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»Die Flamme der Hoffnung wird niemals vergehen, egal wie klein sie lodert, irgendwann wird auch sie in den Himmel ragen

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»Die Flamme der Hoffnung wird niemals vergehen, egal wie klein sie lodert, irgendwann wird auch sie in den Himmel ragen.« 

Meine Lungenflügel brennen

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Meine Lungenflügel brennen.

Wir rennen, so schnell wir nur können. Angst treibt uns und Schmerz quält unsere wunden, müden Füße. Unsere Atmung ist unregelmäßig, kaum mehr als ein jämmerliches Keuchen. Adrenalin schießt durch unser Blut, gibt uns den nötigen Antrieb, die Kraft die wir benötigen. Doch irgendwann wird auch unsere Energie erschöpft sein und uns zum Halt zwingen. Denn Halia - der heilige Tempel der Ahri - ist noch weit entfernt. Ob wir es rechtzeitig schaffen, das ist ungewiss. Doch wir geben unsere Hoffnung nicht auf, denn sie ist das Einzige was uns geblieben ist. Auch wenn noch immer Kampfschiffe über unseren Köpfen schweben und alles was ihnen im Weg ist bombardieren - so bleibt uns die Hoffnung. Zwar bin ich selbst unsicher, ob uns Halia vor den Invasoren Schutz bieten kann, dennoch will ich daran glauben. Ich will nicht schon wieder alles verlieren, was mir wichtig ist. 10 Jahre durfte ich Frieden genießen - leben - und jetzt soll damit Schluss sein? Nein, das kann und will ich nicht akzeptieren.

'Citlali' Elu stoppt. 'Ich kann nicht mehr!'

'Elu, wir müssen weiterrennen.'

Schweiß perlt von Elus Stirn. Ihr violettes Gefieder ist völlig zersaust; ihr gelber Schnabel zu Boden gerichtet. Ich erkenne die Anstrengung auf ihrer pinken Haut und an ihren müden, leeren Augen, die noch immer weitaufgerissen sind.

'Mutter Makawee wartet in Halia auf uns, sowie all unsere anderen Schwestern und Brüder. Wir müssen zu ihnen Elu, das ist unsere einzige Chance, das hast du mir doch selbst gesagt.'

Elu blickt auf, sieht mir hoffnungsvoll in die Augen. 'Aber werden wir es noch rechtzeitig schaffen, Schwester?'

'Wenn wir es nicht versuchen, dann nicht. Deshalb gib nicht auf. Hast du verstanden?' Abermals strecke ich Elu meine Hand entgegen. 'Auf geht's! Halia wartet auf uns!'

⭐⭐⭐ 

Halia! Endlich haben wir es geschafft

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Halia! Endlich haben wir es geschafft. Wir sind durch den Urwald, haben uns stets vor den feindlichen Angreifern versteckt und wurden zum Glück nicht entdeckt. Nun erstreckt sich vor uns ein steiniger Tempel der mit allerlei grünen Pflanzen übersäht ist. Erleichterung macht sich in mir, sowie in Elu, breit.

Ein befreites Lächeln umspielt meine Lippen. 'Elu, wir haben es geschafft!' Völlig außer Atem, stütze ich meine Hände auf den Oberschenkeln ab.

Elu fällt entkräftet auf die Knie. Tränen füllen ihre Augen. 'Ja', entgegnet sie.

Ich kann es kaum glauben. Halia liegt direkt vor uns. Makawee und all die anderen Ahri sind dort, zumindest jene, die entkommen konnten. Schlagartig übermannt mich Trauer. Wie viele haben es wohl nicht geschafft? Egal ob nur einer oder hundert, einer ist schon zu viel.

'Elu, Citlali!' Ahiga, ein männlicher Ahri mit grüner Haut und orangenem Gefieder steht plötzlich neben uns - sein Speer fest umklammert, jederzeit bereit zum Kampf. Er gehört den königlichen Kriegern an. Zwar ist es selten, dass ein männlicher Ahri ein Krieger ist - da die Ahri im Matriarchat leben - aber Ahiga ist äußerst begabt. Er ist noch jung, doch hat schon viele Ahri - wie auch mich - in die traditionelle Speerkunst eingeweiht. 'Taiowa, unser Gott der Sonne, möge euch zwei gesegnet haben. Ich dachte schon, ihr seid Malus Schattenflammen zum Opfer gefallen.'

'Das wären wir auch fast. Denn als unser geliebtes Ten'ya in Flammen ertrank, da waren wir in unmittelbarer Nähe. Ich hätte nicht geglaubt, dass wir es nach Halia schaffen. Aber Citlali hat ihre Stärke mit mir geteilt, Bruder. Ohne sie wäre ich nicht hier.'

Ahiga legt seine Faust auf die Brust und beugt leicht seinen Kopf. 'Ich danke dir Citlali!'

Höfflich entgegne ich seiner Verbeugung, senke ebenfalls mein Haupt. 'Ihr seid meine Familie. Natürlich lasse ich keinen zurück. Schließlich war es Elu, die mich gefunden hat.'

Der stattliche Ahiga richtet sich wieder auf. 'Mutter Makawee wird sich freuen, euch lebend zu sehen. Lasst uns gehen!'

Ich schmunzle. Ja, auch ich freue mich auf Makawee und all die anderen. Hoffentlich haben es auch Ishani und Min'ya geschafft, denn sie sind - genau wie Elu - wichtig für mich. Sie sind wie Schwestern, erinnern mich an meine eigene, die ich so sehnlichst vermisse.

Plötzlich - ein lauter Knall ertönt. Ich zucke entgeistert zusammen; taumle benommen hin und her. Was war das? Als ich hinauf sehe weicht augenblicklich all meine Freude, was bleibt ist Furcht und Entsetzten. Unweigerlich erstarre ich. Wie aus dem Nichts ertönt ein bedrohliches Dröhnen, genau dasselbe wie in Ten'ya. Der Boden unter unseren Füßen bebt erneut, wir finden keinen Halt und stürzen. Mein Schädel brummt fürchterlich, als er unsanft auf den harten Steinboden knallt. Zögernd blicke ich ein zweites Mal zum Nachthimmel empor, dann sehe ich sie. Jäger, die aus einem riesigen Schlachtschiff heraus schwirren - wie ein Schwarm Wespen - und Halia angreifen.

Ich habe es mir fast schon gedacht. Doch ich will es einfach nicht wahrhaben. Warum muss das passieren? Alles um mich herum verschwimmt. Ich höre angstverzerrte Schreie, abermals einen Knall. Das Letzte was ich sehe, ist wie das einst so majestätische Halia in sich zusammenfällt und Ahri panisch aus dem Tempel rennen, nur um kurz darauf abgeschlachtet zu werden.

Tränen steigen mir in die Augen. Meine Brust schmerzt. »Wieso?«, winsle ich der Nacht entgegen. Doch meine Frage bleibt nur ein unerwidertes Echo.

  ►#4 - Fortsetzung in Kapitel 4

  ⭐👽⭐

Frage an euch: Findet ihr, ich übertreibe es mit der Theatralik? Meine Mum meinte, manchmal schreibe ich ziemlich theatralisch, dabei versuche ich echt mein bestes um es nicht so "klischeehaft" darzustellen. Aber es liegt halt einfach in meinem Blut ^^'

Last Human: RebirthWhere stories live. Discover now