46 ♪ Your dream

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Ich liebte dieses Mädchen und wollte, dass sie es immer wieder bemerkte.

Aber weder Mara noch ich sprachen darüber. Nun gab ich dem Drang nach und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen und ohne mich anzusehen, sprach sie: „Was ist los, Blondie, kann Harry Potter dich nicht begeistern?"

Leicht neigte ich den Kopf und ging nicht auf ihre Frage ein, stattdessen stellte ich selbst eine: „Kannst du... statt den Spitznamen meinen richtigen Namen sagen?"

Jetzt hatte ich Maras vollkommene Aufmerksamkeit: „Was gefällt dir denn an Blondie nicht mehr?"

„Es klingt so abwertend", behauptete ich. „Manchmal sogar spöttisch. Als Kumpel fand ich das okay, aber jetzt bekomme ich immer dumpf das Gefühl, ich hätte was aufgefressen."

Mara runzelte belustigt die Stirn: „Schön, ich streiche Blondie aus meinem Wortschatz, zumal du ja auch nicht mehr wirklich blond bist." Und so schnell würde ich mir die Haare auch nicht nachfärben. Ich mochte es, wie es jetzt war. Maras folgenden Worte überraschten mich jedoch: „Ich möchte allerdings Kiddo bleiben."

„Warum?", wollte ich wissen. Sie lächelte: „Weil nur du mich so nennst."

Das war es.

Harry Potter war mir nun völlig egal. Ich beugte mich vor und zog Mara zu mir. Sanft strichen meine Lippen über ihre, ich schloss die Augen und genoss den zarten Geschmack von salzigen Chips. Sie zu küssen war so leicht und fühlte sich genauso richtig an, wie beim ersten Mal.

Innerhalb von wenigen Augenblicken ließ Mara mich all den Stress vergessen. Ich konzentrierte mich darauf, wie sie roch, wie sie sich in meinen Armen bewegte und wie sie auf jede meiner Liebkosungen reagierte.

Ich hatte sie schon oft geküsst und so gehalten, aber dieses Mal war es anders. Sie war nicht mehr nur meine beste Freundin. Zu diesem vertrauten Gefühlen gesellte sich jetzt etwas anderes. Nervosität, heftiges Herzklopfen und eine Hitze, die mich nicht mehr klar denken ließ.

Unser Kuss wurde heftiger, sie biss mir leicht in die Unterlippe und schnappte schließlich nach Luft. Meine Hände gingen auf Wanderschaft. Obwohl ich nur den Stoff spürte, den Mara am Körper trug, so war doch jede Rundung vertraut.

„Du musst mehr essen", keuchte ich und sie war irritiert: „Was? Wieso denkst du ausgerechnet jetzt an Essen?"

„Weil", begann ich, „ich weiß, wie du dich eigentlich anfühlst und ich mochte das."

In diesem Moment lachte Mara laut auf und ich nutze den Augenblick, um das Fliegengewicht hochzuheben. Sie umschlang meine Hüfte mit den Beinen und sprach: „Mir hat noch nie jemand gesagt, dass ich dicker werden soll."

„Gibt für alles ein erstes Mal", konterte ich gelassen und verfrachtete uns in den Flur. Dann kämpfte ich mich die Treppe hoch zu meinem Schlafzimmer. Kämpfen tat ich deshalb, weil Mara sich leicht an mir rieb und sie meinen Nacken küsste. Eine Gänsehaut rieselte über meinen Körper.

Ich presste sie gegen die Wand, damit ich kurz innehalten konnte. Ihre Hände gruben sich in mein Haar und ich hörte jemanden stöhnen. Ob ich das selbst war oder sie, das konnte ich gar nicht so genau sagen. Eigentlich war es sogar egal.

Als ich mich wieder halbwegs im Griff hatte, setzte ich den Weg mit ihr fort und legte sie mit dem Rücken zuerst auf meinem Bett ab. Ohne Zeit zu verlieren zog Mara sich den Pullover über den Kopf und ich tat es ihr gleich. Hastig zog ich an ihrer Yogahose und warf sie achtlos aus dem Bett, dann beugte ich mich über sie.

Die Hektik war wie weggeblasen und so sehr das Drängen in meinem Hinterkopf blieb, genauso sehr wollte ich all das hier genießen. Meine Fingerspitzen kribbelten als ich über ihre warme, weiche Haut strich.

Your Beat [ Buch 3 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt