Erste Begegnung

2.3K 78 9
                                    

Leudeeee sagt mir mal was ihr von der Story haltet und ob ich die weiterführen soll :D

Das automatische Rattern der Zellentür reißt mich aus dem Schlaf und ich setze mich auf.

„Frühstück.", höre ich es und schaue nach unten. Kelly ist bereits wach und lehnt an der Zellenwand gegenüber der Pritsche.
„Fuck man, das wird auch Zeit. Ich hab' hunger.", entgegne ich und klettere von meiner Pritsche.
„Ich denke mal dass wir einfach den meisten Weibern da unten folgen?", kommentiert Christine und bindet sich ihre blonden, schulterlangen Haare zusammen.
„Ja ... ich glaube schon." Ich gehe aus der Zelle und gehe zusammen mit meinen beiden neuen Insassinnen die Treppen nach unten und passe mich dem Strom der weiteren Frauen um mich herum an, die alle wegen unterschiedlichen Gründen hier sind.

Mittlerweile weiß ich, wie ich durch meinen Alltag komme, um keinen Ärger zu bereiten. Dennoch werde ich mich jedes Mal wehren, wenn jemand glaubt mich angreifen zu können. Noch nie habe ich mich unterworfen und noch nie habe ich einen Kampf verloren.
Das hat bereits die Runde gemacht, weshalb die Angriffe gering wurden.

Wir werden von Aufsehern durch einen längeren Gang geleitet, der zu einen großen Mensa führt, wo die meisten Insassen belebt umhergehen.
Erst jetzt begreife ich warum und kann mich wieder an die Worte der Sicherheitskräften im Bus erinnern.

Zwei Aufseher bewachen die Tür, durch die wir in die Mensa gelangen, sodass die männlichen Insassen nicht in unseren Bereich gelangen, aber wir hinein und später wieder zurück zu unseren Zellen kommen. Weitere Beamte sind zahlreich in der Mensa verteilt, um potentiellen Gefahren sofort entgegenzuwirken.
Ich höre Pfeifen und Jubeln von beiden Geschlechter, so als hätten diese sich noch nie zuvor gesehen.
Kopfschüttelnd sehe ich zu Christine. „Ich hab' hunger. Lass uns einfach was zu essen holen und dann wieder verschwinden.", entgegnet sie meinem Blick, als wir uns in die Essensschlange stellen und warten.
„Und das höre ich von dir?", sage ich in einem sarkastischen Ton und beobachte männliche Insassen, die sich mit den neuen Mitbewohnerinnen unterhalten.

„Das hörst du von mir weil sich die meisten hier wie Teenys verhalten. Das nervt mich."
Ich muss bei Christine's Kommentar lachen und drehe mich zu ihr um. Hinter ihr steht Kelly, die schweigsam die Szene beobachtet.

Ich habe kein Bedürfnis mehr über sie herauszufinden. Auch ich selbst muss aufpassen, wem ich persönliche Dinge anvertraue, weshalb es mir nur mehr wie Recht ist, dass sie selbst nichts fragt.

Als wir dran sind, nehmen wir das an, was der Staat Essen nennt und setzen und an einen Tisch, der nicht besetzt ist. Da wir jedoch nur Drei sind, ist ein Platz noch frei.
Während wir also schweigend unser Essen essen, da uns die Müdigkeit noch immer in den Knochen hängt, nehme ich aus dem Augenwinkel wahr, wie sich jemand neben Kelly setzt.

„Hallo Ladys. Seid ihr bereit euch zu verlieben?" Eine männliche Stimme. Wie sollte es denn anders sein?
Langsam sehe ich auf. Unbeeindruckt sehe ich den blonden Typ mit schiefem Grinsen an, der nun Blickkontakt herstellt.
„Wie geht's euch Schönheiten?"
Ich spüre die unkontrollierte Wut in mir hochkommen, für die ich so bekannt bin.
Ich umklammere den Löffel mit Zacken, den wir hier als einziges Besteck bekommen und grinse gespielt, da sich wieder einmal niemand anders traut für sich selbst einzustehen.

„Wir haben kaum geschlafen. Sieh dich um, da sind so viele, die bock haben zu reden. Also such dir dort eine aus, die sich dir direkt an den Hals werfen würde.", erkläre ich mit einem sarkastischen Unterton.
Der Blonde mit einem Armtattoo grinst erneut in einer komischen Art und Weise. „Ich mag Frauen, die schwer zu kriegen sind. Komm schon. Ich weiß dass ihr es auch wollt." Er zwinkert mir zu, sieht Kelly und Christine an und ich verliere sofort meine Geduld.

Blitzschnell stehe ich auf und schlage mit voller Wucht auf den Tisch. „Ich hab's freundlich versucht, aber so musst du es auf die harte Weise verstehen. Wir haben kein Bock drauf also verpiss dich, Blondie."

Ein Wachmann wird auf uns aufmerksam und ich zügele mich.
Auch der Blonde steht nun auf und ich kann Christine's Hand auf meiner Schulter spüren.
„Lass es.", höre ich sie flüstern, doch ich ignoriere sie.
Ich wäre selbst bereit gegen einen Mann zu kämpfen. Immerhin sieht es so aus, als würde er das genauso anders herum tun.

Bevor das jedoch passieren kann, sehe ich wie ein weiterer Insasse auf den Blonden zukommt und ihn mit einem aggressiven Unterton von unserem Tisch wegzieht.
Er selbst hat braune, kurze Haare und etliche Tattoos zieren seinen Körper. Das jedoch wohl markanteste, welches mir schon von dieser Entfernung auffällt, ist das „FUCK - COPS" was jeweils links und rechts auf seiner Schulter steht.

Er ist deutlich breiter und muskulöser gebaut als der Blonde und hat eine erstaunlich tiefe Stimme, als er ihm klar macht, dass er verschwinden soll wenn er keinen Aufstand verursachen will.
Dieser Insasse scheint einen hohen Stellenwert haben, denn ohne zu zögern verschwindet der Störenfried zwischen den Anderen.

Einen kurzen Moment beobachtet der braunhaarige Insasse den Blonden, bevor er sich selbst kurz zu uns wendet.
„Passt bei dem auf. Der ist hier weil er ein Sexualstraftäter ist.", informiert er uns mit seiner besonders tiefen Stimme.
„Dann hätte ich wohl lieber doch einmal ausgeholt.", kommentiere ich und setze mich selbst wieder auf die Bank.
„Ich sag ja nicht, dass er es nicht verdient hätte, aber wenn du nicht in Iso-Haft willst, dann solltest du das sein lassen." Erst jetzt sehe ich die Tattoos auf seiner Hand. Eines kann ich entziffern. „EBBE".

„Nein. Ich brauch ein gutes Führungszeugnis. Danke für den Tipp.", gebe ich zu und schaffe es sogar zu lächeln.
Der Insasse mit tiefer Stimme sieht hinter sich und ich erkenne ein paar Tische weiter seine Gruppe, die ihm nun mehr als auffällig zujubelt.
Lachend zeigt er ihnen den Mittelfinger und wendet sich wieder zu uns.
„Das bräuchten wir alle."

Weder Christine noch Kelly scheinen sich für eine weitere Konversation zu interessieren.

„Wie dem auch sei. Man sieht sich." Freundlich hebt der uns noch immer Unbekannte eine Hand und kehrt zu seinem Tisch zurück.
Ich sehe meine beiden Kolleginnen ungläubig an.
Diese können sich nun auf eine Ansprache einstellen, die ihnen Selbstbewusstsein eintrichtern sollte.

Hinter Gittern (momentan pausiert)Where stories live. Discover now