Kapitel 1: Mit mir kann man Spaß haben

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Shay's POV

Als ich meine Augen öffne, spüre ich etwas warmes um mich gekuschelt. Mein Blick wandert erst nach rechts, dann nach Links. Ich stupse ihn an.

"Ok du musst jetzt gehen."

Er war mein gestriges Date: Groß, blond, muskulös, um die 20. Wir hatten uns in einer Bar kennengelernt. Nach etwa 20 Minuten Gespräch fanden wir den Weg nach zu mir nach Hause, besser gesagt, in mein Bett.

Aber jetzt ist die Nacht zu Ende, das heißt auch unsere gemeinsame Zeit ist ab jetzt beendet.

Ich stupse ihn noch einmal an und stehe dann auf. Er scheint wach zu sein.

"Schon gehen?"

"Ich muss zur Schule, also los."

Ich fange an mich anzuziehen. Ein einfaches Top, knappe Shorts und einige Accessoires.

"Nagut. Ich heiße übrigens Dave. Wäre ganz nett, wenn wir uns wiedersehen könnten."

"Von mir aus. Speicher mich unter Shay Mitchell ein, ich schreibe dir, wann ich Zeit habe."

Ich fange an mich zu schminken.

"Wie alt bist du Shay, wenn ich fragen darf?"

"18."

Dave kommt auf mich zu und umarmt mich von hinten. Er kommt nah an mein Ohr ran und flüstert leise.

"Dann danke für gestern, ich hatte wirklich Spaß."

"Ich auch. Bis dann"

Er verlässt den Raum. Ich mag ihn, aber ich denke nicht, dass ich ihn zurückrufen werde. Da draußen gibt es eindeutig genug andere.

-

Als ich die Klasse betrete, spüre ich förmlich wie die Mädchen anfangen über mein perfektes Outfit zu reden und die Jungs mich von oben bis unten abscannen.

"Shay wieder in der Schule?"

"Unglaublich oder, Sara?"

Sie betrachtet mich und nickt. Sara ist eine meiner besten Freundinnen, manchmal ist sie zu brav für meinen Geschmack, aber im Grunde ist sie jemand, der weiß was Spaß bedeutet.

"Wo warst du gestern?"

"Wie üblich."

Sie reicht mir Feuer und ich zünde mir eine Zigarette an.

"Was sagt deine Mutter eigentlich immer dazu?"

"Ich bin 18 Jahre alt, was soll die dazu sagen?"

Frau Hill öffnet die Tür und schaut mir direkt in die Augen.

"Ach was, Shay nach der schlimmen Grippe wieder da? Zwei Wochen hast du gefehlt!"

"Grippe ist schlimm, finden Sie nicht?"

"Wie auch immer..."

Ich beiße mir auf die Lippe. Ich brauchte die letzten zwei Wochen! Die Schule ging mir auf die Nerven und ich brauchte etwas Spaß. Dazu hatten meine Eltern das Haus für eine Woche verlassen...Ich meine, sie kümmerten sich auch sonst nicht darum wie oft, wie lange und mit wem ich auf den Straßen Seattles unterwegs war, aber das Gefühl allein zu Hause zu sein musste man ausnutzten.

-

"Ist dein Caprio wieder repariert?" "Ja. Siehst du ja."

Sara öffnet die Tür und dreht das Radio laut.

"Hast du Dan heute gesehen? So ein hottie!"

"Ich versteh nicht, warum du dich nicht an ihn ranmachst, wenn du ihn so toll findest."

"Ich bin da nicht so locker wie du Shay. Freundschaft ist Freundschaft, ich mach mich doch nicht an wen ran, mit dem ich befreundet bin."

Ich starte den Wagen. Meine Mutter hatte ihn mir letzten Sommer gekauft und seitdem ist es mein Baby.

"Dann sterb als ewige Jungfer, ganz ehrlich Sara".

Sara und ich reden jede freie Sekunde über dieses Thema, sie schafft es einfach über 1000 verschiedene Typen zu schwärmen und keinen einzigen anzuflirten.

"Nein, das will ich ja nicht, aber so geht das auch nicht." "Du bist kompliziert. Mit Männern ist es ganz einfach."

"Sagt die, die keine vernünftige Beziehung auf die Reihe kriegt." "Was ist falsch mit den Jungs in der Schule, schnapp dir wen und fertig."

"Hör jetzt auf."

Ich lache. Jedes Mal das gleiche, sie fängt mit dem Thema an und bittet dann darum, dass wir über etwas anderes reden. "So, sehen wir uns heute Abend?" Ich halte an.

"Ich denke ja, holst du mich ab?" "Geht klar bis später."

"Aber Shay, kein illegales Zeug, ok? Meine Eltern..."

"Werden wir dann sehen." Ich lache. Sara kennt mich doch: Mit mir kann man Spaß haben!


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