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Grinsend stand die mittlerweile Brünette am vereinbarten Treffpunkt. Sie freute sich Mike endlich mal außerhalb der Schule begegnen zu können und um so mehr freute sie sich auf seine Reaktion, wenn er ihre Überraschung sehen würde, die sie vorbereitet hatte. Sie war die letzten Wochen so beschäftigt gewesen, dass sie nichts anderes hatte tun können als zur Schule zu gehen und diese wichtigen Dinge zu klären.
Ihr Blick fixierte die Hecke, hinter welcher der Schwarzhaarige hervor kommen würde. Sie konnte es einfach nicht abwarten. Wie er wohl reagieren würde? Sie wartete schon so lange auf diesen Tag. Sie fuhr sich aufgeregt durch ihre längeren,welligen -schon fast lockigen- Haare und legte dann wieder ihr freundliches Lächeln auf.

Kurz blinzelte sie, da die Strahlen der Abendsonne sie durch die Baumkronen hindurch blendeten. Im nächsten Moment sah sie auch schon Mike um die Ecke schlendern. Ihr Herz machte einen Satz und sie versuchte angestrengt nicht allzu breit zu grinsen. Ihren Kopf legte sie leicht schief, da ihr die Abendsonne den Blick auf Mike verwehrte, und lächelte freundlich den mittlerweile vor ihr Stehenden an.

»Hey.«,sagte er in seiner gewöhnlich tiefen Stimme. Sie schloss kurz die Augen und versuchte die aufkommende Gänsehaut zu vermeiden.

Ihn wieder so nah reden zu hören. Sonst konnte sie seiner Stimme nur im Unterrischt lauschen und selbst dann sagte er einfach zu wenig. Sie war wirklich verliebt in ihn, das merkte sie jeden Tag auf's neue.

Er hingegen merkte, wie sie ihn ansah. Er hatte so inständig gehofft, dass sie es einfach aufgegeben hätte. Wie er jedoch nun merkte war dem nicht so. Kurz schloss er seine Augen und atmete tief durch. Er sollte ihr einfach eine zweite Chance geben und dieses Generve vergessen. Schließlich hatte sie im vorherigen Chat auch nicht so verstellt gewirkt. Eventuell hatte ihr die längere Pause ja die Augen geöffnet. Zwar konnte er sich nach wie vor keine Beziehung mit ihr vorstellen, aber die ausgewaschenen schwarz-braunen Haare standen ihr einfach gut. Das musste er zugeben.

Unentschlossen standen sie nun dort. Er hatte seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben und wippte leicht vor und zurück. Sie sah ihn einfach nur fasziniert an. Nach einiger Zeit räusperte sich der Schwarzhaarige und nahm seine Hände aus den Hosentaschen.

»Alsoo- wo ist denn jetzt das, was du mir zeigen wolltest?«

Die mittlerweile wieder Braunhaarige sah ihn kurz fragend an, ehe sich ihr Blick aufhellte. Stimmt ja, sie hatte ja etwas von einem Ort erzählt. Für Mike schien es nur so als würde sie einen kurzen Moment inne halten, doch in Wirklichkeit war sie gerade mit sich selbst in eine Diskussion verwickelt, bei der es ihr nicht leicht viel eine Entscheidung zu treffen.

Sie blickte ihn an und lächelte süß. »Ja stimmt. Äh, gut. Dann kommt mit.«

Sie ging ein paar Schritte rückwärts, um zu sehen ob er ihr folgte. Kurz lag ihr Blick auf seiner rechten Hand und ihre Inneres war hin- und hergerissen, ob sie ihn nun an der Hand mit sich ziehen sollte,. Doch sie entschied sich entschlossen dagegen. Sie würden dafür wann anders sicher noch genug Zeit finden.
Also drehte sie sich um und ging voran.

Sicher wird ihn meine Überraschung freuen, dachte sie sich. Vielleicht muss ich ihn ja gar nicht auf meine Ursprünglich geplante Weise überzeugen.

