Kapitel 15.

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Oft wird gesagt, dass schlechte Erlebnisse einen zurückwerfen und uns Menschen sozusagen auch noch im Nachhinein verletzen.

Zugegebenerweise sagen es nicht nur viele, sondern es stimmt wirklich.

Dabei gibt es manchmal, diese ganz kleine Wahrscheinlichkeit, dass es Menschen durch schlechte Erinnerungen oder unangenehmen Ereignissen wieder besser geht. Dass sie einen Neustart wagen und das hinter sich lassen, was sie sonst so sehr verletzt hat.

Auf den blonden - und zudem äußerst süßen - Jungen bezogen, welcher auf der Schaukel des Spielplatzes saß und mit dem Kribbeln im Bauch begleitet wurde, was einem immer beim Schaukeln begegnete, konnte man nicht sagen, dass er seine Vergangenheit hinter sich gelassen hatte.

Das wäre nicht nur gelogen, sondern auch ziemlich unrealistisch. Immerhin hatte Niall tolle Erinnerungen an seine Mutter und auch an seinen Vater, als dieser ihn noch wie einen richtigen Sohn behandelte und nicht wie ein Gegenstand, wie in seinen jüngsten Tagen mit Niall.

Doch seit dem Albtraum vor zwei Wochen muss Niall ständig an Bobby denken. Aber nicht nur Erinnerungen an den Angst einflößenden und wehtuenden Vater begleiteten Niall Tag für Tag, sondern auch Ängste. Angst davor, etwas falsch zu machen und von den Jungs genauso behandelt zu werden, wie von seinem Vater. Oder die pure Angst, wieder zurück zu Bobby zu müssen, dabei gefiel es ihm bei seinen neuen "Bekannten" viel besser.

Skeptisch und mit gerunzelter Stirn betrachtete der 3-Jährige die 3 Männer- Liam, Harry und Zayn- vor ihm. Sie unterhielten sich freudig, während sie im langsam dahin schmelzenden Schnee standen, und lächelten den Blonden hin und wieder zu. Bis jetzt hatten sie alles dafür getan, Niall Sicherheit zuvermitteln und den Kleinen mehr als gut zu behandeln. Doch sein eigener Vater, der einst so gut und sanft mit Niall umging, fügte ihm Schmerz und Leid zu. Wie also konnte er den jungen Männern, die oft versuchten ihn zum Lachen zu bringen, vertrauen, dass auch sie ihn nicht irgendwann schlecht behandelten?

Zu diesem Zeitpunkt ging das noch nicht. Nicht das der 3-Jährige dies selbst entschied, doch sein Unterbewusstsein war durch die fürchterliche Zeit mit Bobby alleine so auf die Probe gestellt worden, dass es schwierig war, Niall's Vertrauen auf einmal zu gewinnen.

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"Sieh dir nur dieses Gesicht an! Er sieht einfach nur zum Anknabbern aus!" Völlig begeistert und zu tiefst in den Ban der blauen Augen gezogen, sah Zayn's Mutter den blonden Jungen auf dem Schoss ihres Sohnes an, als sie das Wohnzimmer betrat.

Gefolgt von ihrem Mann und Louis, welcher die beiden hineingelassen hatte.

"Hallo Mama, hallo Papa", begrüßte der 23 Jährige seine Eltern und konnte, aber wollte auch nicht sein stolzes Lächeln verbergen, als beide - nachdem sie ihren Sohn begrüßt hatten - fasziniert und neugierig den Jungen auf seinem Schoss bestaunten. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Niall auf die beiden traf, aber trotzdem waren alle Eltern der Vier Geliebten noch stets geschockt, wenn sie ihre Söhne mit ihrem eigenen ersten Kind sahen. Aber entzückt waren sie alle vom kleinen Niall.

"Guten Tag ihr beiden", begrüßte Liam Trisha und Yaser, als er mit dem Tablett voller Tee Tassen aus der Küche kam.

"Ach Liam Schätzchen, schön dich wiederzusehen", antwortete Zayn's Mum und erwiderte das charmante Lächeln des Brünetten.

Zusammen machten es sich alle um den Tisch im Wohnzimmer gemütlich und warteten nur noch auf eine Person.

Das jüngste Mitglied der noch-recht-frischen Eltern hatte den Kuchen geschnitten, den Zayns jüngste Schwester für sie alle gebacken hatte, als eine Art Entschuldigung, dass sie die Jungs nicht mit besuchen konnte. Somit aßen sie zusammen Kuchen und tranken Tee, während sie sich gegenseitig auf den neusten Stand der Dinge brachten.

Chance <> (Niall centric)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt