A magic Story Teil 6

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Bianka musste nicht all zu lange gehen, da kam sie an ein Restaurant, mit der Aufschrift: "Restaurant zur Nixe - magisch gute Fischspezialitäten". Ja, hier wollte sie sich einen Platz suchen und ihr Abendessen einnehmen.

Ein junger Kellner kam zu ihr an den Tisch. "Herzlich willkommen, Fräulein. Was darf's denn sein?", fragte er freundlich. "Ähm, zum Trinken hätte ich bitte gerne ein Glas Weißwein, und zum Essen...", sie warf nochmals einen Blick auf die Speisekarte, ehe sie weitersprach: "...hätte ich gerne die gefüllten Kalamari, und einen kleinen, gemischten Salat dazu." Der junge Mann notierte alles und nickte Bianka freundlich zu, ehe er weg ging.

Eine etwas ältere Frau brachte Bianka den Wein und begrüßte sie freundlich: "Herzlich willkommen! Mein Name ist Ursula, und ich bin die Leiterin dieses Restaurants. Ich hoffe, sie sind mit der Bedienung durch meinen Enkel vorhin zufrieden gewesen." Beim Namen Ursula musste Bianka an die Meereshexe Ursula, aus dem Märchen Arielle, die Meerjungfrau denken. Sie schmunzelte innerlich, lächelte die gute ältere Dame an und gab zur Antwort: "Einen scharmanten Enkel haben Sie! Vielen Dank, die Atmosphäre hier gefällt mir sehr gut." "Eine solche Frau wie Sie, junge Dame, wäre für meinen Enkel genau das Richtige!", fügte Ursula noch hinzu. Ehe Bianka etwas darauf antworten konnte, kam schon wieder der junge Mann mit dem gemischten Salat. "Bitteschön, gnädiges Fräulein, hier können Sie schon mal den Salat genießen." "Danke vielmals.", sagte Bianka, die nun wirklich schon sehr, sehr hungrig war. "Mark, Du bist wirklich sehr zuvorkommend!", lobte ihn seine Oma. Dann wandte sie sich nochmal um zu Bianka und meinte: "Ich lasse Sie jetzt wieder alleine, denn ich muss in der Küche nach dem Rechten sehen."

Bianka war froh, endlich wieder alleine zu sein. In ihrem Kopf ratterte es. Sie dachte an Jason, und an den Satz der Restaurantbesitzerin, sie, Bianka, wäre eine gute Frau für ihren Enkel. Gedanklich sagte sie sich: "Nach dem Essen muss ich schleunigst hier weg, bevor etwas unvorhergesehenes passiert. - und was ist, wenn diese Ursula wirklich eine Hexe ist? Nein, das will ich nicht hoffen!" Der Gedanke, dass es sich bei der Restaurantbesitzerin um eine Hexe handeln könnte, setzte sich fest in ihrem Kopf und wollte nicht mehr weichen, so sehr Bianka auch versuchte, ihn abzuschütteln.

"Stimmt etwas nicht, Fräulein?" Mark, der junge Kellner riss Bianka aus ihren Gedanken. "Ähm, alles in Ordnung.", gab Bianka zur Antwort. Er stellte ihr eine große Portion gefüllte Kalamari auf den Tisch und meinte: "Guten Appetit. Und entschuldigen Sie, dass meine Oma vorhin so aufdringlich zu Ihnen war. Sie, schöne Frau, sind ja sicher schon vergeben." "Da haben Sie recht, mein Herr. Aber Sie, ein charmanter, junger Mann, finden sicher auch bald mal eine Frau." Mark seufzte nur, dann sagte er: "Na ja, wer weiß? Schön wäre es schon. Aber, eine Frau wie Sie gibt es kein zweites Mal. Nun lasse ich Sie in Ruhe essen, und ich muss weiter arbeiten. Keine Zeit, für Liebesgeschichten." Er lächelte müde und ging.

"Was war das jetzt?", dachte Bianka, und dann weiter: "Hat der sich jetzt ernsthaft in mich verliebt? Oh nein!" Wie gerne hätte sie im Moment Waterwind oder Jason bei sich. Zunehmend fühlte sich Bianka unwohl. Da sie aber so hungrig war, ließ sie sich nichts anmerken und aß die ganze Portion auf.

Längere Zeit kam nun niemand aus dem Restaurant, also ging Bianka hinein, um jemanden vom Personal zu finden, weil sie zahlen wollte. Als sie so da stand und wartete, hörte Bianka ein Gespräch zwischen der Besitzerin und ihrem Enkel mit: "Oma, es war gut gemeint von Dir, aber ich habe erfahren, dass die junge Dame vergeben ist." "Ich möchte bezahlen!", rief Bianka, um das Personal auf sich aufmerksam zu machen. "Komme schon, Fräulein!", hörte sie Ursula zurückrufen. Bianka ging wieder in den Gastgarten. Ursula kam auch wenig später, Bianka bezahlte und Ursula fragte: "Darf mein Enkel sie auf ein Getränk einladen?" Bianka lächelte gequält, ehe sie antwortete: "Also, erstens könnte er mich das doch selbst fragen, und zweitens bin ich vergeben." "entschuldigen Sie, wir wollten Ihnen nicht zu nahe treten. Schönen Abend noch.", erwiderte Ursula. Es war ihr sichtlich unangenehm. Bianka wollte aber noch etwas wissen, also sagte sie: "Eine Frage hätte ich da noch. Ist der Name Ihres Restaurants einfach nur so gewählt, damit es für Touristen und Urlauber besser klingt, oder steckt da echte Magie dahinter?" Ein kurzer Moment lang war Stille, ehe Ursula zur Antwort gab: "Ach wissen Sie, was es mit dem Namen dieses Gasthauses aufsich hat, ist ein Geheimnis, Betriebsgeheimnis sozusagen, und wird unseren Kunden nicht verraten." "Ah, okay, naja, nichts für ungut und schönen Abend noch.", sagte Bianka und ging mit ihrem Rucksack am Rücken davon. Sie hatte ihn niemals aus den Augen gelassen, selbst während dem Essen nicht.

Sie war noch nicht weit vom Restaurant weg, da hörte Bianka Schritte hinter sich. Bianka begann zu rennen. Nicht mehr weit war es bis zu dem Ausgangspunkt, an dem sie und Waterwind sich trennten. Sie sah auch schon Waterwind beim Ufer sitzen, also er war nicht mehr im Wasser. Bianka lief auf ihn zu. Kurz bevor sie bei ihm ankam, drehte sie sich kurz um. Sie sah Mark immer näher kommen. "Oh Gott, warum verfolgt der mich?", dachte sie. Endlich war sie beim Drachen angekommen und meinte: "So, fliegen wir am besten gleich zurück. Der Kellner von dem Restaurant, in dem ich gegessen habe, verfolgt mich. Der hat sich in mich verliebt, aber ich habe ihm ausdrücklich gesagt, dass ich vergeben bin." Nun wandte sich auch Waterwind um und sah den jungen Mann näher kommen. Der Drache stieß ein lautes Knurren aus. Mark drehte sich erschrocken um, und lief davon, in Richtung des Restaurants. "Du bist super, Waterwind! Nun nichts wie weg hier!" "Ja, Frau Chefin.", sagte Waterwind mit einem gespieltgenervten Ton.

Endlich waren Bianka und Waterwind wieder an dem einsamen Strand angelangt. Diese Nacht wollten sie noch hier schlafen, und dann morgen Früh wieder in Richtung Heimat aufbrechen. Bianka wollte daheim nach dem Rechten schauen, und außerdem vermisste sie Jason und Mr. Black. Bei Mr. Black dachte sie bei sich: "Mein Blacky hätte dem Mark auch einen Schrecken eingejagt, mit seinem gruseligen Fauchen."

In dieser Nacht träumte Bianka davon, dass sich Mark und Jason gegenüber standen. Jason gab Mark ausdrücklich zu verstehen, dass Bianka seine Geliebte war, und Mark solle sich doch aus dem Staub machen. Mr. Black unterstrich Jason's Aussage noch, mit einem Fauchen, welches Mark Angst einjagte.

