Kapitel 17: Zuckersüße Verlegenheit.

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Ich stehe bereits zwei Minuten vor Saras Haus.

Das letzte mal, als wir geredet haben, haben wir uns ziemlich angegiftet. Aber ich sehe ein, dass mein Verhalten falsch war und sie es nur gut gemeint hat. Im Endeffekt hätte ich auf sie hören sollen.

Ich überwinde mich die Klingel zu drücken und hoffe, dass sie es ist, die mir die Tür öffent.

"Shay..." Schneller als erwartet öffnet sich die Tür und ich sehe Sara.

Sie trägt eine rot-weiß gepunktete Schlafhose und ein weißes Top, das mit ihrer dunklen Haut einen angenehmen Kontrast bildet. Ihre Nägel sind türkis lackiert, was mich erschaudern lässt, da es nicht zum restlichen Auftreten passt. Trotzdem sieht sie wunderschön aus.

"Können wir reden?" Ich könnte mir vorstellen, dass sie ziemlich sauer ist und mir gleich die Tür vor dem Gesicht zuschlägt.

"Ja ok, komm rein." Ich atme tief aus, erste Hürde gebannt.

Wir gehen gemeinsam in das Wohnzimmer.

"Es tut mir leid, Sara. Ich hätte auf dich hören sollen. Vielleicht wollte ich einfach wie Vanessa sein, aber das ist falsch. Es tut mir so unfassbar leid, du bist so wichtig für mich. Wirklich." Und schon wieder fange ich an weinen.

"Ok alles gut, wein bitte nicht." Sie lächelt freundlich, kommt auf mich zu und umarmt mich, um mir zu sagen, dass wirklich alles gut ist.

"Du hast das alles nicht verdient, ich bin einfach überfordert mit allem und dem was ich bin. Und jetzt weiß ich nicht, wo ich unterkommen soll." "Es ist alles ok.", sie versucht mich zu beruhigen.

Ich löse mich aus der Umarmung und wische mir die Tränen mit Hilfe meiner Ärmel weg.

"Danke Sara.", ich greife nach ihrer Hand und drücke sie kurz, um mich dann auf das Sofa zu setzten. Sie lacht mich mit ihrem süßesten Lächeln an. Dass ich das mit Sara so schnell klären könnte, hätte ich nie gedacht. Es zeigt ihre Gutmütigkeit und ich merke, wie wichtig ihr unsere Freundschaft ist.

Die Tür öffent sich und ich muss zweimal hinsehen um zu realisieren, wer in das Wohnzimmer kommt.

Meerblaue Augen, nussbraunes glattes Haar, strahlendes Lächeln.

"Shay, du auch hier?", Alexander starrt verlegen auf den Boden, weil er vermutlich nicht mit mir gerechnet hat.

"Ja, schätze schon." Ich räuspre mich. Ich bin gespannt, warum Alexander hier ist.

"Ich muss dann auch schon gehen, viel Spaß euch beiden noch.", er setzt ein freundliches Lachen auf und gibt Sara einen schnellen Kuss. Beide schließen die Augen und scheinen die kurze Berührung zu genießen.

Als ich die Haustür höre, kreische ich kurz laut.

"Chill." "Wie könnte ich chillen? Alexander Efron kommt gerade in dein Wohnzimmer und küsst dich, als wärt ihr fest zusammen!"

Sara schaut verlegen weg und ich lache aufgeregt.

"Er war sogar die ganze Nacht hier.", sagt sie leise.

"Aww.", ich sehe ihr die Verlegenheit förmlich an, was ich total süß finde.

"Ja hör auf." Sie kichert.

"Hat ja auch lang genug gedauert..." Die Stimmung zwischen uns ist wie vorher, was mich total erleichtert.

"Still jetzt!" Sie kichert. Ihr Lächeln zeigt pures Glück, das ich ihr komplett gönne.

"Ich habe gestern in Justins Armen geweint." Ich wechsle das Thema, weil ich finde, dass sie alles über die vergangenen Tage wissen sollte.

"Was? Ist da doch mehr?", sie schaut mich entsetzt an.

"Er ist verliebt und zwar nicht in mich und ich für meinen Teil bin in Gedanken auch bei jemand anderem." "Bei wem?"

Kurz überlege ich, ob es nicht peinlich ist zu sagen, dass ich mich in einen anonymen Schreiber der Schülerzeitung verliebt habe, aber bei Sara ist mir nichts peinlich.

"Mystery Boy.", sie sieht sprachlos aus. "Bitte lach nicht, seine Worte berühren mich einfach total. Ich will wissen, wer er ist und wie er ist. Ich weiß es ist lächerlich, aber..." "Nein, ich kann dich schon verstehen, nach dem letzten Artikel, bin ich auch hin und weg. Es muss toll sein, seine Freundin zu sein."

Welcher Artikel? Ich frage mich, ob es einen neuen gibt.

Kurz gehe ich auf die Seite der Schülerzeitung und finde tatsächlich einen neuen Artikel.


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