Xia

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Jack musste mit mir reden, er erinnerte mich heute in der Schule schon drei Mal daran, dass ich am Nachmittag zu ihm kommen solle.

,,Wird Jaxia doch real?" Kicherte Lucy, als Jack gerade nach seinem ,,vergiss nicht, heute um 3 Uhr bei mir" den Flur entlang schlenderte.
,,Lucy, du weißt genau was mein Problem ist"
,,Aber Jack ist.."
,,Schluss jetzt, ich will nicht mehr darüber reden" brummte ich etwas genervt.
Nicht von Lucy sondern von mir selbst.

Ich ahnte schon was Jack mir sagen wollte, wir verbrachten so viel Zeit zusammen in den letzten Wochen.
Wir sahen uns täglich in der Schule und Nachmittags gab ich ihm Fahrstunden oder wir chillten bei ihm zuhause.
Ich war öfters in seinem Zimmer als in Lillys, und sie war meine beste Freundin.
Lilly wusste jedoch auch nicht, dass Jack vor hatte mit mir zu reden.
Außer er hatte sie eingeweiht, aber da Lilly uns sowieso immer schief grinsend ansah wenn wir zusammen gesehen wurden, befürchtete ich dass er ihr nichts erzählt hatte.

Mir ging jedoch nicht aus dem Kopf was passiert war, als ich letztes Mal bei ihm war.

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,,Du weißt es, oder?" Fragte Jack mit rot angelaufenem Kopf.
Ich setzte mich zu ihm aufs Bett und schmunzelte.
,,Je nachdem was du meinst"
Ich stellte mich dumm, natürlich wusste ich was er meinte.
Allein der Vorfall letztens.
Ich war noch nicht bereit es anzusprechen.

,,Du weißt, worüber ich mit dir reden muss"
Er spielte ständig mit seinen Fingern und das hieß: Jack war verdammt nervös.

,,Man Xia, ich mag dich wirklich" stieß er plötzlich hervor und ich schluckte.
Ich wusste weder was sagen, noch wie ich reagieren sollte. Oder generell wie ich fühlte.
Irgendwie, aus irgendeinem Grund wurde mir warm ums Herz, meine Hände wurden schwitzig und mein Atem stockend.

,,Ich werde nie mehr als ein Freund sein, oder? Ich bin nicht wie Roman."
Roman, da war er, dieser verdammte Name. Dieser Junge der meinen Kopf so manipulierte dass ich ihn letztens sogar statt Jack vor mir sitzen sah.

Jack war nicht sauer, er sprach mit dieser ruhigen, traurigen Stimme die ich über alles hasste.
Nein, er war so gar nicht wie Roman.
Er war echt und kein Lügner.
Er war geduldig und nicht drängend.
Er war liebevoll und nicht arrogant.
Er war einfach er selbst vor mir und ich mochte den Jack, den ich kannte.

,,Jack, ich.." stammelte ich doch er unterbrach mich mit: ,,egal, schon gut"
Es fühlte sich so an als hätte ich gerade sein viel zu gutes Herz gebrochen, als hätte ich ihm gesagt sein Hund wäre gestorben oder er hätte eine Krankheit.
Ich fühlte mich unglaublich schlecht.
Ich griff nach seiner Hand und er sah mich nur still und traurig an.
Warum konnte ich meine Gefühle nicht einordnen? Warum wusste ich nicht was ich fühlte?
Seit wann wusste ich nicht was ich fühlte?

,,Ich bin übrigends froh dass Roman nicht mehr hier ist" lächelte Jack während seine triefend nassen Locken ihm ins Gesicht hingen.
,,Wie soll ich das verstehen, Jack?"
,,Oh ne, ehm.. ich meine.." stammelte er und ich wuschelte ihm lachend durchs nasse Haar
,,Mach dich locker, ich kann diesen Idioten momentan auch nicht mehr sehen"
Jack lächelte und seine dunklen Augen blitzten.

,,Außerdem hätte ich keinen Grund, dich nicht mehr zu .. anzurufen.. und es ist nicht deine Schuld wenn du so einen eifersüchtigen Spacko als Freund hast"
,,hattest"
,,Hm?"
,,Naja, ich denke ich hab Schluss gemacht"
Jacks Augen weiteten sich und er sah kurz aus dem Autofenster.
,,Nicht wegen dir, keine Sorge" lachte ich und wuschelte ihm durch sein leicht lockiges Haar
,,Weiß ich doch" grinste er und stieg aus.

Ladies First/ It x Stranger Things #Golden_Award2018Where stories live. Discover now