Taub

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Ein Strom aus Wörtern überflutete mein Gedächtnis,
zu viele um sie ordnen zu können,
also blieb ich still.
Gegenüber sassen wir und ich war sprachlos. Mir war die Sprache verschlungen nach allem was mich verletzt hatte,
von dem du nicht wusstest.
Wie hättest du auch jemals nur erdenken sollen,
dass ein jemand wie mich sich deine Zeit wünscht?
Und wie zur hölle hättest du dir jemals denken können,
dass die Welt eines wie mir kollabiert,
wenn du Zeit findest,
aber nicht für mich,
sondern für die Menschen
die dir wahrhaftig bedeuten?
Gedanken brechen auf mich nieder
und die Taubheit zieht an meinen Strängen, führt mich zur Paralyse
und zieht meine Mundwinkel hoch.
Ich erwidere dein Lächeln,
du scheinst nicht viel zu reden,
was jedoch keine Rolle spielte
weil die Wörter nie ankamen.
Mit dem Kopf unter der Wasseroberfläche, sehe ich dir zu
-wie ein goldfisch seinem besitzer-
wie du aus meinem Sichtfeld verschwindest, und ich blicke auf.
Mich überkommt ein Schauer
und ich lege die rechte Hand auf die Brust. Mein Herz sticht mich nieder,
unsere Beziehung liegt dem Muskel an
wie Stacheldraht
und bei jeder Kontraktion,
gehe ich nieder und meine Gedanken,
sie betäuben mich.
Sie betäuben meinen Schmerz.
Was für ein Scherz,
Ich bin taub.

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