30 ♪ Still I call it magic

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Call it true

I call it magic

When I'm with you

And I just got broken

Broken into two

Still I call it magic

When I'm next to you

[ Coldplay ]



MARA ║ Seit langer Zeit schlief ich tief und fest, nicht nur oberflächlich und auch nicht mit ständigen Unterbrechungen. Dabei war es völlig egal, dass es auf der harten Couch im Wohnzimmer war. 

Ich wurde erst wieder wach, als es schon dunkel draußen war und ich hörte leise Unterhaltungen. Schwerfällig öffnete ich die Augen und sah, dass der Fernseher lief und mehrere kleinere Lampen an waren.

Rechts von mir lag Niall umständlich in einem Sessel und zog sich irgendwelche Golfspiele rein. Leicht bewegte ich mich und runzelte die Stirn. Die Decke verwirrte mich und mein Kopf dröhnte als ich mich aufrecht hinsetzte.

„W-Wie spät ist es?", fragte ich und Niall wandte sich mir zu. Seine Mundwinkel zuckten: „Halb neun."

Wow, ich hatte sieben Stunden geschlafen und obwohl ich mich besser fühlen sollte, war ich irgendwie erschlagen. Einmal durchgekaut und wieder ausgespuckt, oder wie Spencer sagen würde: „Dreck unter den Fingernägeln."

„Willst du von vorne streiten und dann wieder schlafen, oder wie stellst du dir das vor?", fragte Niall mich nun leicht amüsiert. Ich zog die Augenbrauen zusammen: „Du bist ein Arsch."

„Erzähl mir was Neues", konterte er lediglich. „Irgendwie siehst du fünfzehn Jahre älter aus, wie wäre es mit einem Bad?"

Ich warf ein Kissen nach ihm und er fing es leichtfertig ab und meinte: „War nur ein netter Rat."

„Steck ihn dir sonst wo hin", allerdings hatte er Recht damit, ein Bad würde meinem Nacken und der halb verrenkten Schulter sicher gut tun. Ich ließ Niall also im Wohnzimmer sitzen und tat tatsächlich, was er mir als netten Rat verkaufte.

Die Wanne war im oberen Geschoss und ich stellte sofort die Heizung an. Das Bad tat gut, im heißen Wasser, umgeben von Schaum und beschlagenen Fenstern konnte ich mich entspannen. Ich mochte die alte Gusswanne und wischte den Dunst von der beschlagenen Fensterscheibe. Draußen sah man nichts, außer die die Umrisse des Waldes.

Zurückgelehnt in der Wanne spielte ich mit dem Schaum und atmete tief durch. Mein Nacken hörte auf weh zu tun und erst als meine Fingerspitzen komplett schrumplig waren und ich immer wieder heißes Wasser in die Wanne nachfüllte, da beschloss ich der kuscheligen Wärme zu entkommen.

Dick eingepackt, zwei Paar Socken an und hungrig huschte ich wieder nach unten. Dank mir war der Kühlschrank gut gefüllt und nur pro Forma fragte ich Niall: „Willst du auch was?"

„Nein", kam die Antwort verzögert.

„Hast dich schon von deinem Trockenfutter ernährt, was?", spottete ich und machte mir mit viel Geduld ein Sandwich. Toast, Schinken, Salat, Gurke und ein großer Klecks Remoulade. Eine frische Kanne weißen Tee und ich begab mich schlurfend ins Wohnzimmer.

Dort setzte ich mich auf die Couch, füllte meine Tasse auf und bemerkte, dass Niall immer wieder wegnickte. Im Fernsehen lief La La Land und ich war überrascht, dass Niall sich das ansah.

Your Beat [ Buch 3 ] ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt