Kapitel 3 - Arbeit, Arbeit, Arbeit

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•Lexas POV•

Ich ging langsam und zögernd auf die Veranda eines heruntergekommenen Hauses, was mitten im Wald stand. "Es braucht nur ein bisschen liebevolle pflege." sagte der Vermieter. Ich betrat das Haus durch die quietschende Holztür und sah, dass alle Fenster zugehängt sind und überall alte Möbel rum standen. Obwohl es ziemlich verstaubt ist, hat es seinen eigenen Charm. Die Sonne blinzelte durch manche Löcher der Vorhänge und man konnte den Staub in der Luft tanzen sehen. "Und, was sagen sie nun?" drängte der Mieter. "Ich nehme es." sagte ich und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das hier ein guter Anfang ist. "Ich habe Werkzeug, Holz und weitere Materialien, sie können sich gerne bedienen." bot mir der Vermieter an. Ich ging auf das Angebot dankend ein, denn hier muss sich noch einiges tun, damit es bewohnbar ist. Dann fangen wir mal an.

Nächster Tag

•Clarkes POV•

Ich kam gerade vom Joggen mit vier Hunden wieder zurück an den Hof und sah die Neue, wie sie dabei ist die Dachrinne zu reparieren. Das ungewöhnliche daran ist, es ist 6 Uhr Morgens. Ich machte bei ihr halt und fragte nach "Wissen sie nicht, dass sie erst um halb 8 anfangen müssen?". Sie schaute etwas perplex zu mir. "Ich konnte nicht schlafen und hab deswegen einfach früher angefangen." antwortete sie. Ich wundere mich immer wieder über ihre Stimme. Schon damals kam sie mir so monoton vor, als wenn keine Emotionen vorhanden wären. Aber ihre Blicke sprechen dafür oft Bände. "Na dann will ich mal nicht stören." sagte ich nach etwas unangenehmer stille und verschwand auf dem Hof. 

•Lexas POV•

Clarkes Mutter, Abby, zeigte mir den ganzen Hof. Von heruntergefallenen Ästen,  bis zu jeden Stall den sie besitzen und wo sie alles lagern. Am besten gefiel mir, als sie mir die Hunde vorstellte. Sie waren alle wundervoll, manche ein bisschen mehr aktiv und andere eher ruhig. 

Ich wurde aber abgelenkt, als ich Clarke sah. Sie kam mit einem kleinen Jungen aus dem Haus, der mich etwas fragwürdig ansah und sie verschwanden ins Auto. Ich würde so gerne noch einmal mit ihr reden, aber sie denkt ja jetzt schon, dass ich nicht normal bin. Also muss ich sie vielleicht vom Gegenteil überzeugen.

Ich fing also an die Hunde nacheinander zu füttern, zu waschen, föhnen, bürsten und bei den Pferden machte ich die Ställe sauber. Ich habe Arbeit schon immer geliebt und auch solche Arbeit macht mir nichts aus. Als ich nachhause kam fing ich an, alle Möbel raus zu schmeißen, die ich nicht mehr brauche. Ich strich alle Wände und versuchte es so bewohnbar wie möglich zu machen. Mit dem Holz was mir der Vermieter angeboten hat, habe ich eine kleine Hütte draußen für Zeus gebaut. Und so habe ich den Großteil meines ersten Tages verbracht.

Nächster Tag

•Clarke POV•

Ich hörte ein lautes Geräusch von draußen, als ich gerade am Abwaschen war und stürmte raus auf die Terrasse. "Was war das Mum?" fragte ich geschockt nach. "Ist das zu fassen, Lexa bringt den alten Traktor zum laufen!" sagte sie freudestrahlend. Es lag ihr viel daran, da er meinem Vater gehörte. Ich wollte vom Thema Lexa weg und erzählte meiner Mum, dass ich Raven im Kindergarten vertreten werde für einen Tag. "Schatz, warum fängst du nicht wieder an Vollzeit zu arbeiten? Es ist bald ein Jahr her..." sagte sie darauf. Ich atmete einmal tief durch. "Ich weiß wie lange es her ist." erwiderte ich schließlich. Ich wollte gerade wieder rein gehen, da sah ich wie Lexa mit dem Traktor einen riesigen, abgefallenen Ast vom Hof zog. "Glaubst du die hat auch einen Ausschalter?" fragte ich Mum. "Ich hoffe nicht." sagte sie grinsend.

•Lexas POV•

Ich war gerade dabei das Wasser für die Hunde auf zu füllen, da sah ich ein Polizeiauto auf den Hof fahren. Ein Mann stieg aus und ging zu dem Entfangshäuschen, ich entschied mich zu schauen wo nach er sucht. "Kann ich ihnen helfen?" fragte ich höflich nach. Er hatte eine etwas zottelige, schwarze Mähne und zog seine Sonnenbrille ab. "Was suchen sie denn hier?" fragte er etwas überrascht. "Gibt es ein Problem Officer?" fragte ich nochmals nach. Er schaute mich etwas fragwürdig an, grinste und sagte: "Das gibt es allerdings. Wenn sie auf meine Frage nicht antworten!" sagte er nun etwas zornig. Ich war etwas verdutzt, da ich nicht mit so einer Antwort gerechnet hätte. "Ich arbeite hier." antwortete ich. Er lachte nochmals auf, kam auf mich zu und forderte mich auf, meine Hände auf den Tisch zu legen, "Wieso?" - "Wollen sie lieber auf's Revier?" fragte er mit ironischen Unterton. Ich rollte kurz mit den Augen und tat, was er befahl. Er suchte mich ab und nahm schließlich meine Brieftasche aus meiner Hose. Ich blieb ganz ruhig und ließ mir nichts anmerken, obwohl ich merkte wie ich etwas angespannter wurde. "Ein Soldatenmädchen?" lachte er wieder auf. "Sergeant Lexa Wods" laß er vor. "Es heißt Woods... wie der Wald, nur auf englisch. Und ich bin Marine." unterbrach ich ihn. Er stimmte mir murrend zu und ging um mich herum. "Und... wo sind die anderen alle, Woods?" fragte er und betonte dabei extra meinen Nachnamen. "Sie sind unterwegs, soll ich Clarke etwas ausrichten?" fragte ich nach und nahm meine Hände nun vom Tisch. "Ohh... Clarke heißt das schon...." sagte er und sah mich mit durchdringenden Augen an. "Sagen sie Clarke, dass wir uns um vier Uhr sehen." sagte er nach etwas stille und warf mein Geldbeutel auf den Tisch. Daraufhin verließ er das Häuschen. Ich atmete einmal tief durch. War das Clarkes ehemaliger Mann? Und wenn ja, kann ich verstehen das sie sich von ihm getrennt hat.

•Clarkes POV•

"Komm doch mit Mum, dass wird bestimmt lustig." flehte ich sie weiterhin an, während ich mir meine Ohrringe rein machte. "Nein danke, Spendenpartys waren noch nie etwas für mich. Da denkt doch jeder er sei etwas besseres." sagte sie während sie an meinem Zimmer mit einem Staubsauger vorbei kam. "MUM! schau mal!" Ben kam freudestrahlend ins Zimmer gelaufen und präsentierte mir seine selbstgebundene Krawatte. "Wow, super Schatz!" sagte ich und zupfte sie noch ein bisschen zurecht, da sie etwas schief und kraus war. "Du siehst richtig klasse aus. Und jetzt komm, wir müssen los." fügte ich hinzu und wir machten uns auf zum Auto. Als ich raus kam sah ich Lexa. Sie ging gerade mit vier Hunden an unseren Zaun vorbei und für einen Augenblick sahen wir uns an. Ich brach den Blickkontakt daraufhin sofort... ich habe immer noch ein komisches Gefühl was sie angeht... aber irgendwas an ihr ist auch interessant. Ich weiß nicht was es ist, ob es vielleicht diese total grünen Augen sind, die einen versinken lassen? Ich stieg ins Auto und atmete durch. "Mum alles ok?" fragte Ben. "Ja.. Ja natürlich." antwortete ich und wir fuhren los.

Als wir ankamen lief Ben sofort zu seinem Vater Bellamy und begrüßte ihn voller Freude. "Na kleiner Mann, sag mal was ist das denn für ein Schlamassel?" fragte er und nahm die Krawatte in die Hand. "Da muss dir aber einer noch mal zeigen wie das geht." fügte er hinzu und lachte. Ben lief daraufhin etwas enttäuscht zu den anderen Kindern. Das war mal wieder typisch. "Uhhhh, in diesem Kleid gefällst du mir wirklich sehr" sagte er zu mir und fasste mir an die Taille. Ich verdrehte daraufhin die Augen und nahm seine Hände weg. "Da wünschte ich mir glatt, ich hätte die Papiere niemals unterschrieben..." fügte er hinzu und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich drehte mich daraufhin weg und wir gingen in Richtung Party. "Erzähl doch mal von deiner neuen Freundin." "Was?" fragte ich etwas entsetzt nach. "Das Soldatenmädchen." fügte er daraufhin hinzu. "Frag mich nicht nach ihr, ich habe sie nicht eingestellt. Ich habe nichts mit ihr zutun" erklärte ich. Er lachte nur kurz auf und ich war glücklich, dass er es dabei belassen hat. 

Wir gingen zu Bellamys Vater Clayton, der sich als Bürgermeister aufstellen lassen hat und diese ganze Party schmeißt. "Wählen sie Clayton, dem Namen den sie vertrauen können!" kam Ben auf mich zu und klebte mir einen Button ans Kleid. "Dein Sohn ist ein Goldengel." sagte Clayton und ich grinste daraufhin. "Bellamy, sag mal was hast du denn für einen alten Anzug an?" bemängelte er nun seinen Sohn "Ach, das ist doch nur eine Gartenparty Daddy." Erwiderte er. Bellamy und sein Vater waren sich nie wirklich nah. Ich war immer die perfekte Schwiegertochter, aber seit dem wir geschieden sind, hält Clayton nicht mehr viel von Bellamy... "Es ist nicht nur eine Gartenparty!" widersprach Clayton und ging weg um andere Gäste willkommen zu heißen. Der Abend beginnt ja schon mal gut...

The Lucky One ~ CLEXAWhere stories live. Discover now