Einen kurzen Moment lächelte sie bei diesem Gedanken, doch fasste sich wieder. Er durfte jetzt keinen komischen Eindruck von ihr haben. Gerade lief doch alles so gut.

Sie überquerten einige Straßen und verließen über einen kleinen Weg entlang der Haupstraße, die aus der Zivilisation in den Wald führte, die Stadt. Gerade als sie am Ortschild vorbei liefen ergriff Mike erneut das Wort. Sie hatten die bisherigen 10 Minuten des Fußweges kein Wort miteinander gewechselt. Rosie war so vertieft in ihre Gedanken, dass sie gar nicht daran dachte, dass Mike noch hinter ihr lief und auch Mike hing seinen Gedanken nach.

»Wo genau gehen wir gerade eigentlich hin?«

Die Braunhaarige drehte sich etwas überrascht um und verharrte kurz ehe sie anfing zu grinsen. Mike hob verwirrt eine Augenbraue, doch ehe er erneut das Wort ergreifen konnte äußerte sich die Kleinere: » Ich hab doch gesagt, dass du es eh nicht gefunden hättest. Und du wirst ja sehen wo wir hingehen, wenn wir dort sind.«

Sein rechter Mundwinkel zuckte etwas, doch zu einem Lächeln aufgrund ihres Verhalten war er dann doch noch nicht bereit. Auch der Halbfranzösin war dies nicht entgangen und sie schmunzelte leicht aufgrund seiner Reaktion, ehe sie sich wieder umdrehte und eine Blüte von einem Busch riss.

»Noch circa 10 Minuten und wir sind da. Der Weg ist nicht sonderlich weit, aber es lohnt sich.«

Mike sah leise seufzend nach oben in den Himmel und musste mit leichtem erschrecken feststellen, dass die Sonne schon ihr tief rotes Licht über den Himmel verteilte. Auch merkte er die ersten Mücken, die dank des Waldes und der generellen warmen Temperaturen den Weg auf seine Haut schafften. Wie er das hasste.

Kurz kratzte er sich am Kopf, ehe sein Blick auf das kleinere Mädchen vor sich viel. Rosie hatte die Blume in ihre Haare gesteckt und lief nun weiter an der Straße entlang. Ihre rechte Hand ließ sie dabei durch die Büsche und Sträucher am Straßenrand fahren. Dieser Anblick, den er nun vor sich hatte, verwirrte ihn. Sie schaffte es einfach immer so anders auf ihn zu wirken. Mal verschlossen, introvertiert und irgendwie auch Depressiv und mal so extrovertiert, fröhlich und völlig verschont von der traurigen Realität, die sie alle umgab.

Als er das nächste Mal aus den tiefen des riesigen Pools an Gedanken, der in seinem Kopf vorherrschte, auftauchte befanden sie sich bereits an einer kleinen Biegung im geteerten Weg. Das Mädchen vor ihm blieb stehen, drehte sich um und sah ihn erwartungsvoll an. Kurz hob er fragend eine Augenbraue, doch dann ging er an ihr vorbei und warf einen Blick auf das, was sich hinter der Biegung des Weges verbarg.

Etwas überrascht blinzelte er ein paar Mal. Etwa 20 Meter tiefer im Wald lag eine kleine Holzhütte, die dank ein paar Lichterketten und Lampignons sperrlich von Außen beleuchtet war. Vermutlich waren es Solar-Lichter, anders konnte es sich der Schwarzhaarige nämlich nicht erklären.

Ehe er weiter darüber nachdachte trat er ein paar Schritte näher an die Hütte heran. Sie sah ziemlich heruntergekommen aus. Die Wände waren sehr dunkel und vermutlich noch nass vom Regen und das Dach war mit Moos bedeckt. Das Holz schien sogar an manchen Stellen etwas morsch, zumindest hatte Michael den Eindruck es könnte gleich über ihm zusammenstürzen, wenn er nicht aufpasste.

[1079 Wörter, ich will auch so 'ne Bude :c]

Beachte mich.Where stories live. Discover now