du kleines Flittchen.", knurrte er tief. Flittchen obwohl ich Jungfrau bin?
Wenn er meint.
Ich zuckte zusammen als er meine Handgelenke noch fester drückte und wurde zum Glück von Jason erlöst, als er Mike von mir weg zog. Ich rieb mir daraufhin meine schmerzenden Handgelenke.
Das gab sicher später blaue Flecke.
"Geht es dir gut Em?", fragte Jason mich besorgt und ich konnte nur nicken.
Er packte daraufhin Mike am Kragen, "Verpiss dich Alter. Sonst werde ich dir Beine machen."
Bedrohte er ihn zusätzlich und stieß ihn von sich und mir weg.
Mike hielt daraufhin nur betrunken den Mittelfinger hoch und verschwand schwankend in der bunten Menge aus Körpern. Ich seufzte erleichtert und strich mir über das nasse Kleid. Es war sehr teuer und ist jetzt reif für die Tonne durch die Flecke.
Danke Wichser.
"Am besten ich gebe dir was zum trocknen Em-", fing er an aber ich schüttelte den Kopf.
"Nein, nein. Es geht schon. Ich wollte eh nach draußen an die frische Luft. Dort trocknet es sicher von alleine."
Er sah nicht überzeugt aus aber beließ es dabei, weil er weiß, dass ich ein schöner Sturkopf werden kann, und nickte. Also marschierte ich nach draußen, genoss die schöne kalte Briese die mir entgegen flog und lehnte meine Arme aufs Geländer der Brüstung. Dabei genoss ich die weitere schöne kalte Nachtbriese, die mir durch meine hellen Locken strich. Kurz schloss ich die Augen und ließ es auf mich wirken, bis ich ein seltsames Gefühl verspürte und öffnete die Augen. Langsam sah ich mich um und entdeckte weiter weg am Geländer einen Jungen lehnen, in einem schwarzen langen Mantel und einem großen Kragen, sodass ich nur seine Augen sehen konnte. Sie sind vom reinsten weiß mit ein bisschen hellblau umrandet, bei diesen kalten Diamanten wär jeder eingefroren.
Kaum hatte ich das gedacht, erschauderte ich. Sein kurzes aber dennoch etwas langes Haar hat die Farbe tiefster Nacht und wehte leicht mit dem Wind. Er schwenkte mit einer behandschuhten Hand sein Glas Wein. Auch wenn ich bezweifelte, dass es Wein war, denn auf dieser Party gab es nur Bier und Champagner.
Dann starrte er mich plötzlich direkt mit seinen glasklaren Augen an.
Mist.
Schnell wandte ich den Blick wieder zur Stadt, die sich unter mir erstreckte.
So ein Mist.
Er hatte bemerkt, dass ich ihn angesehen hatte oder eher angestarrt.
Aber ich musste lächeln und kurz danach kicherte ich leise.
Ich benehme mich ja noch wie eine kleine Highschool Schülerin.
Na toll.
Wie peinlich.
Dabei habe ich die Highschool endlich hinter mir.
"Hi! Em!", es war Stacey die mich rief und ich drehte mich zu ihr um.
"Da bist du ja Stacey. Wo warst du denn?", fragte ich sie.
"Das könnte ich dich fragen! Ich habe gehört das Mike an dir gezerrt hatte und dir an die Wäsche wollte! Und du jetzt blaue Flecke hast und ein nasses Kleid von seinem Champagner!", sagte sie aufgebracht. Jason hat mal wieder übertrieben.
"Ich habe dir ein neues Kleid besorgt damit du dich umziehen kannst.", redete sie dann weiter.
Auch wenn sie manchmal immer eine Zicke war, kann man dennoch auf sie zählen. Ich lächelte und nickte, "Ich komme."
Als ich zu ihr rein gehen wollte, blieb ich am Geländer hängen, mit meinem Armband. Ich seufzte und versuchte es ab zu machen. Das Armband, sagte mein Vater, sei ein Familien Erbstück und vom hohen Wert. Ich trug es schon seit ich denken konnte. Es ist ein schlichtes Silber Armband mit einer Hibiskus als Anhänger.
"Kommst du endlich?", fragte Sie mich ungeduldig.
"Ja. Geh schon mal vor. Ich muss nur kurz mein Armband befreien.", erklärte ich ihr und widmete mich wieder meinem Armband.
"Geh klar Em. Ich bin dann in der Küche um mir noch was zum trinken zu besorgen!", rief sie kichernd in Feierlaune und verschwand dann nach drinnen.
Der Alkohol auf Partys ist für Stacey wie ein guter alter Freund der Sorgen wegspült.
Frustriert versuchte ich mein Armband los zu machen und bemerkte, dass ich wieder alleine auf dem Balkon war. Denn keine Party Gäste waren hier und auch der Junge von vorhin im Mantel war nicht mehr da.
Als ich es endlich geschafft hatte mein Armband zu befreien, drehte ich mich zur Party um und wollte gerade einen Schritt in die Richtung machen als...
Alles in die Luft ging.

Mafia KingWhere stories live. Discover now