Suburbia:

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'Reece? Are you inside?', fragte plötzlich eine Stimme hinter der Tür.

Eine Hand klopfte gegen das Holz und ich wischte mir mit dem Handrücken die Spuren meines Gefühlsausbruchs weg.

'Yeah come in', sagte ich leise, doch die Stimme hatte es trotzdem vernommen.

'Shit Reece what's up?', rief Noora die nun in den Raum trat nun.

Sie sah mich schockiert und gleichzeitig mitleidig an. Ich antwortete nicht und sah betreten auf den Boden.

'Nothing. I'm... totally fine', antwortete ich nun und setzte ein erzwungenes Lächeln auf.

'Stop fake smiling', meinte sie ernst.

Anschließend schloss sie schnell dir Tür und setzte sich auf die Bettkante. Unsicher sah sie mich an. Aber ich antwortete nicht. Verstohlen blickte ich weiterhin auf den Boden und merkte wie erneut Tränen aufstiegen. Viele, viele Tränen. Ich konnte es nicht stoppen.

Sie liefen an meinen Wangen hinunter und tropften auf die weiße Bettdecke. Es hörte gar nicht mehr auf. Dann wimmerte ich leise und schluchzte laut. Man konnte es nicht aufhalten.

Noora nahm mich wie ein kleines Kind in den Arm und strich mit ihrer Hand über meinen Rücken.

'Shssss Reece, shhsss. It's okay', wisperte sie leise in mein Ohr und versuchte mich zu beruhigen.

Ich heulte weiterhin und schluchzte laut. Laut vor Schmerz.

'Don't cry Reece. Don't cry. Whatever it is, it's totally okay', flüsterte sie beruhigend in mein Ohr.

Dann strich sie über mein Haar, immer noch als ob ich ihr kleines Baby wäre. Kurz hörte ich auf und sah auf. Sah ihr in die braunen Augen, in denen ein paar grüne Sprenkel waren. Sie lächelte mich an.

'Do you want to talk ... about it?', meinte sie unsicher und sah mir dabei in die Augen.

'O..ok..ay', wimmerte ich leise.

Sie schien schwer mit sich zu ringen, nicht auch in Tränen auszubrechen.

'Just start to talk, when you feel ready. Okay', schlug sie vor und lächelte leicht.

Ich richtete mich auf, aber sah ihr dabei nicht in die Augen. Das konnte ich vermutlich gerade nicht.

'It's... Noora... I think', stammelte ich und spürte dass sich ein Tränenschleier vor meine Augen hing.

Sie nickte aufmunternd und ich starrte auf meine Hände, welche nervös mit dem Saum meines T-Shirts spielten.

'I.. I'm different than others', brachte ich heraus, bevor meine Stimme abbrach und ich erneut weinte.

'Reece, it's okay. Shhsss', flüsterte sie und strich mir über den Rücken.

Ich war ein Häufchen Elend. Zusammengesackt und schwach. Auch wenn ich es noch nicht ausgesprochen hatte, wusste ich, dass die Brünette es verstanden hatte. Sie war sehr supportive und setzte sich auch gewisser Weise dafür ein, das hatte sie mir schon einmal erzählt. Vielleicht war es ganz gut, mit ihr als erstes darüber zu reden.

'I.. I like boys', schluchzte ich nun und dicke Tränen liefen über mein Gesicht.

Heißes Salzwasser. Es hinterließ Spuren auf meinem Gesicht. Meine Augen mussten schon völlig verquollen sein.

'Oh Reece, why do you cry? Look I love you, Blake does, George, your supporters,  your mum, your whole family. We will always love you. Even if you would convert to satanism. Always', lächelte sie mich an und schloss mich in ihre dünnen Arme.

Mein schwerer, schmerzender Kopf ruhte auf ihrer Schulter und durchnässte ihr, besser gesagt Blakes Hemd. Das Dunkelrote mit den weißen Streifen.

'Don't worry about it. I'll always support you Reece. I would support you when you would like to be a girl, if you would love both genders, three or more. Always Reece. We'll always be friends. Even if Blake and I would break up, which hopefully won't happen. *smiles* And if you like boys, I'm okay with that. I'm there for you. You have to be happy and that's the only important thing Reece. But you don't have to cry', sagte sie langsam und beruhigend.

Mein Kopf richtete sich auf und ich sah ihr in die Augen. Immer noch liefen die Tränen, aber jetzt lächelte ich leicht.

Sie strich weiterhin über meinen Rücken.

'I think I love George', stammelte ich dann leise.

'Really? You two would be so cute together , do you know if he has feelings for you?', wollte sie wissen und legte ihren Kopf ein wenig schief.

Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht und sie strich sie sich hinter das Ohr, was nicht viel brachte.

Dann schüttelte ich leicht den Kopf. Neue Tränen sprudelten aus meinen Augen.

'Reece stop crying. I think you should tell him that you like him more than just as a friend. But what if you first talk with your mum. She'll be okay with it. Believe me', sagte sie mit fester Stimme und lächelte immer noch.

'Noora? I'm... I'm afraid', flüstere ich mit schwacher Stimme.

'I know but you don't have to be. If you want me to, I can come with you. Or what about telling Blake first?', meinte sie dann und als sie seinen Namen sagte, leuchteten ihre Augen auf.

Ich nickte. Blakes Cousine war Lesbisch und er war noch nie abweisend gegenüber anderen gewesen. Seine Cousine liebte er über alles. Das würde vielleicht nicht so schlimm werden und ich wusste, dass Noora mir bestehen würde.

Ich umarmte sie fest.

'Thank you Noora. Thank you for everything', lächelte ich und drückte sie noch fester.

Sie schien glücklich und hatte nun selbst wieder Tränen in den Augen.

'Don't forget that we'll always love you Reece', flüsterte sie erneut und stand dann auf. Ich sah genau, dass sie die Tränen wegblinzelte. Sie lächelte mich glücklich an.

'I love you guys too. You're the best Noora. I don't know what I would do without you. Blake is so lucky that he found you', grinste ich leicht.

Mein Grinsen schien sie noch fröhlicher zu machen.

'Thank you Reece', meinte sie mit nach oben gezogenen Winkeln.

'I'll come over to your room in like 15 minutes. Okay?', fragte ich vorsichtig nach.

'Yeah sure', antwortete sie und dann sah ich etwas hinter ihrem Lächeln. Schmerz!

Innerlich hoffte ich, dass es ihr gut ging. Ich wusste, dass sie versuchte stark zu wirken. Doch die Fassade konnte man nicht ewig halten. Aber in diesem Moment wäre es nicht passend nachzufragen, auch wenn ich es vielleicht eigentlich mache sollte! Sie hatte mir eben geholfen. Ich wusste nicht mal, wieso sie eigentlich vorbei gekommen war.

'Noora?', rief ich ihr hinterher.

'Don't forget that I'll always support you. You're so strong. I know it's a hard time for you. If you need someone to talk about it... I have two ears for you', lächele ich sie an.

Sie nickte und ich sah es schon wieder aufblitzen.

'Thank you', flüsterte sie.

Dann schloss sie die Tür hinter sich. Wieder saß ich alleine im Hotelzimmer. Doch es fühlte sich irgendwie besser an.

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Dieses Kapitel war sehr emotional für mich. Mir sind beim schreiben selber die Tränen gekommen.

Falls es jemanden interessiert, ich habe mir heute den gleichen Jumper (den Rossen 'Thank you') gekauft den Reece hat. Es war Zufall, dass der da war. 😂

Y

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Minute by Minute (Reece Bibby)Where stories live. Discover now