Ich konnte nicht ohne dich...

5.5K 143 55
                                    

⚠️⚠️ Triggerwarnung- Dieses Kapitel beschreibt Selbstverletzung⚠️⚠️

"An dem Abend, als du mir deine Liebe gestanden hattest wollte ich eigentlich nur auf dich zu stürmen und dich abknutschen, doch ich dachte, dass du es vielleicht nicht ernst meinen könntest..." schaute er etwas beschämt auf den Boden.

"Und als dann jeder losgelacht hat und dich fertig gemacht hat, hab ich Angst bekommen..." hob er seinen Kopf wieder vorsichtig an.

"Als ich erst sehr spät nach Hause kam waren meine Eltern immer noch wach und warteten auf mich, nicht etwa weil sie sich sorgen machten, sondern weil sie befürchteten ich könnte bei dir sein. Sie schrien mich die ganze Nacht über an. Sie hatten von irgendwem von deiner Liebeserklärung erfahren. Ich hoffte eigentlich, dass ich mich auf meine Eltern verlassen könnte, und dass sie hinter mir stehen würden, wenn ich ihnen erzähle, dass ich dich liebe, doch sie machten mir klar, dass ich nicht länger ihr Sohn sein werde und auf ein Internat kommen würde..." nahm er mein Gesicht vorsichtig in seine Hände.

"Das mit nicht länger ihr Sohn sein war mir vollkommen egal! Aber ich konnte einfach nicht weit weg von dir sein... So egoistisch wie es klingt! Ich wollte dich nicht verlieren, vor allem nicht an wen anders! Deswegen spielte ich einfach meine Rolle und sorgte somit auch gleichzeitig dafür, dass niemand dich daten würde..." lächelte er mich leicht an.

"Ich weiß, dass das alles eine dumme Idee war und ich wollte dich auch nie verletzen oder so, aber meine Jungs haben mich dazu gezwungen..." füllten sich seine Augen wieder mit Tränen.

"Sie hätten meinen Eltern erzählt, dass ich meine Rolle nicht spiele und ich wäre von dir getrennt worden! Ich konnte das einfach nicht zulassen..." er kam mir immer näher und stoppte kurz vor meinen Lippen.

"Glaubst du, du kannst mir je verzeihen?" lief ihm eine einzelne Träne die Wange hinunter.

Könnte ich ihm jemals verzeihen? Ich hatte keine Ahnung, ob ich das konnte oder wollte.

"Nein!" schubste ich ihn von mir und lief so schnell ich konnte von diesem Ort weg... von ihm weg.

Warum habe ich Nein gesagt? War das wirklich das was ich wollte? Wollte ich ihn von mir weg stoßen? Wollte ich ihn etwa nicht bei mir haben? Könnte ich ihm wirklich seine Fehler nicht verzeihen?

Ja oder Nein? Bei ihm oder ohne ihn? Hass oder Liebe?

Was empfand ich für ihn?

Ich hatte auf diese drei kleinen Worte so lange gewartet und jetzt wo ich sie gehört habe, hab ich ihn von mir gestoßen. Ich liebe ihn doch auch verdammte scheiße!

Warum hab ich das getan? Warum hab ich den einzigen Menschen, der mich liebt, von mir gestoßen? Ich kann nicht ohne ihn...

Als ich endlich mein Haus erreichte sprintete ich sofort in mein Zimmer. Ich dachte nicht einmal daran die Haus Tür zu schließen. Mir war alles egal.

Ich schmiss mich auf mein Bett und schrie so laut ich konnte in mein Kissen. Ich hab ihm gesagt, dass ich ihn hasse! Er wird mich nie wieder sehen wollen! Ich hab alles vermasselt!

Ich lief so schnell ich konnte in mein Badezimmer und holte eine Klinge aus dem Schrank. Ich wollte diesen Schmerz einfach nur übertönen.

Ich lehnte mich gegen die Badewanne und betrachtete meine Arme sorgfältig. Es gab keinen Platz mehr auf ihnen...

Schnell zog ich meine Hose aus und setzte die Klinge auf meinem Oberschenkel an. Ich drückte so fest ich konnte die Klinge in mein Fleisch und zog sie in einer geraden Linie nach unten.

Das Blut lief mein ganzes Bein hinunter und färbte meine ganzen Haare rot...

Der Schmerz reichte einfach nicht...

Ich setzte immer uns immer wieder an, bis ich keine freie Stelle mehr finden konnte.

'Du bist das allerletzte! Du bist nichts wert! Du kannst dich ja nicht mal umbringen ohne gestört zu werden! Kannst du überhaupt irgendetwas? Ach ja jeden vergraulen, den du liebst! Er wird dich nie wieder sehen wollen! Er hasst dich! Du hasg ihn zurück gestoßen und dafür wirst du büßen müssen! Du solltest dich einfach jetzt umbringen! Dich will sowieso niemand hier!' fingen meine Gedanken an immer lauter zu werden.

"Hört auf!!!!!!!!!" fing ich an laut los zu schrein.

"Ich ertrag das nicht mehr!!!!!!!" vergrub ich mein Geischt in meinen Händen und fing an los zu weinen.

Ich ertrag mein Leben einfach nicht mehr! Diesen ganzen Schmerz... sie haben Recht! Niemand will mich hier... niemand wird mich je wollen! Ich hab jeden von mir gestoßen... und jetzt bin ich allein... 

"Ich will doch einfach nur normal sein! Ich will nicht mehr Schwul sein! Ich will einfach nur normal sein!" schluchzte ich in meine Hände hinein.

"Ich möchte aber nicht, dass du straight wirst! Ich möchte auch nicht, dass du "normal", in den Augen der anderen, wirst! Ich liebe dich so wie du bist! Mit deinen süßen Grübchen, die du bekommst, wenn du lachst! Oder deinen strahlend blauen Augen! Ich liebe deine süßen Locken und deine kleinen Ohren! Ich liebe deine Nase und deine perfekt geformten Lippen! Ja ich liebe sogar jede einzelne Narbe an dir, weil sie ein Teil von dir sind! Ich liebe dich und nur dich! Und ich will nicht, dass du dich veränderst um anderen zu gefallen! Ich will, dass du anfängst dir selbst zu gefallen! Ich liebe dich und daran wird niemand etwas ändern können! Du bist der einzige Gedanke, der mich morgens aus dem Bett bewegt und Abends nicht einschlafen lässt! Du bist der Grund, warum mein Herz Freude daran hat zu schlagen! Du bist der Sinn meines Lebens! Und zwar dein jetziges Du und nicht das normale und sowas von nicht Schwule Du! Ich liebe dich Drew!" hörte ich auf einmal eine vertraute Stimme.

Er war echt zu mir gekommen! Er ist mir hinterher gelaufen! Er liebt mich immer noch!

Als ich realisierte, dass ich Blutüberströmt auf dem Boden saß kamen mir sofort die Tränen. Er sollte mich so nicht sehen, vor allem nicht nachdem er mich erst vor meinem Selbstmord Versuch gerettet hatte.

Ich versuchte vergeblichst meine Wunden irgendwie zu verdecken, doch er hatte sie schon längst entdeckt.

"Mach das nie wieder ok!? Versprich es mir!" kam er langsam auf mich zu und kniete sich vor mir.

Er lächelte mich leicht an und kam mir dann immer näher.

Seine weichen Lippen berührten vorsichtig meine. Es fühlte sich perfekt an.

"Ich liebe dich auch!" lächelte ich in unseren Kuss hinein.

Love is Love no matter what...Where stories live. Discover now