Kapitel 9

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Am Tag danach war ein großer Tag für mich. Zwar nur für mich, denn alle anderen waren gewöhnt an Tagen wie diesen, doch heute werde ich das erste Mal als Maskottchen auftraten. Seit ich also aufgewacht bin, habe ich dieses nervöse Herzklopfen. Dabei trage ich ein Kostüm und muss nichts weites machen, als die Strecke auf und ab zu hüpfen, die Zayn mir so liebevoll gezeigt hat. Meine Nervosität bemerkten natürlich auch die Anderen. "Niall, du rast heute so durch den Hallway, ist irgendwas?", fragte Rachel mich und ich schüttelte den Kopf, doch dann blieb ich stehen. "Doch eigentlich schon, heute ist das Spiel und ich bin so aufgeregt", brabbelte es aus mir heraus, als ich die Bücher der letzten Stunde in meinen Spind legte. Die anderen kicherten leise. "Was ist?", fragte ich. "Nichts, aber du brauchst doch nicht aufgeregt sein. Die Leute auf den Tribünen interessieren sich nicht für das Maskottchen" "Na, danke" "Ja natürlich außer wir", lachte Kylie dann und die Anderen stimmten ihr nickend zu. "Ach, ihr seid so nett", gab ich von mir und lächelte sie an.

Ein paar Stunden später war es dann auch so weit. Ich saß auf eine der vielen Bänke in der Umkleide und zog mir mein Kostüm an und mit dem Kopf unterm Arm lief ich schon mal in Richtung Ausgang, denn ich muss gleich schon raus. Die Band fing an auf ihren Trommeln zu schlagen und die Cheerleadergruppe zählte laut bis 8, dann bildeten sie hohe Pyramiden und flogen durch die Luft wie Kinder bei einem Kettenkarrussel. Das Team stellte sich hinter mir und ich bekam nun das Zeichen des Trainers herauszulaufen. Ich winkte fröhlich mit meinen Armen und lief die Strecke entlang. Unbegeistert wie Rachel sagte, saßen die Schüler auf der Tribüne. Erst als die Spieler des Teams aufs Feld gestürmt kamen, brach lauter Jubel und lautes Geklatsche aus. Die Mädchen schrien und die Jungs brüllten den Teamnamen der Mannschaft. Ich lief meine Runden ab und verschwand dann am Spielfeldrand. Dann begann auch schon das Spiel gegen eine andere Highschool. In der Halbzeit musste ich wieder raus und auch die Cheerleader und die Band performten fleißig. Leider waren wir bis zur ersten Halbzeit noch im Rückstand, ich hoffte sehr, dass unser erstes Spiel mit mir als Maskottchen Glück bringt und wir doch noch gewinnen. Die zweite Halbzeit begann und die Jungs spielten besser als vorher, was sich auch auszahlte, denn wir haben das Spiel doch noch gewonnen, ganz knapp, aber gewonnen ist schließlich gewonnen. Die Schüler jubelten laut und klatschen und die Jungs feierten sich auf dem Spielfeld. Dann ging es für alle zurück in die Kabine, in der uns Coach Vince noch einmal gratulierte. Ich zog mich also schnell um und die Jungs gingen alle schnell duschen. Ich kramte mir meine Sachen zusammen und hörte die Jungs aus der Dusche singen und brüllen. Ich lachte ein wenig Lachen. Zayn beugte sich um die Ecke der Spinde und blickte mich an. Seine nassen Haare lagen platt auf seinem Kopf und Wasserperlen lagen auf seinen Schultern. "Heute Abend bei mir, wir sollten den Sieg feiern", sagte er und ich nickte. "Bis dann, Niall", sagte er noch und verschwand dann wieder. Niall. Er hat sich meinen Namen gemerkt. Breit grinsend verließ ich das kleine Häuschen in dem die Umkleiden waren und ging nach Hause. Nach dem Essen rannte ich schnell hoch und schaltete meinen Computer an und schrieb mit Rachel und erzählte ihr, dass er mich heute Niall statt Neuer genannt hat. Für sie etwas ganz 'normales' für mich hat es viel Bedeutung. Außerdem erzählte ich ihr von der heutigen Party bei Zayn und sie fragte mich, ob sie und die anderen nicht auch kommen können. Ich konnte sie aber schlecht einladen, deshalb schrieb ich erst mal nicht zurück. Ich beschäftigte mich solange ich eine Antwort auf Rachels Frage hatte mit anderen Dingen; Wäsche waschen zum Beispiel, oder ein wenig mein Zimmer aufräumen. Als ich den Kram vom Boden aufhob, sah ich Zayn in sein Zimmer kommen und ich blickte ihn an. Soll ich, soll ich nicht, soll ich, soll ich nicht? Ich ging aufs Bett zu und kniete mich da drauf und winkte ihn zu mir. Er kam seinem Fenster näher und streckte leicht seine Hand aus und setzte einen irritierten Blick auf. Ich öffnete mein Fenster und er tat es gleich. Wir beide beugten uns leicht aus dem Fenster und erst jetzt war mir bewusst, wie nah unsere Häuser doch beieinander standen. Zwischen uns ist ein knapper Meter, wir könnten uns ziemlich problemlos die Hand reichen. "Heute ist doch die Party, können ein Paar Freunde von mir kommen?", fragte ich freundlich. "Diese rothaarige Irre?", fragte er mich "und die meine Ex? Mit denen hängst du doch ab oder?" Mein Verlangen war groß nun das Fenster zu schließen und heute nicht mehr zu gehen. "Sie heißen Rachel und Kylie und sie sind nett, okay", sagte ich nur kopfschüttelnd. "Geht klar", lächelte er. "Wie?", fragte ich, als hätte ich es nicht verstanden, was ich sehr wohl tat. "Geht klar, kannst sie mitbringen", wiederholte er sich und beugte sich wieder nach hinten und schloss das Fenster. Ich ließ mein Fenster offen, man muss ja auch mal lüften, dachte ich mir und setzte mich wieder an den PC und sagte Rachel zu, dass sie kommen könnten. Sie war sich zwar nicht sicher ob Kylie auch kommen würde, aber Lucas, Zoey und sie kommen auf alle Fälle, was mich ziemlich glücklich machte. Viel Zeit blieb mir nicht mehr, so hüpfte ich schnell unter die Dusche und machte mich fertig. 

Feelgood Lies // ziall [vorerst beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt