V I E R U N D D R E I S S I G

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"Love all, trust a few, do wrong to none."

- Shakespeare

"Tag für Tag gehen wir durch die Viertel in dieser Stadt. Und Tag für Tag sehen wir weg, bei tausenden von Strassenkindern. Es ist nicht nur ein persönliches, nein, auch ein finanzielles Anliegen meinerseits, ein Waisenhaus in einer diesen Gegenden zu bauen. Das Ostviertel hat mit 46% die höchste Quote von Strassenkindern, dort würde die Unterkunft stehen."
Gefasst starrte ich auf die Leinwand und grinste vor mich hin.

"Wir brauchen dieses Geld für dringendere Dinge", warf ein schlaksiger Mann ein und stand auf.
"Wir müssen die Medizinvorräte im Krankenhaus erhöhen", fügte ein anderer Typ hinzu und in kürzester Zeit standen alle auf und diskutierten.

Da meine Ohren schon bluteten von diesem Rumgebrülle, stand ich ebenfalls auf und holte tief Luft.
"Jetzt halten die Herrschaften bitte ihren Mund", rief ich so laut ich konnte und tatsächlich wurde es still.

Ich warf einen Blick in die Runde und dann auf die Leinwand.

"Wenn 45% der Kinder auf der Strasse leben, ist dieses Haus mehr als gross genug. Man könnte es sogar noch verkleinern. Dann würde etwas für die Medizinvorräte bleiben und man könnte den Firmen helfen ihre finanzielle Situation zu verbessern. Und niemand wird dabei vernachlässigt oder ausgeschlossen", stellte ich fest und staunte über meine eigenen Worte.

Die Typen fingen an zu tuscheln und Kyle grinste mich nur an.

"Wir sind einverstanden", meinte der Mann am anderen Ende des Tisches schliesslich und drückte, zuerst Mr. Grayson und dann Kyle, die Hand.

***

"Woher hast du diese Sekretärin?", fragte Kyle's Vater und beäugte mich kritisch.
"Genau genommen ist sie nicht meine Sekretärin, sondern meine Freundin", packte Kyle aus und Mr. Grayson's Augenbrauen hoben sich.

"Hast du einen Job Liebes?", fragte er und ich stockte.
"Moana, mein Name ist Moana. Und nein, nichts wirklich Festes", erklärte ich und er nickte.

"Stell sie doch als deine Sektretärin ein, du wirst die Firma eh bald übernehmen", meinte sein Vater und ein komischer Blick lag in seinem Gesicht.

"Bis ich übernehmen werde, wird noch eine Menge Zeit vergehen, Dad", lachte Kyle und klopfte seinem Vater auf den Rücken.

"Ehrlich gesagt, hätte ich gerne einen richtigen Job", warf ich ein und ein Lächeln erschien auf Mr. Grayson's Gesicht.

"Dann gebe ich dir einen Vertrag, der dich einstellt, sobald Kyle die Firma übernimmt", erklärte er und lief zu seinem Schreibtisch.
Aus einer Schublade nahm er einen Vertrag und schrieb irgendetwas darauf. Danach unterschrieb er und hielt mir den Vertrag entgegen.

Nachdem Kyle zustimmend nickte, nahm ich ebenfalls den Stift an und unterschrieb auf dem Papier.

***

"Wow", meinte Kyle in der Tiefgarage angekommen und ich grinste.
"Ich hab gerade einfach einen Job bekommen", stellte ich fest und stieg ins Auto.
"Und das obwohl er eigentlich keine meiner Freundinnen jemals mochte", fügte Kyle dem hinzu und startet den Motor.

Auf dem weg nach Hause, hatte ich die ganze Zeit das komische Gefühl, dass etwas nicht stimmte und als wir dann bei Kyle ankamen fiel es mir endlich auf.

"Mein Handy ist weg", stellte ich fest, während ich hektisch meine Tasche durchsuchte und in meine Jackentaschen griff.
"Wie meinst du weg?"
Verwirrt griff Kyle auch in seine Taschen, jedoch ohne mein Handy zu finden.
"Ich hatte es beim Meeting noch", seufzte ich und Kyle nahm die Autoschlüssel vom Haken.
"Dann fahren wir eben nochmal zurück", meinte Kyle und hielt mir die Haustüre auf.

Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren den Weg zurück zur Firma.
Inzwischen war es schon dunkel geworden, ich hatte beinahe meinen ganzen 18. Geburtstag an diesem Meeting verbracht.

Einige Etagen des Gebäudes waren schon dunkel, bis auf die obersten zwei.
Vier liefen zügig durch die leere Eingangshalle und fuhren mit dem Lift nach oben.

"Du suchst da drüben und ich schaue mich hier um", sagte Kyle und zeigte zum Raum, in dem das Meeting stattgefunden hatte.

Ich stiess die Türen auf und suchte nach dem Lichtschalter.
Bevor ich den Lichtschalter erreichte, stolperte ich über etwas und fiel hin.

Verwirrt tastete ich den Boden und den Gegenstand ab, der mich zum Fallen gebracht hatte.

Nur war der Gegenstand kein Gegenstand, sondern eine Person.
Ich stand hektisch auf und fand endlich den Lichtschalter.

Kaum hatte ich diesen betätigt, entfuhr mir ein lauter Schrei und ich starrte auf meine Hände.

HAYYY
Mögt ihr Mittwoch auch so sehr wie ich? MÖGT IHR DIESES GEILE WETTER SO SEHR WIE ICH? 🌝

ok bye

Kyle #1                              #SonnenblumenAward2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt