Bücherladen

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Ich wurde von leichten Küssen überall auf meinem Gesicht geweckt. Leise grummelnd öffnete ich ein Auge und sah sofort in Lous saphirfarbene. Ihr Gesicht schwebte über meinem und ihre Haare kitzelten auf meiner Haut. Als sie bemerkte das ich wach war, grinste sie mich breit an und sagte etwas. Aber natürlich war ihr erster Satz nicht „Guten Morgen" oder so etwas, das wäre ja auch total komisch, nein es war „Können wir in einen Bücherladen fahren? Biiitttttee!" Ich rieb mir erst mal über die Augen und sah sie dann erstaunt an. „Was?" „Können wir zu einem Bücherladen? Ich habe schon recherchiert und in Windsor gibt es einen ganz großen Laden." „Du willst in einen Bücherladen? Wieso das?" „Warum wohl du Dummie. Ich will mir den neuen Eberhofer kaufen.", antwortete sie mir als ob, dass das normalste der Welt war und stand dann auf um sofort in der Küche zu verschwinden. Und was um Himmels Willen ist eigentlich ein Eberhofer? Ich ging Lou schnell hinterher, darauf bedacht die Anderen nicht zuwecken die alle noch schliefen. Die Glücklichen! Als ich dann hinter ihr stand und meine Arme um sie geschlungen hatte fragte ich sie: „Ähm..was ist ein Eberhofer?" Lou lachte nur. „Was denn?" „Der Eberhofer ist ein bayrischer Krimi, wo, wie ich gelesen habe, heute der neunte Teil herausgekommen ist und da ich die anderen Acht auch gelesen habe, wollte ich mir denn neunten Teil vielleicht auch kaufen." Ah ja, warum nicht? „Okay, wir können da heute ruhig hinfahren, aber ich würde noch warten bis die Jungs aufwachen. Wie spät ist es überhaupt?" „Acht." Ich sah sie gespielt entsetzt an und fasste mir an den Kopf. „Was fällt dir ein mich vor 10 Uhr zu wecken?" Lou zuckte nur mit denn Schultern und antwortete ganz gelassen: „Ich war wach und mir war langweilig. Was hätte ich sonst tun sollen?" „Mich nicht wecken?", probierte ich zu sagen ohne zu lachen und rollte noch mit meinen Augen. Hab ich schon mal erwähnt das Lou einen Schlag hat? Ich half ihr mit den Vorbereitungen für das Frühstück und ging dann wieder zurück um die Jungs zu wecken damit wir alle zusammen frühstücken konnten. Währenddessen erläuterte Lou den Jungs ihre Idee, dass wir heute ja alle nach Windsor fahren könnten, mit welcher eigentlich alle zufrieden waren. Somit standen wir dann um 13 Uhr auf dem Platz vor Windsor Castle und teilten uns auf. „Also ich brauche ein paar neue Jeans und ein neuer Pulli wäre auch nicht schlecht, also muss ich eher in diese Richtung.", sagte Mikey und zeigte auf die Straße gegenüber von uns. „Ja, ich brauche auch ein paar neue Klamotten.", stimmte ich ihm zu. „Gut also müssen Jack und Mikey in die Richtung, ich brauche neue Schuhe und Rye und Andy wollen ins Café auf ihr erstes Date.", zwinkerte Brook zu den beiden, die Händchen haltend da standen. „Wollen wir uns dann in ca. 2 Stunden im Nandos treffen?", schlägt Rye vor. Der und sein Nandos, da konnte man nur den Kopf schüttlen. „Können wir gerne machen.", sagte Mikey und wir anderen stimmten zu. Doch plötzlich fing Lou, die davor nur schweigend neben uns stand, an zu sprechen: „Ähm Leute...ich weiß zwar, dank Google Maps, wo der Bücherladen ist, aber ich kenne mich sonst hier überhaupt nicht aus..." „Oh natürlich. Wollen wir uns dann alle im Bücherladen treffen?", schlug ich vor und wieder stimmten alle zu. Wir verabschiedeten uns von einander und so trennten sich unsere Wege hier.


