Das Ende ist aller Anfang...

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Diese Story wird nur ein paar Kapitel lang sein...
Wollte einfach mal etwas anderes machen...
Es ist die Fortsetzung von Das Unvermeidliche❤
⚠️Triggerwarnung- Dieses Kapitel enthält Inhalte bezüglich Suizid⚠️

Mein Leben ist einfach nur die Hölle. Jeden Tag verprügeln sie mich aufgrund meiner Sexualität. Sie beschimpfen mich als Schwuchtel und als eine Krankheit der Menscheit...

"Warum ich? Was hab ich ihnen getan? Hat mein Leben überhaupt noch einen Sinn?" diese Gedanken beschäftigen mich schon seit Monaten.

"Wäre es nicht besser es einfach hier und heute zu beenden?" hallt es immer und immer wieder in meinen Kopf. Diese Innere Stimme, die einfach zu überzeugend ist.

"Drew! Hören sie bitte auf an nackte Männer zu denken und beantworten sie lieber meine Frage!" selbst die Lehrer machen mich fertig. Eigentlich sollten sie diejenigen sein, die das hier alles aufhalten, doch nicht die Lehrer dieser Schule.

Jeder um mich herum fing an zu lachen. Sie wollen einfach nicht aufhören, auch nicht, als mir schon längst wieder einmal Tränen die Wange hinunter strömten. Es interessierte sie nicht, es hat sie noch nie interessiert.

In diesem scheiß Kaff bin ich der einzige Junge, dessen Sexuelle Neigung bekannt wurde. Seit dem ist mein Leben die Hölle.

"Da du sowieso nicht antworten möchtest kannst du gleich mal zum Direktor gehen, du elendige Schwuchtel" ich nicke einfach nur und verschwinde aus dem Klassenzimmer. Meine Kraft mich gegen solche Kommentare zu wehren ist schon seit Wochen nicht mehr da.

Ich kann nicht mehr. Dieses Leben ist die reinste Folter. Ich möchte das einfach nicht mehr. Heute ist es soweit... Heute werde ich sterben.

Ein dumpfer Schlag in meine Magengrube riss mich wieder aus meinen Gedanken. Als ich mit schmerzverzogenem Gesicht aufblicke sehe ich Luce vor mir.

Er ist der beliebteste Junge dieser Schule und auch der Grund für das alles hier.

Bevor rauskam, dass ich Schwul bin, war ich einigermaßen beliebt an der Schule. Ich war zumindest nicht unbeliebt. Doch dies änderte sich, als ich Luce meine Liebe gestand, vor seinen ganzen Freunden...

Ich war total betrunken, doch dieses Argument galt nicht...

Seit diesem Tag, schlagen sie mich fast täglich... Er und seine Freunde...

Ich dachte wirklich er könnte mich auch mögen, doch damit lag ich sowas von falsch...

"Danke..." lächelte ich ihn an.

"Wofür denn bitte?" schaute er mich schief an.

"Dafür, dass du mir bestätigt hast, dass mein Leben nichts mehr wert ist!" liefen mir vereinzelt Tränen aus den Augen.

Er starrte mich noch etwas an und verschwand dann mit seinen Jungs.

Ich hatte keinen Bock zum Direktor zu gehen, vor allem wenn ich sowieso heute sterben werde.

Ich lief geradewegs aus der Schule, ohne auch nur irgendeinen Gedanken  an jeden einzelnen von ihnen zu verschwenden.

Meine Eltern würden erstmal nicht Zuhause sein, geschweige denn erreichbar, was für mich bedeutete ich hatte einige Stunden meine Ruhe.

Ich lief in Richtung Wald, auf meinen geheimen Ort zu. Niemand wusste von ihm, nicht einmal meine Eltern, die eigentlich alles von mir wussten...

Es war ein Felsen, der über eine fette Schlucht ragte. Und wenn man auf ihm drauf saß konnte man hunderte von Meter weit blicken und hatte einfach nur Bäume vor sich, die im Sonnenlicht wunderschön funkelten.

Diese Aussicht soll das letzte sein, was ich vor meinem Tod sehen möchte...

Als ich endlich am Rand stand genoss ich die Aussicht noch für einige Minuten, sie war einfach nur so atemberaubend.

Ich schloss für einige Sekunden meine Augen und atmete tief ein. Es war soweit...

Als ich meine Augen öffnete ging ich einen Schritt auf den Rand des Felsens zu. Es fehlte nur noch ein Schritt, dann würde ich fallen, nein ich würde fliegen in ein besseres Leben...

Ich holte tief Luft und ging den letzten Schritt nach vorne. Ich konnte spühren, wie mein ganzer Körper langsam seinen Halt verlor und ich nach vorne kippte.

"Spinnst du eigentlich komplett!" hielten mich zwei starke Arme fest und zogen mich wieder zurück auf den Boden.

Es dauerte etwas, bis ich realisierte, was gerade passiert ist. Jemand hatte mich aufgehalten...

Ich wäre endlich frei gewesen und diese Person hat mich daran gehindert...

"Ich hab gefragt, ob du jetzt komplett spinnst!" riss mich die Person noch näher zu sich.

Ich hatte Angst mich umzudrehen. Ich hatte Angst, meinen "Retter" in die Augen zu blicken und ihm zu erklären, dass er mir gerade meine letzte Hoffnung genommen hat.

Diese Stimme... Mir war jetzt erst aufgefallen, dass ich diese Stimme kannte. Luce?

Ich drehte mich vorsichtig zu ihm um und starrte ihn einfach nur mit wässrigen Augen an.

"Warum hast du das getan? Warum hast du mich gerettet? Ich wollte doch einfach nur sterben! Warum hast du das getan? Du hast alles zerstört! Das war meine einzige Hoffnung hier weg zu kommen! Ich wäre endlich frei gewesen! Warum hast du das getan? Warum?" schlug ich jetzt mit verheultem Gesicht auf seine Brust ein.

"Ich hasse dich dafür! Ich hasse dich! Ich hasse dich! Ich hasse dich!" brach ich vor ihm auf den Boden zusammen.

Er hat alles zerstört. Ich wollte doch einfach nur sterben. Ich ertrage das hier alles nicht mehr. Mein ganzer Körper ist schon voller Narben und Schnitten. Täglich füge ich mir Schmerz zu, um alles andere zu übertönen, doch es hilft einfach nicht mehr. Ich tue es immer und immer wieder. Ich will doch einfach nur das es aufhört! Ich will doch einfach nur sterben...

"Bist du eigentlich komplett bescheuert? Du kannst dich doch nicht einfach umbringen wollen! Und geritzt hast du dich auch?" schob er meine Ärmel nach oben und strich leicht über die Narben und Krusten.

Hatte ich meine Gedanken etwa laut ausgesprochen, oder woher wusste er es?

"Schau mich bitte an Drew! Mach das nie wieder! Weißt du eigentlich, was ich für einen Schock bekommen habe, als du auf diesem Felsen standest? Was wäre passiert, wenn ich dich verloren hätte? Du bist doch die einzige Person, die ich über alles Liebe! Du bist mir tausendmal wichtiger als ich selbst! Ich kann dich nicht verlieren!" füllten sich seine Augen mit Tränen.

"Du... du liebst mich?" starrte ich ihn geschockt an.

"Und wie ich das tue" verpasste er mir einen Kuss auf meine Lippen.

"Ich... ich versteh das nicht! Warum hast du nie etwas unternommen?" löste ich mich aus unserem Kuss.

Love is Love no matter what...Where stories live. Discover now