Abstand bedeutet Abstand...

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Ich sprang sofort aus meinem Bett und lief panisch die Treppen nach unten. Als ich meine Mum an der Haustüre sah beruhigte sich mein Herzschlag wieder etwas und meine Atmung wurde auch regelmäßiger.

"Ich bin dir wirklich dankbar, für alles was du für ihn getan hast, aber im Moment tust du ihm einfach nicht gut. Ich kann nicht noch einmal das alles durchstehen, also bitte..." hörte ich meine Mum zu jemandem an der Haustüre sagen.

Kurze Zeit später knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu.

"Wer war das?" ging ich jetzt mit schnellen Schritten auf sie zu.

"Luce." seufzte sie leise und rieb sich die Stirn.

"Was wollte er?" starrte ich sie verwirrt an.

"Er wollte mit dir reden."

"Und?"

"Ich hab ihm gesagt, dass das im Moment nicht geht."

"Warum?" sah ich sie jetzt noch verwirrter an wie vorher.

"Drew... ich weiß du liebst ihn und dass er dich wirklich glücklich macht, aber im Moment verletzt er dich einfach nur... ich kann das einfach nicht nochmal durchstehen. Ich kann dich nicht nochmal so am Boden sehen. Bitte... er soll sich erstmal Gedanken darüber machen, was er will und du solltest das auch tun. Ich könnte es nicht ertragen, dich nochmal so zu sehen, wie heute. Geschweige denn wie damals..." bei ihrem letzten Satz wurde ihre Stimme ganz brüchig.

Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, sie hatte recht. Wir brauchten etwas Abstand.

Rückblick: (Enthält ein paar kleine Bezüge zu meiner anderen Geschichte)

Meine Mum und ich lagen zusammen in meinem Bett, da ich wieder einmal einen Albtraum hatte. In letzter Zeit hatte ich sehr häufig welche. Doch als ich aufwachte war sie verschwunden. Normalerweise wäre das ja nichts ungewöhnliches, da sie häufig wieder zurück zu Dad ins Bett ging, doch diesesmal war etwas anders. Das Zimmer war mit einem chemikalischen Geruch gefüllt. Ich hatte noch nie zuvor etwas ähnliches gerochen, doch es verpasste mir eine Gänsehaut auf dem ganzen Körper.

Als ich dann das Zimmer meiner Eltern erreichte und niemand in ihrem Ehebett lag wurde mir immer mulmiger im Bauch. Das alles hier war sehr untypisch. Ich sah auf den Display meines Handys. 02.23 Uhr. Definitv nicht normal.

Als ich zu guter letzt auch das Zimmer meiner kleinen Schwester erreichte und sie nicht drinnen war wurde mir so langsam bewusst, was hier passierte.

"Mum? Wo bist du? Dad? Irgendjemand? Bitte Mammy... das ist nicht lustig." schrie ich völlig verängstigt durch das ganze Haus.

Da der Rest meiner Familie alle schon in den Urlaub vorgefahren waren, war niemand hier, der mir hätte helfen können.

Ich ging mit vorsichtigen Schritten auf eine Tür zu und öffnete sie so leise wie möglich. Ich wählte sofort den Notruf, doch bevor ich auf wählen klicken konnte wurde mir ein Stofftuch auf den Mund gepresst. Der gleiche Geruch, den ich auch schon in meinem Zimmer warnahm, stieg in meine Nase und füllte bald meinen ganzen Körper. Ich merkte, wie es immer schwieriger wurde wach zu bleiben und wie meine Augen langsam zu fielen.

Was passiert hier? Wer ist diese Person? Wo ist mene Familie? Warum tut die soetwas?

All diese Fragen schossen mir durch mein 13jähriges Gehirn. Erst vor kurzen musste meine Mutter uns erklären, wieso mein Vater so viele Menschen bei uns wohnen lässt. Das einzige Problem, was wir zu diesem Zeitpunkt hatten war, dass wir unseren Familienurlaub mit so vielen Leuten verbringen mussten. Wir dachten wirklich, dass es nichts schlimmeres geben könnte...

Doch wir lagen so falsch. Denn in diesem Moment wusste ich, dass es um Leben oder Tod gehen würde.

--

Ich wachte, was sich anfühlte wie ein paar Stunden, später wieder auf, in einem vermoderten alten Raum mit Gitterstäben als Tür. Als ich mich panisch umsah erkannte ich, dass eine andere Person in der Zelle neben mir saß.

"Hey! Wo bin ich?" versuchte ich möglichst leise ihre Aufmerksamkeit zu erlangen.

Erst als sie sich zu mir umdrehte konnte ich erkennen, dass es meine Mutter war. Sie sah nicht gut aus. Blut überströmte ich Gesicht und ein Auge war sehr stark angeschwollen.

"Drew? Nein! Bitte nicht! Ich tu alles was ihr wollte, nur tud meinem Sohn michts!" konnte ich sie verzweifelt schreien hören.

"Mum! Was passiert hier? Wo sind wir? Wo ist Dad? Wo ist Liza? Was wollen die von uns? Mum! Was haben die dir angetan?" wurde ich immer panischer und gleichzeitg lauter.

"Sie wollen Informationen! Ich hab nur keine Ahnung welche! Was meinst du mit wo sind Dad und Liza? Bitte sag mir, dass sie in Sicherheit sind!" konnte ich Tränen in ihren Augen erkennen.

"Sie..." ich drehte mein Gesicht von ihr weg. "Sie waren genau wie du verschwunden..." nach diesen Worten konnte ich sie schluchzen hören.

Ich hatte sie noch nie zuvor in meinem Leben so hilflos ubd verängstigt gesehen. Sie war sonst immer die mutigste von uns allen. Sie nahm es sogar mit Dad und Opa auf, ohne mit der Wimper zu zucken und das obwohl die beiden die mittlerweile gefährlichste Mafia der Welt leiten. Sie legt sich sogar mit anderen Mafiabossen an, ohne zu zögern, doch das hier war anders. Ich konnte es spühren... diese Leute hatten etwas, dass sie gebrochen hat.

"Mum du bist die krasseste Person, die ich kenne! Du musst stark bleiben! Für uns!" flehte ich sie an.

"Ich versuche es.." doch ihre Stimme war ganz und garnicht selbstbewusst.

¤¤¤

Es waren mittlerweile schon mehrere Stunden vergangen und noch immer bekam ich keinen von unseren Entführer zu Gesicht.

"Nehmt den Jungen mit!" nahm ich eine männliche Stimme, aus einer gewissen Entfernung, war.

"Nein! Bitte! Er hat nichts damit zu tun!" wurde meine Mum total panisch.

Einige Minuten später packten mich zwei Männer mit Skimasken und schleiften mich aus meiner Zelle. Ich hatte wirklich keine Ahnung, wer diese Leute waren und was sie von uns, mir, wollten. Doch um ehrlich zu sein wollte ich es auch nicht herausfinden.

Sie fesselten mich an einen Stuhl und zogen mir mein Oberteil aus, dann stellten sie meine Füße in mit Wasser gefüllte Eimer. Direkt neben mir bauten sie eine Baterie auf, die zwei Kabel angeschlossen hatte. Ich konnte mir schon ausmalen, was sie damit vor hatten.

"Wo sind die Papiere?" kam jetzt eine dunkle Gestalt auf mich zu.

"Ich hab keine Ahnung wovon sie reden!" sah ich ihn finster an.

Da ihm diese Antwort nicht gefiel spührte ich die kalten Enden der Kabel auf meinem Körper und kurze Zeit später den stechenden Schmerz der Stromschläge, die meinen Körper durchzogen. Mein ganzer Körper zog sich vor Schmerzen zusammen und meine Muskel fingen an sich zu verkrampfen. Ich konnte spühren, wie mein Herz sich immer mehr zusammen zog und bald den Geist aufgeben würde. Doch im nächsten Moment hörten die Stromschläge wieder auf.

"Wir sind noch lange nicht fertig mit dir! Also entweder gibst du uns was wir wollen oder du erfährst, was Schmerz wirklich ist!" konnte ich seinen ekelhaften Atem an meinem Ohr spühren.

Love is Love no matter what...Where stories live. Discover now