28.

815 33 5
                                    

Und dann liefen Jonas und Luca vor und ich mit seiner Schwester einige Meter hinter ihnen.

In den leeren Gassen hörte man unsere Schritte von unseren hochhackigen Schuhen.

Der Klang schallte durch die Nacht.

Luca lachte mit Jonas so viel und hatten Spaß.

Ich wollte doch mit Luca lachen...

Stattdessen führte ich mit seiner Schwester Smalltalk.

Das war eigentlich auch nicht so schlecht. Sie war echt nett.

Wir hatten nicht mal die Hälfte des Fußwegs hinter uns als mir meine Füße in den Highheels anfingen weh zu tun.

Also beschloss ich barfuß auf dem kalten Asphalt weiter zu gehen. Kurzerhand hatte ich das Schuhpaar in der linken Hand und hielt mein Smartphone mit der anderen freien Hand.

Und man hörte nur noch ein Paar Stöckelschuhe in der herrlichen Stille der Nacht, und natürlich unsere leisen Gespräche und das laute Gelächter der Jungs.

Ok. So still war also doch nicht.

Luca drehte sich zu uns um.

Und zwinkerte mir verführerisch zu. Dann blickte er an mir runter und blieb stehen.

„Komm her! Ich nehme dich Huckepack! Deine Füße werden ja ganz dreckig!", sagte er fürsorglich.

Ich grinste und beschleunigte mein Tempo.

Er breitete seine Arme auf.

Ich lief in seine Arme, die er darauf fest um mich schlung und währenddessen meinen Haaransatz küsste.

Ich schmiegte mich an seine Brust.

Dann ließ er locker und ging in die Hocke, so dass ich auf seinen Rücken kam.

Seine Schwester und Jonas sahen dem Schauspiel belustigt zu.

Hopp. Ich saß auf seinem Rücken.

Und schon war ich so groß, wie Luca.

Wie ein Klammeräffchen klammerte ich mich mit meinen Armen um seinen Hals und mit meinen Beinen um seine Taille.

Ich kuschelte mich an ihn. Seine Haare rochen nach Zitronenspampoo.

So gingen wir eine Meter weiter. Die Beiden liefen hinter uns her.

Dann hielt Luca, drehte sich um und schaute zwischen dem andern Mädchen und Jonas hin und her.

„Was ist? Machen wir ein Ruckepack-Wettrennen?", lächelte er verschmilzt.

Seine Schwester errötete.

Genau in der gleichen Farbe wie ihre Mutter.

„Ich kenne ihn doch gar nicht! Mir ist das etwas unangenehm.",wisperte sie leise.

„Kein Problem! Ich nehme dich und Jonas nimmt das schwere Wesen auf meinem Rücken! Ok? ", lachte Luca und schüttelte mich etwas hin und her.

„Ok!", stimmte sie ein.

Und mich hatte natürlich keiner gefragt.

Jonas gefiel sichtlich Lucas Vorschlag und grinste mich verschmilzt an.

„Ich denke, ich kann auch wieder laufen!", wollte ich die Jungs umstimmen.

Natürlich interessierten meine Worte niemand, so dass es dazu kam, dass ich bei Jonas auf dem Rücken saß.

„... Zwei... Eins... LOS!", brüllte Luca und rannte mit seiner blonden Schwester los.

Mein Körper war kerzengerade aufgerichtet, damit ich so wenig, wie möglich von ihm berühren musste.

Seine Haare rochen nicht nach Zitrone... Sondern nach billigem Apfelshampoo.

Meine Hände waren auf seinen Schultern platziert und seine Hände hielten meine Oberschenkel, was ihm sichtlich gut gefiehl.

Der Vorsprung von Luca wurde deutlich größer und Jonas Hände kneteten während dem laufen meine Beine und Po.

Ich konnte mich nur schwer beherrschen.

Ich wollte schreinen.

Aber ich ließ es.

Morgen früh würde ich es Luca erzählen. Er würde eifersüchtig werden und/oder ausrasten. Er würde den Kontakt zu ihm abbrechen.

Glaubte ich...

Als Rache krallte ich meine Fingernägel in seine Schultern, was ihn vor Schmerz aufschreien ließ.

Er setzte mich abrupt ab und brüllte mich an:

„Spinnst du? Das bekommst du zurück, du Schlampe!"

Ich ignorierte ihn und lief zu Luca und seine Schwester, welche bereits bei unserem verabredeten Ziel angekommen waren.

Ich hakte mich bei meinem Freund ein.

„Was ist passiert?"

„Nichts. Er hat nur einen Krampf oder so.", log ich.

Morgen würde alles ans Licht kommen.

Und alles würde wieder gut werden...




Doch, alles würde sich verschlimmern...





ALLES.

Eines Nachts {Concrafter FF} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt