2. Kapitel

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Heute

Ich lief und lief, schon seit mindestens einer Stunde über den Strand von Los Angeles. Langsam fingen meine Beine herrlich an zu schmerzen und meine Lunge brannte. Seit wir hier hergezogen sind nach Santa Monica, lief ich immer früh Morgens vor dem College meine Runde über den Strand. Ich lief solange bis ich nicht mehr konnte und meine Muskeln versagten.
Also genauso wie jetzt.
Ich blieb stehen und stützte mit auf meine Knie. Dabei versuchte ich meinen Atem in den Griff zu bekommen und lauschte dem friedlichen Meer neben mir, wo die Sonne am Horizont bereits empor stieg. Das Wasser verfärbt sich immer zu einem dunklen bis hellen Türkis und reflektiert die ersten Sonnenstrahlen. Es ist einfach immer Atemberaubend dieser Anblick.
So, aber genug gelaufen und die Szene bewundert, ich muss zum College.
Mit schmerzenden Beinen lief ich wieder zurück zu unserem großen Haus, dass kaum weit entfernt vom Strand lag. Da meine Eltern genug Geld haben und ich und mein Bruder den Strand einfach lieben.
Ich wischte mir über die verschwitzte Stirn als ich ankam. Nur noch diese Woche, dann habe ich das erste Collegejahr hinter mir und dann die Wohlverdienten Ferien.
Für mich ist das College ein Kinderspiel, sowie die Highschool damals.
Ich betrat das zu große Haus und atmete den herrlichen Geruch von Cappuccino ein der umher schwebte. Schnell rannte ich mit letzter Kraft in die Küche und schnappte meinem großen Bruder die Tasse vor der Nase weg und trank dabei alles aus.
Er verschränkte gespielt sauer die Arme vor seiner breiten Brust und grinste schief, "Dir auch einen guten Morgen Koffein Junkie."
Ich erwiderte sein Grinsen, wobei mir noch Schaum an der Oberlippe hing. Er lachte und wischte es mir mit einem Taschentuch weg.
"Meine kleine Schwester wird erwachsen. Kaum zu glauben.", sagte er erschüttert, was ich ihm aber nicht abkaufte.
"Das sagst du jeden Morgen zu mir, seit ich auf dem College bin. Außerdem werde ich wortwörtlich für immer deine kleine Schwester bleiben.", ich schüttelte lächelnd den Kopf. Damit meinte ich mein Alter und meine Größe. Er ist ein richtiger Riese mit seinen ca. über 1,87 m, kein Wunder dass er Basketball spielt neben dem College und einen Nebenjob als Türsteher hat.
Ja Türsteher.
In dem angesagtesten Casino von Los Angeles, dem Paradise Casino. Er kann jeden mit seinen braunen Augen verschrecken, die schwarz werden könnten vor Wut. Nur seltsam blieb für mich, dass er blonde Haare hatte genauso wie unsere Eltern außer ich, denn ich habe hellbraune.
Gespielt schwer seufzte er, "Was werde ich nur ohne dich machen falls du weit weg bist um einen Job zu finden in der großen weiten Welt."
"Ich schätze mal so wie immer weiter leben aber wenn du mir jeden Morgen einen Cappuccino machst, bleibe ich gerne hier und suche mir hier einen Job in der Nähe.", antwortete ich provozierend und da nahm er mich sofort in den Schwitzkasten und zerstörte mein Haar, dass zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden war und eh schon zerstört vom Laufen ist. Ich lachte und schüttelte ihn ab. Schnell rannte ich in mein Zimmer bevor er mich noch kriegen konnte.
David Garcia, mein Bruder, ist zwar nicht der Captain vom Basketball Team aber dennoch beliebter als manch anderer. Ich sehe schon gebrochene Herzen wenn er nach dieser Woche fertig ist mit dem College und seinen Job in Dads Firma antritt.
Ich musste kichern.
Er ist ein echter Mädchen aufreißer, wenn er eine will, bekommt er sie auch.
Aber zu mir sagt er immer: Wenn du einen Freund hast, muss dieser erst an mir vorbei!
Ich liebe ihn sehr dafür aber er ist oft ein zu anstrengender Beschützer wenn es um Kleinigkeiten geht, z.B. wenn ein Junge mich auch nur anquatscht und er es mitbekommt.
Er musste die Beschützerrolle schon früh übernehmen, da unser Vater immer am Arbeiten in seiner Firma ist und Mutter als Chirurgin stehts gebraucht wird im Krankenhaus. So sind wir also zusammen gewachsen als Geschwister und weichen nicht von einander weg.
Wenn man vom Teufel spricht.
David klopfte an meine Zimmertür, "Du musst in einer halben Stunde los, also nicht trödeln."
Ich riss die Augen auf, wie spät ist es eigentlich? Schnell warf ich einen Blick auf meine Uhr, die auf meinem Schrank stand.
7:30 Uhr
"So ein Mist!", rief ich und suchte mir Sachen zum anziehen raus, für nach dem Duschen. Ich hörte noch wie mein Bruder lachte als ich in mein eigenes Bad ging, dass mit meinem Zimmer verbunden ist. Ich sprang unter die Dusche und wusch mir den Schweiß ab. Meine Eltern haben Geld, dies sah man einfach deutlich. In mein Badezimmer hätten sich 6 Leute gleichzeitig fertig machen können und mein Zimmer ist auch gigantisch. Man könnte dort schon eine Party geben. Dabei besitze ich auch nicht viel womit ich mein Zimmer füllen könnte. Es ist schlicht weiß gestrichen und hat drinnen ein großes Bett, einen Schrank für meine Klamotten, eine Kommode für viele kleinere Sachen und auch einen Schreibtisch. An einer freien Wand habe ich selbst eine Hibiskus Blüte ran gemalt, damit es nicht so ganz leer aussieht. Mehr habe ich nicht obwohl meine Eltern versuchen mir meistens mehr zu kaufen aber ich lehne immer ab.
Nach dem schnellen duschen legte ich mir ein Handtuch um und föhnte meine Haare trocken.
Ich darf nicht zu spät kommen, denn heute fahr ich mit meinen Kurs zusammen weg bis zum Ende der Woche. Es wird eine Denkmals und Museums Reise, die aber entspannt wird wegen der langen Freizeit. Einer unserer Ziele Waren vor allem Hollywood und ganz Los Angeles.
Schnell trocknete ich mich ab, kämmte meine Haare und zog mir meine weiße Unterwäsche an die bequem und sexy zugleich ist, eine weiße Bluse und eine schwarze Jeans. Dazu noch weiße Sneaker und zartes Make-Up, denn zu viel davon ist alles andere als schön. Meine Haare Flechte ich mir von der rechten Seite nach hinten, sodass ich sie mir über die linke Schulter legen konnte und rechts mir nichts ins Gesicht hing. Ich legte mir noch mein silbernes Armband mit der kleinen Hibiskus um. Dieses Armband brachte mir schon immer viel Glück und Sicherheit seit ich denken konnte. Kurz betrachtete ich mich noch ein letztes mal im Spiegel und nickte stolz bei meinem Werk.
Schnell schnappte ich mir meine voll gepackte Tasche für die Reise und lief die Treppe runter.
"Langsam! Nicht das du mir noch hinfällst Schwesterchen.", warnte mich mein Bruder an der Tür.
Ich hatte es schon immer eilig in meinem Leben, denn man durfte nie etwas verpassen.
Er nahm mir meine Tasche ab und trug sie zu seinem weißen Range Rover. Achja, Gentleman ist mein Bruder auch noch. Ich lächelte ihn dankend an und setzte mich auf den Beifahrersitz. Währenddessen stieg er bei der Fahrerseite ein.
"Hast du alles was du brauchst?", fragte er mich noch mal zur Sicherheit. Im Geiste ging ich noch einmal meine Liste mit den Dingen durch und nickte schließlich. Ich hatte nichts vergessen, da bin ich mir ziemlich sicher. Denn ich führe oft Listen um wirklich nichts zu vergessen und das nicht nur beim Einkaufen. Ich hatte auch eine Liste für die Dinge die ich bei der Fahrt sehen und erleben möchte.
Mit einem nicken von mir fuhr mein Bruder los zum College, wo der Bus schon auf mich wartet.

Mafia KingWhere stories live. Discover now