Die Erinnerung

176 4 2
                                    

Nach fünf Jahren ist es so weit, ich komme frei. Fünf Jahre wurde ich hier in dieser dreckigen Zelle festgehalten. Sie sagen ich habe ein Ehepaar umgebracht. Ich sehe wieder die schrecklichen Bilder vor mir, die dunkel rote Masse welche am Boden und an den Wänden klebte. Blut! Am Boden des Wohnwagens lagen sie. Sie lagen einfach da und bewegten sich nicht. Was ja normal ist wenn man tot ist aber ich war unterschock. Die Bilder sind in meinem Kopf eingebrannt worden, sie bleiben für immer. Ich musste ja unbedingt dort hin

-----------------Flashback------------------

Wie jeden Tag hatten sich Mam und Dad wieder um mich gestritten. Mam wollte nicht, dass ich in meinen Sommerferien mit meiner Gang wegfuhr. Dad dagegen fand es eine grossartige Idee und unterstützte mich. Seit Stunden waren sie am Streiten und ich hörte sie sogar durch die Wände schreien.

Ich sprang von meinem Bett auf und packte meine Zeichnungsunterlagen ein. Durchs Fenster bin ich ins Freie geklettert. Ich rannte über die Wiese und die Wälder.

Im Wald war es kälter und dunkler. Klar es war schon sechs Uhr gewesen aber im Sommer blieb es hier in Danville ziemlich lange hell. Das Laub unter mir raschelte bei jedem Schritt den ich machte. Es roch nach Holz.

Plötzlich tauchte aus dem nichts ein leerer Platz auf, der so gross wie ein Tennisfeld war. Auf dem Platz befand sich ein umgekippter Baumstamm, in den ein Sitz geschnitzt worden war. Hinter dem Baumstamm gab es ein See. Der See war wunderschön und leuchtete in einem hellen Blau. Es war so klares Wasser, das man die Fische von der Wasseroberfläche aus sehen konnte. Weiter hinter dem See ging es plötzlich steil den Hang hinunter. Das ist einer der Gründe weshalb nie jemand im See badete, den die Strömung war zu stark. Wunderschöne Wasserfälle verzauberten den Abhang. Das verlieh dem ganzen einen wunderschönen Ausblick über die Wälder, Wiesen und die Stadt. Am Abend wenn es dunkel wurde, sah man die Sterne am Himmel leuchten.

 Am Abend wenn es dunkel wurde, sah man die Sterne am Himmel leuchten

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich setzte mich auf den Baumstamm und begann zu Zeichnen

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Ich setzte mich auf den Baumstamm und begann zu Zeichnen. Ich war mehrere Stunden schon dort gewesen als ich plötzlich schreie hörte. Sie waren nicht weit von mir. Durch die schreie war ich so erschrocken worden, dass ich auf sprang und mein Zeichnungsblock fallen liess.

Die Schreie hörte man durch den ganzen Wald. Sie waren schmerzverzehrend und bereiteten mir eine Gänsehaut. Trotzdem folgte ich ihnen.

Da stand er, ein Wohnwagen. Er war schon etwas älter und sah im Schatten gruslig aus.

Ich ging langsam darauf hin zu. Es war ruhig, zu ruhig. Eben hörte man schreie durch den ganzen Wald und jetzt war es ruhig. Ich ging mit leisen schritten auf den Wohnwagen zu.

Die Tür war offen und natürlich ging ich hinein. Spätestens dort hätte ich weg laufen müssen aber irgendetwas trieb mich vorwärts.

Zuerst fiel mir die mit Blut verschmierten Wänden auf, selbst an der Decke klebte die dunkel rote Masse. Da überkam mich die erste Übelkeit. Mir wurde schwindlig und ich suchte halt an der Türklinke. Wisst ihr wie Blut riecht? Nein? Es riecht nach Eisen und Metall. Diesen Geruch brannte sich förmlich in mein Gehirn hinein.

Dann plötzlich entdeckte ich sie. Sie lagen auf dem Boden in mitten ihres eigenen Blutes. Es war ein Mann und eine Frau. Beiden wurde die Kehle aufgeschlitzt. Ich musste mich beherrschen, denn mich überkam wieder die Übelkeit. Ich hatte noch nie vorher eine Leiche gesehen.

Ich wollte nur noch weg. Die Augen der Frau starrten mich an und sie waren ohne Leben, blass. Mein Blick fiel auf den Mann. Er hielt die Hand der Frau und sein Gesicht konnte ich nicht sehen.

Keine Sekunde länger hielt ich es dort drinnen aus und gerade als ich los springen wollte , hörte ich plötzlich ein keuchen. Ich drehte mich wieder um und sah wie der Mann sein Kopf in meine Richtung drehte.

Seine Augen waren voller Schmerz und er weinte. Es war das erste Mal das ich einen erwachsenen Mann weinen sah, auch sein leises schluchzen wird für immer in meinem Kopf bleiben. Es klang verloren und verzweifelt. Er suchte den Blickkontakt zu meinen Augen. Auch seine Auge waren Glasig, doch in seinen konnte man ein leichter Funke und Leben erkennen.

Er wollte sich aufsetzten, doch sofort verzog er sein Gesicht vor Schmerz und legte sich wieder hin. Ich kniete mich langsam und unsicher zu ihm hin. Erst jetzt verstand ich das er nicht keuchte, sondern mir versuchte etwas zusagen. Ich beugte mich über ihn und lauschte mit meinem Ohr.

<< Du musst Sie finden! Sie hat uns das angetan. Sie muss dafür bestraft werden, damit die Gerechtigkeit siegt.>> Er brachte es mühevoll und mit zitternden Stimmer heraus. Ich war zu geschockt um etwas zu sagen.

<< Hast du mich verstanden? Es war ein Mädchen, sie hat uns das angetan. Du musst sie finden. Versprich es mir...>>

Ich nickte bloss.

Was hätte ich tun sollen? Nein sagen? Der Mann lag im Sterben! Natürlich willigte ich ein. Es war quasi sein letzter Wunsch.

Er zog seinen Ehering ab und legte ihn mir in die Hand.

<< Er soll dich an das Versprechen erinnern, welches Du mir gegeben hast.>> Meinte er.

Ich wollte ihm sagen das alles gut werden würde, doch dann bemerkte ich das er bereits Tod war. Den sein Gesicht wurde freundlich und leicht. Der Funke in seinen Augen für immer erloschen.

Ich begann zu weinen. Damals wusste ich nicht was tun. Ich fand zwei Leichen und musste zusehen wie jemand starb.

Ich rannte weg, weg von allem. Durch den Schock hatte ich nicht mal die Polizei gerufen. Nach einer Zeit ging ich endlich nach Hause.

Ich wollte es meinen Eltern sagen, doch vor unserm Haus befanden sich bereits vier Streifenwagen. Keiner Glaubte mir meine Geschichte nicht mal meine Mutter. Sie sagten sie hätten mein Zeichnungsblock in der Nähe gefunden, plus meine Fingerabdrücke waren überall zusehen. So bin ich dann hier in meiner Zelle gelandet...

-----Mein Name ist Emilia Clarke und das ist meine Geschichte-----

-----Mein Name ist Emilia Clarke und das ist meine Geschichte-----

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.
UnschuldigWhere stories live. Discover now