Lucky people

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* 'Hey Reece', sagte er dann und grinste immer noch. *

Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte ihn an. Er trug eine schwarze Jeans, welche enger anlag und somit seine Waden betonte. Sicherlich trainierte er, zumindest machte es den Anschein. Dazu trug er ein lässiges Hemd mit einem bunten Print, was seinem Hautton schmeichelte. Seine Haare waren nicht gestylt und sahen somit leicht verwuschelt aus, was mich nicht sonderlich störte. An den Füßen trug er Dr.Martens, welche zu dem schwarzen Mantel passten.

Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und seine Augen strahlten mich an. Zugleich lag Erwartung in seinem Blick, vermutlich weil ich ihm noch nicht geantwortet hatte. Röte stieg in mein Gesicht und ich sah betreten auf den Boden. Mit dem Fuß glitt ich über den Untergrund und betrachtete dies kurz fasziniert.

'He... Llo... Nik', stammelte ich und durchbach somit die von mir ausgelöste Stille.

Der Junge grinste schief und dabei bildeten sich wieder die kleinen Kringel auf seiner Nase, welche ich wirklich süß fand. Wieso fand ich es süß? Es war eine normale Nase. Irgendwas lief gewaltig falsch in meinem Kopf. Nur wusste ich leider nicht genau was. Vielleicht war ich verrückt geworden oder besessen von Nasen. Oder Nasenfeteschist? Gibt es sowas? Ich machte mir definitiv zu viele seltsame Gedanken in diesem Moment, um mich von der Situation abzulenken.

Das Herz in meiner Brust schlug definitiv zu schnell und ich hatte Angst, dass der Junge es womöglich hören könnte. Sowieso zitterte ich vor Aufregung am ganzen Körper, was nicht gerade unauffällig war. Andererseits wirkte Nik auch nervös. Er mied jeglichen Blickkontakt und betrachtete seine Finger höchst interessiert, während wir irgendwo hingingen.
Ich folge den hellbraunen Haaren und wir durchquerten gefühlt dir halbe Stadt.

Vor einer weißen, eisigen Fläche blieb er stehen. Darum war ein Zaun, Bande angebracht und einige Leute tummelten sich auf dem Eis. Von der Seite sah er mich an und ich zwang mich dazu, ihm in die Augen zu blicken. Dann lächelte ich und er tat es mir gleich.

Bei der Kassiererin bezahlten wir Eintritt und liehen uns Schlittschuhe aus. Auf einer Bank zogen wir diese anschließend an und ich war froh, dass sie passten. Zunächst wackelten wir über den gummibezogenen Boden. Danach begaben wir uns auf die Eisfläche.

Am Anfang mussten wir uns erst daran gewöhnen. Unser Gleichgewicht zu halten. Nach einer Weile schlitterten wir nebeneinander entlang. Niemand sagte etwas. Wir grinsten und nur immer und immer wieder an. Ich glaube wir waren in diesem Moment beide zu schüchtern, weil es außerhalb eines Konzerts war. Nicht beruflich. Sondern ein Date.

'So Nik, What are your hobbies?', fragte ich dann interessiert und war definitiv zu stolz auf mich, weil ich mich traute eine Frage zu stellen.

'I like kick-boxing ... that's it. My life isn't that interesting', meinte er verlegen und in mir breitete sich ein warmes Gefühl aus.

'What about you?', hing er an seinen Satz dran.

'I can sing. Guess you didn't know that. But I do also like hanging out with my friends... ', erklärte ich knapp und fand es fast schon traurig, weil ich keine Interessen hatte.

'Oh man, we don't really have another hobby besides our jobs', lachte Nik nun und ich schmunzelte nur.

In seinen Augen war die Belustigung zu erkennen. Wir fuhren weitere Runden und unterhielten uns ein wenig. Auch wenn das Gespräch eher holprig verlief, war es nicht weiter schlimm. Es machte den Eindruck, dass es ihm genauso ging. Bei einer weiteren Kurve, verlor ich das Gleichgewicht und drohte auf das harte Eis zu fallen . Im letzten Moment umfasste Nik mit panischem Blick meine Hand und bewahrte mich somit vor dem Aufprall. Dankbar lächelte ich ihn an.

Er grinste schief und hielt immer noch meine Hand. Sofort wurde mir warm und mein Herzschlag verdreifachte sich. Verstohlen blickte ich auf seine Hand, welche meine hielt. Unsere Finger waren miteinander verschlossen und ich konnte es gar nicht glauben. Als ich es wagte aufzublicken, schaute er auch nach unten und lächelte leicht.

Weitere Runden über die Eisfläche, ohne weitere Unterbrechungen. Es war die pure Glückseligkeit. In diesen Minuten fühlte sich alles richtig an, als ob es nie anders gewesen wäre. Wir sprachen nicht, doch das brauchte es auch gar nicht. Wie in einer Zeitschleife schlitterten wir über das Eis und wenn einer den anderen ansah, lächelten wir beide verlegen und schauten in eine andere Richtung.

Warm umschlossen seine Finger immer noch meine, als wir die Fläche verließen. Mir war heiß und kalt zugleich. Das Herz schlug unerlaubt schnell in meiner Brust und mein Atemrhythmus funktionierte nicht mehr. Nervös lief ich an seiner Hand zu einer Bank und wir zogen die Schlittschuhe aus. Es tat gut, weil endlich wieder Luft an meine Füße kam. Ich hatte das Gefühl, dass sie fürchterlich rochen und schlüpfte aus diesem Grund schnell in meine Sneaker.

Anschließend gaben wir sie ab, besser gesagt Nik. Er redete gerne mit all den Leuten. Der Junge schien mir ziemlich kontaktfreudig zu sein. Anders als ich. Auch wenn ich oft mit fremden Menschen reden musste, fühlte ich mich eigentlich unwohl dabei. Eigentlich war ich ziemlich zurückhaltend.

'We should do this more often Reece. What do you think?', grinste der hellbraunhaarige Junge nun, während wir wieder zurückliefen.

'Sounds good', nickte ich.

'Of course it does. It's awesome to spend time with me', rollte er gespielt empört mit den Augen.

'Not really', antwortete ich und zog eine Augenbraue nach oben.

'I know that you liked it. You smiled the whole time' , meinte er und hatte somit gewonnen. Schließlich hatte er recht.

'Maybe', zuckte ich mit den Schultern.

'Okay, I really enjoyed it. Not only the ice-skating thing. The time with you... as well' , gab er dann zu und fast schon schüchtern wanderte sein Blick zu Boden.

In meiner Brust machte das Ding einen Satz und flog gerade weg. Pures Glück. Nichts als Glück in mir. Dieses hatte ich schon lange nicht mehr so gespürt, so intensiv. Ich wollte tanzen und irgendwelche Lieder singen. Wieder grinste ich.

'Stop smirking Reece. You don't know how hard it was to say all that stuff ', schmollte Nik nun und trotzdem umspielte seine Lippen ein Lächeln.

'I... It was awesome to spend... time ...with ...you', kam holprig aus meinem Mund und scort glühten meine Wangen.

'I know', grinste er nun und ich rollte nur lachend die Augen.

Wie automatisch verschränkte er dann seine Finger wieder mit meinen und wir lächelten uns wie zwei völlig Blöde an. Ganz selbstverständlich liefen wir weiter und schwenkten die Arme hin und her. Sicherlich sah es für Außenstehende ziemlich komisch aus. Aber diese wussten nicht, was ich in diesem Moment fühlte. Mehr als nur Glückseligkeit.

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(Nicht überarbeitet)

Kleiner Reecey boy wird groß  *wischt eine imaginäre Träne weg

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^.

Bis dann 😊🙌🏼

Y

Minute by Minute (Reece Bibby)Where stories live. Discover now