Kapitel 8

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Kapitel 8

Mit zitternden Beinen stand ich vor Harrys Zimmertür. Und das schon seit 10 Minuten. Meine Hand zuckte immer weiter zum Türknauf, doch ich traute mich nicht die Tür zu öffnen. Plötzlich öffnete sich die Tür von innen und Harrys Gesicht erschien. „Wie lange stehst du hier schon?“, fragte er verdutzt. „Ich bin gerade erst fertig geworden!“, log ich und Harry zog mich an meiner Hand in sein Zimmer. Nervös ließ ich mich auf eine Kante seines Bettes sinken. Harry setzte sich neben mich. „Also“, fing er an, „Was war heute mit dir los? Warum bist du mir aus dem Weg gegangen?“ „Harry, was ist gestern Abend zwischen uns vorgefallen?“, fragte ich, nicht auf seine Frage antwortend. „Du weißt es nicht mehr?“, fragte Harry mit großen Augen, „Das erklärt einiges!“ Er seufzte. „An was kannst du dich noch erinnern?“ „Ich weiß nicht.“, erwiderte ich, „Wir waren in diesem Club und dann – schwarz! Ab da weiß ich nichts mehr!“ „Darf ich etwas ausprobieren?“, fragte Harry, nachdem er lange nachgedacht hatte. Ich nickte, doch mit dem, was dann kam, hatte ich nicht gerechnet. Harrys Gesicht kam dem meinen immer näher. Er sah mich fragend an. Ich nickte wieder und dann spürte ich seine Lippen auf den meinen. Sofort schossen Bilder durch meinen Kopf. Bilder vom gestrigen Abend. Erschrocken keuchte ich auf und Harry löste sich von mir. „Und?“, fragte er, „Irgendwelche Erinnerungen?“ Ich nickte aufgeregt. Jetzt fiel mir alles wieder ein. Wie ich mit diesem fremden Typ getanzt und Harry dann für mich 'More than this' gesungen hatte. Harry war auf mich zu gekommen und hatte mich geküsst! Wir hatten den ganzen Abend getanzt und dann waren wir mit den Jungs nach Hause gefahren und so getan, als wäre nichts zwischen uns passiert. Wir waren beide in unsere Zimmer gegangen, doch irgendwann kam Harry zu mir in mein Bett gekrochen und sagte, er vermisse mich. Und dann – war es passiert. Mit großen Augen starrte ich Harry an. „Ich habe mich in dich verliebt, Becca!“, flüsterte mir Harry ins Ohr, was mich er schaudern ließ. Ich drehte meinen Kopf zu ihm um und näherte mich seinem Gesicht. „Zeig mir wie sehr!“, flüsterte ich, bevor unsere Lippen sich trafen, doch Harry löste sich sofort wieder von mir. „Liebst du mich auch?“, fragte er. Ich antwortete nicht und versuchte ihn wieder zu küssen, doch er hielt mich so, dass ich nicht an sein Gesicht heran kam. „Also?“, fragte Harry neckend. „Ahh!“, rief ich, „Verdammt ja, und jetzt küss mich!“ Harry zog mich an sich und dann spürte ich seine warmen Lippen. Seine Zunge lag auf meinen Lippen und ich gewährte ihr Einlass. Es war als würden tausend Feuerwerkskörper explodieren und ich spürte nur noch Harry. Ich wollte nur noch Harry. Doch plötzlich hörte ich ein Geräusch von der Tür. „Aww! Wie süß!“ Es war Louis. „Lou verschwinde!“, grummelte Harry und kurz darauf hörte ich, wie die Tür sich schloss. Dann fiel ich über Harry her. Zum Glück war sein Bett so groß, denn wir brauchten jede Menge Platz. Harry drehte uns so, dass er auf mir lag und ich spürte sein Lächeln auf meinen Lippen. Seine Lippen liefen jetzt von meinem Mund herunter, bis in mein Genick. Ich stöhnte auf. Harrys grinsendes Gesicht erschien über mir. „Du trägst wieder mein Hemd!“, stellte er fest und öffnete die Knöpfe. Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass ich darunter bloß einen BH trug. „Na?“, neckte ich ihn, „Gefällt dir, was du siehst?“ „Oh ja!“, sagte Harry und küsste meine nackte Haut. Wieder stöhnte ich auf, dann zog ich Harrys Kopf zu mir hoch und küsste ihn auf den Mund, während ich auch sein Hemd öffnete. Dann drehte ich uns so, dass ich wieder oben lag und fuhr die Muskeln auf seinem Bauch entlang. Jetzt war es an ihm zu stöhnen. Irgendwie wurden wir auch noch unsere Hosen los und als ich am nächsten Morgen aufwachte, befand ich mich nackt in Harrys Armen, so wie den Tag davor. Augenblicklich musste ich grinsen und drehte mich zu ihm um. „Morgen.“, murmelte er, „Gut geschlafen?“ Ich nickte. „Zwar nicht besonders fiel, aber-“,kicherte ich. Jetzt grinste auch Harry. „Was heißt das jetzt für uns?“, fragte Harry mich. „Hm?“, fragte ich zurück. Seine Nähe machte mich verrückt und ich konnte mich kaum auf etwas anderes konzentrieren, als auf die Stellen an denen er mich berührte. „Was heißt das jetzt für uns?“, wiederholte Harry seine Frage. „Du“, ich stach ihm mit meinem Fingernagel in den Bauch, „bist jetzt mein Freund, Harry Styles!“ Harrys Grinsen wurde breiter und er küsste mich. „Ich denke wir sollten jetzt aufstehen.“, murmelte ich gegen seine Lippen. Harry nickte und wir standen beide gleichzeitig von seinem Bett auf, welches ziemlich zerwühlt aussah. Ich suchte auf dem Boden nach meinen Sachen und zog mich an. Ich warf Harry eine Kusshand zu und verließ das Zimmer. Verträumt lief ich den Gang zu meinem Zimmer und ließ mich dort auf mein Bett fallen. Es war die beste Nacht meines Lebens gewesen. Ich wusch mich und zog mir etwas anderes an. Dann lief ich hinunter in die Küche, während ich 'More than this' summte. Ich öffnete den Kühlschrank und entdeckte noch ein Stück Pizza. Summend ließ ich mich damit auf die Couch fallen und biss genüsslich hinein. In dem Moment betraten Zayn, Liam und Niall das Wohnzimmer. „Da scheint ja jemand richtig glücklich zu sein.“, stellte Zayn fest und Niall maulte: „Das war das letzte Stück Pizza! Was sollen wir denn jetzt essen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ist mir egal!“, rief ich verträumt und dann wussten die Jungs, dass hier wirklich etwas abgelaufen war von dem sie nichts wussten. Just in diesem Moment betrat Harry das Wohnzimmer und ließ sich neben mich sinken. Dann biss er von dem Pizzastück ab. „Was ist hier los?“, fragte Liam mit hochgezogener Augenbraue. „Warum seht ihr beide so verdammt glücklich aus?“ Louis betrat das Wohnzimmer. „Na Sex macht glücklich!“, klärte er Niall, Liam und Zayn auf. Die sahen dann geschockt zu mir und Harry hinüber. Harry hatte mittlerweile einen Arm um mich gelegt. „Oh mein Gott!“, rief Niall und hielt sich die Augen zu. Ich fing an zu kichern und sagte: „Nialler, wir machen doch gar nichts!“ Niall nahm langsam die Hände von seinem Gesicht und sah uns mit großen Augen an. „Macht ihr das öffentlich?“, fragte Liam, „Also nicht, dass ihr miteinander geschlafen habt, sondern dass ihr jetzt so was wie zusammen seit.“, berichtigte er sich schnell. „Wir sind zusammen!“, sagte Harry und sah mich erwartungsvoll an. „Also für mich wäre es okay.“, sagte ich schnell und auch Harry nickte zustimmend. „Dann sagt es doch einfach in unserem Interview heute Abend!“, schlug Zayn vor. Wir nickten und die Sache war beschlossen. „Also“, sagte Louis, „Was machen wir denn heute so?“ „Filmetag!“, schlug Niall vor. Auch damit waren alle einverstanden. Nachdem wir uns 'Cars' (Wunsch von Liam) und 'the Italian Job' angesehen htten, schalteten wir auf die Nachrichten um. „Rebecca Ellen und Harry Styles? Was läuft da? Alle Fans wissen es. Das Video-Tagebuch unserer heißgeliebten Band One Direction hat es gezeigt!“ Erschrocken sog ich die Luft ein. Dann erschien ein Video auf dem Bildschirm. Man sah mich und Harry auf seinem Bett sitzen. „Ich habe mich in dich verliebt, Becca!“, sagte Harry gerade. Ich schrie auf. „Louis!“, rief Harry wütend. Louis lächelte entschuldigend und sagte nur: „Simon hat gesagt, dass wir erzählen sollen, was bei uns gerade so passiert, also...“ „Ahh Louis! Das war intim!“, schrie ich ihn an. Harry nickte zustimmend. Die Stimmung aller sank und wir verschwanden alle in unseren Zimmern.

°°°°°

„Hier kommt One Direction!“, rief der Interviewer. Wir gingen zu ihm in den Interview-Raum und setzten uns gemeinsam auf die Couch, die dort stand. „Na, wie geht’s euch?“, fragte der Inteviewer. „Super!“, antworteten wir alle, doch die Stimmung zwischen uns war immer noch angespannt. Zum Glück bemerkte der Interviewer das nicht und fing gleich mit seiner ersten Frage an. „Was die Fans natürlich brennend interessiert ist, was jetzt zwischen dir, Rebecca, und Harry läuft. Kannst du uns das vielleicht erläutern?“ Ich öffnete meinen Mund um zu sprechen, doch kein Wort kam heraus. Verdammt! Was war nur los mit mir? Harry sah mich leicht irritiert an und sagte: „Da gibt es nicht wirklich viel zu sagen: Wir sind zusammen.“ Der Interviewer lächelte und beließ es dabei. Dann stellte er uns Fragen über unsere Tour und unsere Songs. Die ganze Zeit über sprach ich nicht, doch es schien den Interviewer nicht wirklich zu stören. Als wir wieder in der Limo saßen und nach Hause fuhren, fragte Harry: „Was war gerade los? Warum hast du nichts gesagt?“ Ich schüttelte den Kopf. „Es ging nicht!“, sagte ich, „Es kam nichts raus!“ Eine Träne rollte mir über die Wange. Harry strich sie weg und umarmte mich ganz fest. „Hey!“, flüsterte er zuversichtlich, „Ist doch nicht schlimm. Du schaffst das! Wir kriegen das zusammen in den Griff!“ Ich nickte und lächelte meinen Freund an. „Wie schaffst du es nur mich immer glücklich zu machen?“, fragte ich ihn leise. „Das ist meine Aufgabe als dein Freund!“, erklärte er. „Und was ist meine Aufgabe?“, fragte ich lächelnd. „Du musst mich glücklich machen, wenn ich traurig bin.“, antwortete Harry. „Denkst du gerade an etwas ganz bestimmtes?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Hm?“, fragte Harry. „Du weißt ganz genau, was ich meine!“ Harry fing an zu lachen. „Schon möglich, dass ich daran dachte!“, gab er zu. „Du kleiner Perversling!“, quiekte ich und stach ihm mit meinem Finger in den Bauch.

Als wir die Wohnung betraten, wartete eine Überraschung auf mich. Meine kleine Schwester Elli. Ich fiel ihr um den Hals, als mir einfiel, dass ich noch ein Hühnchen mit ihr zu rupfen hatte. Aber warum eigentlich? Ich meine, wegen ihr war ich doch jetzt glücklich oder? Ich zog Elli hinter mir her in mein Zimmer und wir warfen uns gemeinsam auf mein Bett. „Erzähl, erzähl, erzähl!“, quiekte Elli und ich erzähle alles, was mir in den letzten Tagen passiert war. Und dann erzählte sie mir, wie Mom und Dad sich zu Hause immer mehr gestritten hatten und Dad dann zu einer Neuen abgehauen war. Als wir beide fertig mit erzählen waren, rief Elli: „Oh mein Gott! Meine Schwester und meine Mutter gehen mit Harry Styles und Simon Cowell! Und es ist alles MEIN VERDIENST!“ „Jaja!“, rief ich und lachte über sie. „Meinst du, du kannst mich den Jungs vorstellen?“, fragte Elli gespannt. Ich nickte. „Klar, kann ich machen. Komm, wir gehen zu ihnen!“ Meine Schwester kreischte kurz auf und dann gingen wir ins Wohnzimmer. „Das hier ist Elli, meine Schwester.“, stellte ich sie vor. Die Jungs standen von der Couch auf und gaben ihr alle die Hand. Louis verbeugte sich dramatisch vor ihr und nahm ihre Hand in seine. Dann drückte er einen Kuss auf ihre Hand. Elli kicherte nervös und wir mussten alle lachen. Dann machten wir es uns auf der Couch bequem, auf der es jetzt noch enger war, als vorher schon. Louis hampelte so lange herum, dass am Ende nur noch er auf der Couch saß. Wir anderen lagen alle kreuz und quer im Wohnzimmer verteilt. Zayn besorgte ein paar Kissen und setzte sich mit Liam und Niall vor die Couch. Ich zwängte mich mit Elli und Harry neben Louis und dann sahen wir uns 'I am number four' an. Es war ein echt schöner Abend und als der Film fertig war, abt ich Elli mein Bett an und ging mit in Harrys Zimmer. Müde legten wir uns nebeneinander und schliefen ein.

What makes you beautiful || one directionWhere stories live. Discover now