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Mein Hals war Staubtrocken, weswegen ich das Glas Wasser in einem Zug leerte was mir Po gab.
Wir saßen in der Küche um den leeren Tisch, während ich meinen düsteren Gedanken freien lauf ließ.
Po sah mich besorgt von der anderen Seite an, und wollte etwas sagen- das spürte ich. Doch er wusste wohl nicht was.
"Ist schon in Ordnung Po, du brauchst nichts zu sagen..."
Fing ich an, und sah zu ihn hoch.
"Ich habe es nicht einsehen wollen das ich doch eine Pause brauche, also meine Schuld. Ich versuche mich zu zügeln."
Ich lächelte ihn mutig zu, obwohl mir absolut nicht zum lachen zumute war.
"Gut, ich beobachte dich..."
Er wies mit den Fingern in meine Richtung, was mich dann doch zum lächeln brachte. Obwohl ich schon seit einiger Zeit saß und mich beruhigt hatte, schlug mein Herz schneller als es sollte. Und ich war mir sicher das es etwas mit dem Panda genau vor mir zu tun hatte. 
Aber ich verdrängte diese Gefühle wie schon die ganze Zeit nach hinten, aus Angst  aber auch deswegen- da ich eigentlich andere Sorgen hatte als mein Gefühlschaos.
Nach einiger Zeit wanderte mein Blick durch die Gegend, und suchten eine Uhr- bis mir einfiel das es in dieser Zeit noch gar keine Uhren gab...
Doch draußen dämmerte es, das konnte ich durch die Beleuchtung erkennen.
"Shifu hat mir heute die Technik von Oogway gezeigt..."
Fing ich jetzt an.
"Ach wirklich? Welche war es? Der Wuksi Fingergriff?"
Fragte er enthusiatsich.
"Ähm... keine Ahnung was das sein soll, aber nein. Es war eine Technik mit der man jemanden lange in Ohnmacht versetzten kann. Selbst Shifu kann diese Technik nicht. Und ich natürlich auch nicht..."
Sagte ich geknickt.
"Das braucht Zeit. Ich konnte diese Hand Technik auch nicht sofort."
Versuchte er mir Mut zu machen.
"Was ist denn das eigentlich für eine Technik? Was bewirkt sie?"
"Sie kann jemanden ins Jenseits verbannen!"
"Wow... also viel effektiver, ja? Und das kannst du?"
Fragte ich neugierig. Po nickte eifrig.
"Ja, pass auf du nimmst den kleinen Finger desjenigen und hebst deinen auch hoch. Und dann sagst du etwas..."
Er hob meine Hand hoch und hielt meinen Finger fest. Ich wollte schon zurück ziehen, doch sein blick ließ mich erstarren. Er würde mir nie etwas antun...
"Keine Sorge ich mach es natürlich nicht. Du kannst mir vertrauen..."
Ich sah ihn an, und musste schlucken.
"Das weiß ich doch..."
Ich ließ die Hand sinken.
"Kann... kann ich dir etwas sagen?"
"Klar."
"Ich wollte dir danken. Für alles. Du hast mich empfangen, obwohl du keinen Grund gehabt hättest mir zu trauen. Du hast mich vor Tigress verteidigt, und du bist in dieser kurzen Zeit zu meinen Freund geworden... weißt du ich hatte in meiner Welt keine Freunde. Alle sind gegangen weil sie mich für komisch hielten. Nie ist einer geblieben. Aber bei dir habe ich das erste mal das Gefühl das du bleiben würdest... weil du so ein großes Herz hast. Ich wollte es dir jetzt sagen, bevor ich vielleicht nicht mehr die Gelegenheit dazu bekomme..."
Beendete ich meinen Satz, und sah ihn in die dunkel grünen Augen.
Er sah mich plötzlich sentimental an, und ich befürchtete schon er würde gar nichts mehr sagen, als er dann doch mit einem zittrigen Unterton in der Stimme anfing zu reden.
"Das hat noch nie jemand zu mir gesagt... es tut mir leid das die anderen so über dich gedacht haben. Ich kann es nur nicht verstehen weißt du, du bist so nett und kümmerst dich um die die dir wichtig sind. Du bist nicht lange hier, da hast du recht. Aber die Zeit ist egal, denn ansonsten würde ich dir nicht vertrauen..."
Sagte er, und sah plötzlich ganz traurig aus.
"Außerdem, wer sagt das alles schief läuft? Wir sind die Enkelin von dem großen Oogway, und der Drachenkrieger- was soll da schon schief laufen?"
Ich musste lächeln, und hob die linke Hand hoch- spreizte meinen kleinen Finger und sah ihn an.
"Versprichst du mir, das wir bis zum Ende durchalten? Mit Kratzern, und Prellungen aber niemals leblos?"
Er sah mir in die Augen und lächelte.
"Mit Kratzern und Prellungen, aber niemals leblos."
Er hob zwar auch die Hand, wusste aber nicht genau was er machen sollte weswegen ich mit meinem kleinen Finger seinem umschloss, und den Daumen ausstreckte. Er tat es mir gleich, und zusammen besiegelten wir das Versprechen indem wir unsere Daumenspitzen aneinander drückten.
"So etwas nennt man bei uns; kleiner Finger Schwur."
Erklärte ich ihn.
"Ohh achso."

 Ich konnte es nicht verleugnen das ich mit zittrigen Knien und einem mulmigen Gefühl ins Bett ging.
An schlafen war nicht zu denken gewesen, denn das was ich tat war ständiges herumwühlen und an die Decke starren.
Für einen Moment fragte ich mich ob die anderen genauso durchwühlt waren wie ich, und setzte mich auf.
Hier war es still, nur der Schein des Mondes schien mich zu beobachten. aber dennoch verfolgte mich die stetige Angst, und das plötzliche verlangen mit jemanden zu reden. 
Plötzlich fing ich an meine Mutter zu vermissen. Ich konnte ihr alles sagen, sie hatte immer einen Rat für mich parat. Aber jetzt war niemand da, der mir die Sorge und die Angst nehmen könnte. 
Ich seufzte leise, und sah auf meine Hände. 
Ich schloss die Augen für einen kurzen Moment, als ich plötzlich Geflüster hinter mir hörte.
Ich schreckte auf, und drehte mich ruckartig um.
Die Stimme die ich nicht verstehen konnte, schien mich mit sich ziehen zu wollen. Und plötzlich schien die Angst wie davon geflogen zu sein.
Ich stand auf, und schob die Tür auf. Mit einem letzten Blick in Richtung Po ging ich den Flur entlang, darauf bedacht niemanden aufzuwecken.
Die Stimme hallte durch die Wände, und führte mich in die Halle. Dort blieb ich stehen und sah mich um.
Ein Windzug fegte durch den Raum, und wirbelte die paar rosa Blüten die normalerweise in dem kleinen Teich vor sich her schwammen, in die Luft.
Ich sah ihnen hinterher, wie sie sich in der Luft bewegten und zu mir segelten.
Die zarten Blüten segelten auf dem Boden, und fegten in Richtung Tür, als wollten sie mir ein Zeichen geben.
Wenn ich so wie so schon hier war, konnte ich genauso gut auch auf die Zeichen achten.
Mit flatternden Herzen und einen kleinen Schimmer Hoffnung endlich antworten auf meine Fragen zu bekommen, stemmte ich die große Tür auf, und lief nach draußen.
Es Regnete leicht, und die Luft war angenehm frisch. 
Die rosa Blüten schienen die einzige Farbe in dieser Szenerie zu sein, wie sie vor meine Füße flatterten, und die Treppe hinunter stolperten.
"Zeig mir den Weg..."
Sagte ich. Wie durch Zauberhand bewegten sich die Blüten schneller nach vorne, sodass ich Mühe hatte ihnen zu folgen.

• Warrior Eyes •Where stories live. Discover now