~2 Stunden später, Bücherladen~

„Wo bleibt die denn?", fragte Brook seufzend und schaute auf seine Uhr. „Es ist schon fünf nach!" „Bleib ruhig. Lou kommt bestimmt gleich.", verteidigte ich sie. Wir standen zu fünft in einem Kreis in dem Laden, warteten auf Lou und mussten aussehen wie bestellt und nicht abgeholt. „Leute, ich schau mal hoch vielleicht ist sie ja da irgendwo.", seufzte ich und wollte mich gerade Richtung Treppe begeben, als Brook hinter mir her lief und rief: „Warte! Ich komme mit!" und kurz darauf Mikey: „Ihr könnt mich doch nicht mit denen da alleine lassen! Bin auch dabei.", aber Andy und Rye wollten natürlich dann auch nicht alleine blöd rumstehen und gesellten sich auch zu uns. Also gingen wir jetzt zu fünft die Treppen hoch um nach Lou zu suchen. Und tatsächlich, genau als ich die letzte Stufe erklungen hatte, sah ich sie aus der hinterster Ecke in unsere Richtung wanken. Sie trug mindestens 8 Bücher auf dem Arm und es war unübersehbar, dass die Bücher nicht gerade leicht waren so wie sie herum strauchelte. Ohne auf die Jungs zu achten, lief ich schnellen Schrittes auf sie zu und als Lou mich näher kommen sah, hellte sich ihr Gesicht auf. „OhJack! Ähm...kannst du mir vielleicht ein bisschen was abnehmen?" „Natürlich.", grinste ich und nahm ihr die Bücher ab um kurzdarauf fast in die Knie zu gehen. Mein Gott, was sind denn das für Wälzer! „Lou, was...wie viele sind das denn?", ächzte ich. „Oh, dass sind nur sechs...und leider auch nicht die dicksten...das dickste hat nur ca. 500 Seiten...schade gell...", seufzte Lou. „500 Seiten...ja warum nicht? Also wie viele von den Teilen willst du mitnehmen?" „Ohh...ich denke drei, dann hab ich ein bisschen Lesestoff, was denkst du?" Ich nickte einfach nur, als ob ich wüsste von was sie da redete. „Und welche?", fragte ich sie damit wir dann doch mal los kamen. „Alsooo, auf jeden Fall 'Kaiserschmarrndrama', 'Digby #1' und dann noch 'Der Asteroid ist noch das kleinste Problem'." „Das letzte klingt aber sehr nach Liebesschnulze...", sagte ich und rümpfte die Nase. „Mhh...eigentlich nicht, es geht um...ohh da sind ja auch die anderen.", rief sie und lief zu ihnen und ließ mich einfach so stehen. Ich suchte die drei Bücher heraus, welche Lou gerade aufgezählt hatte und legte die anderen einfach auf einen Bücherstapel neben mir, dann folgte ich ihr zu den Jungs. „Ach, kommt der Herr auch mal. Sind das alle? Da hast du dich aber zurückgehalten, Lou.", sagte Brooklyn schmunzelnd und betrachtete die Bücher auf meinem Arm. „Wollen wir dann zahlen?" Gesagt, getan. Nachdem Lou und ich einen Streit hatten, weil ich ihr die Bücher bezahlen wollte, sie das aber nicht zulassen konnte, gingen wir auf der kürzesten Strecke zu Nandos. Außer das Lou sich ewig lange nicht entscheiden konnte und die ganze Zeit anmerkten musste wie peinlich wir waren und sogar ein paar Mal ihr Gesicht in ihren Händen versteckte, war nicht wirklich was spannendes passiert. Okay, ich hatte es dieses Mal geschafft Lou zu überzeugen, dass ich ihr Essen bezahlte und das muss man sagen war schon ein echt großer Erfolg.


Mein Leben unter Verrückten (RTTV)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora