Wie kann es sein das er noch besser als früher aussieht?

Isacc.

Seine blauen Augen stechen aus dem Gesicht und lassen alles neben ihm verblassen. Er wirkt angespannt.

"Was sagt ihr dazu das Emilia heute wieder zurück an eure Schule kommt?", fragt die Moderatorin.

Sie schauen sich alle etwas verwirrt und unsicher an. Doch Jena antwortet schliesslich: " Was sollen wir schon gross denken?" Typisch Jena immer Antworten mit einer Gegenfrage.

"Es ist ein Albtraum", platzt es aus Jason heraus. Die andern nicken.

Meine Atmung stoppt.

"Wir alle waren früher sehr gut mit ihr befreudet, das werden wir gar nicht erst leugnen. Wir alle dachten wir kennen sie aber anscheinend haben wir uns geirrt", sagt Victoria mit einem unsicheren Lächeln.

"Man denkt man kennt die Menschen, doch das tut man nicht", sagt Isacc. Er sagt es jedoch so leisse, dass es wohl eher nur für ihn selbst bestimmt ist.

Doch trotzdem hat es die Moderatorin gehört und hackt gleich nach.

"Was meinst du damit? Wie fühlst du dich jetzt gerade? Was geht dir durch den Kopf?", fragt die Moderatorin.

Die Kamera zoomt zu Isacc. Ich kann nicht anders und fahre über sein Gesicht. In dem Moment schaut er in die Kamera und ich fühle mich als würde er mich ansehen.

Sein Blick ist kalt und ohne Gefühle.
"Sie wollen wissen wie es mir geht? Ist das so? Mir geht es beschissen, uns allen geht es beschissen! Sie hat Menschen kaltblütig ermordet und kommt schon nach fünf Jahren wieder frei! Das ist eine ungerechte Strafe. Sie hat lebenslänglich verdient. So sehen wir das Ganze. So denken wir darüber", sagt er und wird immer lauter. Er ballt die Hände zu Fäusten.

Ich spüre ein Stich in meinem Herzen, so als hätte mir jemand ein Messer hereingerammt. Ich spüre wie mir die Tränen über die Wangen laufen.

Ich hab mir geschworen nicht mehr zu weinen und jetzt weine ich schon bevor ich überhaupt in der Schule bin.

In dem Moment kommt Mam in das Wohnzimmer. Sie setzt sich neben mich und als sie sieht das ich weine schaut sie mich geschockt an.

Ihr Blick wandert auf den Bildschirm.
"Du solltest solche Sachen nicht schauen. Die reden doch nur quatsch",sagt sie und schaltet ihn ab.

"Mam das waren sie! Meine Freunde sie hassen mich", schluchze ich mit brüchiger Stimme.

"Was hast du dir den vorgestellt? Dachtest du du kommst nach Hause und alles beibt wie es mal war?", fragt sie mich und ihre Stimme kling dabei sanft.

Ich schaue ihr in die Augen und bemerke das sie nicht nur meine Freunde meint. Sie meint auch das sich zwischen uns einiges geändert hat. Was ja stimmt.

Ich fühle mich sicher und wohl zu Hause, trotzdem finde ich es komisch es mein zu Hause zu nennen.

Meine Mam steht hinter mir und unterstützt mich trotzdem sehe ich die Angst, welche sie hat. Vieleicht hat sie auch gar nicht angst vor mir, sondern vor der Zukunft.

"Ich weiss auch nicht was ich dachte. Ich wusste es würde hart werden aber nicht das es so hart werden wird", sage ich.

Sie kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Diese Bewegung kommt so überraschend, dass ich zusammenzucke.

"Ich wollt dich doch nur in den Arm nehmen", flüstert sie leise und traurig.


Darauf hin nicke ich schwach.

UnschuldigWhere stories live. Discover now