Und dann kam Olav... #Ideenzauber

~ 9 ~

Die Morgensonne kitzelt mich. Gemütlich liege ich unter der Decke und lausche Olavs Schnarchen.

Meine Hand macht sich auf die Suche nach meiner Begleiterin. Und findet nichts. Langsam öffne ich meine Augen.

Die Sonne steht am wolkenlosen Himmel und lacht mir ins Gesicht. Ich fühle mich gut und ausgeruht.

Olav hebt seinen Kopf, steht auf und trottet zu seiner Wasserschale. Kaffeeduft steigt mir in die Nase, als ich mich aufsetze.

Vor mir auf dem Couchtisch steht ein Teller, eine Tasse, ein Krug Kaffee und ein kleiner Korb mit Brötchen. Nur von Kiara keine Spur.

Ich beschließe zu warten.

Warte darauf, dass sie zurückkommt. Zu mir und Olav.

Aber nichts passiert.

Schließlich gieße ich mir Kaffee ein.

Ich trinke den Kaffee und warte.

Ich greife nach einem der Brötchen. Warum hat sie nur einen Teller gebracht?

Als ich mir ein zweites Brötchen greifen will, sehe ich einen Zettel im Korb. Ich nehme ihn und falte ihn auseinander.

Sam

Meine Zeit ist gekommen.

Olav wollte bei dir bleiben.

Er wird auf dich aufpassen.

Lass es dir gutgehen.

Alles Liebe

Kiara

Ich starre auf den Zettel. Lese die Worte immer und immer wieder, aber ihre Bedeutung dringt nicht in mein Bewusstsein.

Ich warte wieder. Vielleicht kommt sie ja doch zurück. Vielleicht. Sie wird doch Olav nicht einfach zurücklassen ...?

Oder?

Stunden vergehen und ich realisiere, dass Kiara nicht zurückkehren wird. Ratlos schaue ich Olav an, dessen Augen wiederum erwartungsvoll auf mir ruhen.

Ich beschließe, mich im Restaurant nach Kiara zu erkundigen.

Nachmittags ist das Restaurant beinahe leer. Nur ein paar vereinzelte Gestalten sitzen an einem Tisch und spielen Backgammon.

Ich steuere die Bar an. Ein Typ mit großen Plugs in den Ohren ist dabei, Gläser abzutrocknen.

„Hey. Ich suche Kiara. Weißt du wo sie ist?"

„Kiara? Kenn ich nicht. Wie sieht sie denn aus?"

Auch auf meine Beschreibung hin, kann mir der Kerl nicht weiterhelfen. Von Olaf ist er zwar begeistert, scheint ihn jedoch ebenfalls noch nie zuvor gesehen zu haben. Die Namen John und Enrico sagen ihm nichts.

Ratlosigkeit macht sich in mir breit.