Nachdem Mark erschrocken vor dem Drachen davon gelaufen war, kam er schweißgebadet wieder im Restaurant an. "Oma! Oma!", rief er, während er noch immer nach Luft rang. "Oh Gott, was ist denn mit Dir, mein Junge?!", fragte seine Großmutter Ursula besorgt. "Die junge Dame, die heut Abend bei uns gegessen hat, die ist wohl eine Hexe. Ich bin ihr nach gegangen und sie hat bei einem Drachen Halt gemacht, nachdem sie vor mir davon gerannt ist. Der Drache, als er mich gesehen hat, hat er mich mit einem so furchtbaren Knurren erschreckt, dass ich sofort davon gelaufen bin." "Nun beruhige Dich erstmal, Mark. Das hättest Du aber auch nicht tun sollen, der Dame nach zu gehen. Aber jetzt weiß ich, warum sie mich gefragt hat, was es mit unserem magischen Restaurantnamen aufsich hat. Sie hat Verbindung in die magischen Welten. Wie gut, dass die junge Frau nicht weiß, dass ich auch eine Hexe bin." Mark fragte: "Oma, darf ich in Deinen Zauberspiegel schauen und herausfinden, wo sie ist? Ich möchte sie so gerne nochmal sehen!" Ursula zuckte zusammen und sagte dann ehrfürchtig: "Oh, der Spiegel! Der ist noch von meiner Großmutter, ein alter Zauberschatz. Ich musste meiner Großmutter versprechen, ihn nicht missbräuchlich zu verwenden. Er ist eigentlich dazu da, nach jemandem zu sehen, der weit weg ist, und um den man sich Sorgen macht. Zum Beispiel, als Du, lieber Mark Deine Ausbildung zum Kellner gemacht hast und in dem Schulinternat übernachtet hast, habe ich über den Spiegel auch ein- bis zweimal täglich nach Dir gesehen. Aber zum Ausspionieren einer Person ist er nicht gedacht, also lautet meine Antwort nein." Mark runzelte die Stirn. Ursula wandte sich von ihm ab und meinte nur noch: "So, und nun hilf mir aufräumen, wir machen für heute schluss.

Mark und seine Großmutter Ursula wohnten direkt über dem Restaurant. Die Großmutter legte sich schon bald hin. Markblieb noch wach, unter dem Vorwandt, noch etwas lesen zu wollen. In Wahrheit machte er sich Gedanken darüber, wie er an den Spiegel kommen könnte. Er hatte das Gefühl, dass sich seine Großmutter auch nicht sofort schlafen legen würde. Also schlich er zur Schlafzimmertür, die einen kleinen Spalt offen stand. Im Zimmer war noch Licht. Er hörte seine Oma murmeln: "Das wundert mich aber schon, dass die junge Frau mit einem Drachen unterwegs ist. Ich mache mir Sorgen. Nicht, dass der Drache ihr etwas antut." Sie holte etwas aus ihrem Nachtkästchen heraus, und Mark erkannte, es war der Zauberspiegel. Es war kein großer Spiegel, sondern vergleichbar mit einem kleinen handlichen Kosmetikspiegel für unterwegs. Der Holzrahmen, indem der Spiegel eingefasst war, war edel vergoldet. Ursula nahm ein Taschentuch und wischte die Staubschicht weg, die sich auf dem Glas des Spiegels gebildet hatte. Ursula konzentrierte sich, dachte an Bianka und sprach schließlich halblaut murmelnd folgenden Spruch:

"Spiegel, Spiegel,

zeig mir genau

alles über diese

junge Frau."

Plötzlich legte sich ein Nebelschleier über Mark's Augen. Er erkannte: Nur die Hexe selbst konnte sehen, was der Spiegel für ein Bild zeigte. Mark selbst besaß keine magischen Fähigkeiten, also blieb ihm das Bild des Spiegels verborgen.

A Magic Story - die Befreiung der FeenprinzessinHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin