a magic Story Teil 5

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Der Tauchgang kam Bianka wie eine Ewigkeit vor. Sie sah an ihrem Körper herunter und erschrak. Ihre Füße verwandelten sich in einen Fischschwanz, wie bei einer Nixe. "Finny!", rief Bianka telepathisch. Prompt kam die Antwort zurück. "Was ist?", wollte der Delfin wissen. Für Bianka war es sehr ungewohnt, telepathisch zu kommunizieren. Sie antwortete: "Ich... ich... ich habe keine Füße mehr, sondern einen Fischschwanz! Der Kamm hat mich wohl in eine Nixe verwandelt." Finny berührte Bianka beruhigend mit einer seiner Flossen und erwiderte: "Keine Sorge, Bianka. Der Zauber wird sich auflösen, spätestens sobald Du den Kamm zurückgegeben hast." Erleichtert atmete Bianka auf.

Bianka hörte ihren Herzschlag in den Ohren, die durch das Wasser komplett zu waren. Da, endlich! Nach einer gefühlten Ewigkeit langten sie und Delfin Finny bei einem Unterwasserschloss an. Finny bewegte aufgeregt die Flossen, dies war wohl ein Zeichen, um auf sich und Bianka aufmerksam zu machen. Da erschien ein weiterer Delfin. Finny stellte Bianka vor und sagte dann zu Bianka: "Dies ist meine Schwester Finella. Sie wird uns jetzt ins Schloss zur Meereskönigin Corallea Flossalia vom Meeresgrund, und ihrer Tochter Prinzessin Meerilia Corallea bringen." Da der Nixenkamm so schön und edel aussah, vermutete Bianka bereits, dass es sich bei Meerilia Corallea um eine Prinzessin handelte, aber fix wusste sie dies bisher nicht. Nun hatte sie aber die Bestätigung.

"Wir sind da!", riefen Finny und Finella beinahe gleichzeitig, dann mussten sie und auch Bianka lachen. Bianka löste den Kamm aus ihren Haaren. Es kribbelte unten und sie spürte, wie sich der Fischschwanz wieder in Beine und Füße zurück verwandelte. Bianka konnte nun am Meeresgrund stehen. "Herzlich willkommen! Ich danke Dir, dass Du den Kamm meiner Tochter wieder zurück gebracht hast.", sagte die Königin. Dann fügte sie noch den Befehl hinzu: "Lasst meine Tochter Meerilia Corallea rufen!" Finny blieb bei Bianka, während Finella dem Befehl der Königin gehorchte und davonschwamm.
Das Meermädchen lag in einem Bett aus Korallen. Vorsichtig näherte sich Finella dem Bett und flüsterte: "Ehrwürdige Prinzessin, Sie werden gebeten, zu Ihrer Mutter zu kommen, Besuch ist da." Mit schwacher, trauriger Stimme fragte Meerilia Corallea: "Ist mein Kamm wieder da?" Finella lächelte nur geheimnisvoll und aufmunternd. Dann sagte sie: "Bitte folgen Sie mir." Jedoch war die Prinzessin viel zu schwach, um selbst zu schwimmen, also sagte Finella: "Halten Sie sich an mir fest, ich helfe Ihnen." Finella zog Prinzessin Meerilia Corallea mit sich, bis sie wieder vor dem Thron, bei der Königin anlangten. Bianka war ganz aufgeregt. Ganz fest hielt sie den Kamm in ihren Händen. Und endlich war es soweit, der Kamm konnte seiner Besitzerin übergeben werden.
Die Königin richtete das Wort an ihre Tochter: "Mein Geliebtes Kind! Deine Traurigkeit und Kraftlosigkeit soll nun ein Ende haben. Blick Dich mal um." Die Prinzessin sah sich um und stieß schließlich einen Freudenschrei aus: "Die Auserwählte ist da! Mit meinem Kamm!" Die Nixenprinzessin fiel Bianka um den Hals, damit hätte Bianka nicht gerechnet. Die Königin und die zwei Delfine sahen vergnüglich zu. "Willst Du mir den Kamm in die Haare stecken?", fragte Meerilia Corallea, an Bianka gewandt. Ganz, ganz vorsichtig steckte Bianka der Nixe den Kamm ins Haar. Die Königin kam hinzu und half, den Kamm noch besser, noch fester, in den Haaren ihrer Tochter zu befestigen. Abschließend sagte sie: "Der Kamm muss ja festsitzen, nicht, dass Du ihn wieder verlierst, Meerilia."
Die Erleichterung war Meerilia, aber auch Bianka anzumerken. Nun würde Bianka den so wertvollen, wichtigen und ersehnten Meereskristall als Belohnung bekommen. Denn im Hinterkopf beschäftigte sie auch ihre eigentliche Mission, die Befreiung der Feenprinzessin, aus dem Turm im Mondlichtschloss.
Für kurze Zeit verschwand die Königin. Sie kam wieder, mit einer goldenen, mit Perlen verzierten Schatulle. Die Art, wie die Schatulle gefertigt war, ähnelte stark dem Kamm von Meerilia Corallea. Die Königin übergab ihrer Tochter die Schatulle, und flüsterte etwas, dass Bianka nicht verstehen konnte. Bianka hatte allerdings keine Zeit, um sich darüber Gedanken zu machen, denn kurz darauf kam Meerilia auf Bianka zu und überreichte ihr die Schatulle, mit den Worten: "Hiermit überreiche ich Dir zum Dank dieses königliche Geschenk. Es soll Dir Glück bringen. Möge Dir alles gelingen, was Du Dir vornimmst." Während Meerilia Corallea diese Worte sprach, legte ihre Mutter die Hände auf Bianka's Schultern. "Danke, vielen Dank! Es freut mich sehr, dass ich Ihnen helfen konnte.", antwortete Bianka. Schließlich sagte die Königin: "Nun sollst Du wieder zurück an Land, zum Meeresufer gebracht werden. Deine Mission hier ist abgeschlossen, und Dein Lohn befindet sich in der Schatulle, die Dir meine Tochter überreicht hat. Finella meldete sich zu Wort: "Frau Königin, Finny hat mir gesagt, er möchte sich ausruhen. Erlauben Sie, dass ich Bianka begleite?" Dagegen gab es von der Königin und auch von ihrer Tochter keine Einwände, also machten sich Bianka und Finella auf den Weg. Die Schatulle konnte Bianka mit einem Band um den Hals hängen, so ging sie nicht verloren. Beim Umhängen, wäre ihr aber beinahe der wichtige, magische Umhang vom Körper gerutscht, was sie im letzten Moment noch bemerkte, bevor es zu spät war. "Knote die beiden Enden Deines Umhanges zusammen, Bianka, das ist sicherer.", sagte Finella, und Bianka nickte und gehorchte. "So, nun können wir los. Mein Freund und Begleiter Waterwind wartet am Strand auf mich.", sagte Bianka. Nun ging es wirklich los.

Nachdem Waterwind zum Strand zurückgekehrt war, hatte er sich an den Strand gelegt, Bianka's Rucksack dabei als Unterlage benutzt, damit er nicht wegkam, fals der Drache einschlafen sollte. Jedoch döste Waterwind nur vor sich hin. Immer wieder öffnete er die Augen und blickte auf das Meer hinaus, ob Bianka schon wieder zu erkennen wäre, aber da war lange nichts. Schließlich bekam er Hunger. Schnell glitt er ins seichte Wasser und suchte das Meer nach Algen ab, die er dann genüsslich fraß, ehe er wieder gut gesättigt an den Strand, zu Bianka's Rucksack zurückkehrte.

Bianka war müde. Der Rückweg war beschwerlich. Finella sah Bianka an, dass sie fast nicht mehr alleine schwimmen konnte: "Bianka, halte Dich an mir fest, ich ziehe Dich das restliche Stück,bis zum Ufer." Dankbar nahm Bianka das Angebot an. So kamen Finella und Bianka wieder gut voran.

Waterwind traute seinen Augen nicht. Er sah ein Glitzern, noch ganz weit weg, aber es kam immer näher. "Was ist das? - muss Bianka unverrichteter Dinge wieder zurückkehren?", fragte er sich gedanklich. Dann letztendlich sah er Bianka und Finella, die den Strand ansteuerten. Er sah in diesem Moment auch, was da so glitzerte. Es war die Schatulle, welche Bianka um den Hals trug. "So, nun geh an Land. Hat mich sehr gefreut, Dich begleiten zu dürfen. Leb wohl.", sagte Finella. "Ich danke Dir Finella. Und grüße noch alle recht herzlich von mir. Lebe wohl.", antwortete Bianka und Finella schwamm davon. Bianka sah dem Delfin noch lange nach, bevor sie an den Strand zurückkehrte.
"Da bist Du ja wieder!", rief Waterwind erfreut, als Bianka an den Strand kam. Nach der Begrüßung verstaute Bianka eilig die Schatulle. "Was ist da drin?", wollte Waterwind wissen. "Ich denke, der Meereskristall wird darin sein, ich hatte noch keine Zeit, um die Schatulle zu öffnen. Das möchte ich ganz in Ruhe tun, vielleicht später Abends, wenn es ganz dunkel ist.", gab Bianka zur Antwort und ließ sich am Strand neben ihrem Rucksack nieder. Dann kramte sie ein großes Handtuch heraus und hüllte sich darin ein. "Danke, für's Aufpassen, Waterwind, und danke für Deinen Drachenhaut-Umhang. Er hat mir gute Dienste geleistet." "Nichts zu danken. Solange ich mit Dir unterwegs bin, bist Du meine Schutzbefohlene, also ist das selbstverständlich." "Waterwind, ist hier irgendwo in der Nähe ein Strandcafe oder ein Restaurant? Ich habe großen Hunger und Durst." Waterwind lächelte sie an und erwiderte: "Na, das wundert mich nicht. Wir wollen mal schauen. Setz Dich auf meinen Rücken, dann fliegen wir los. Nimm aber Deinen Rucksack mit. Schon allein wegen der wertvollen Schatulle dürfen wir ihn hier nicht unbeobachtet zurücklassen." Bianka nickte zustimmend. Dann fragte sie: "Und was mache ich mit dem Umhang?" "Hm, weiß nicht Bianka. Steck ihn vielleicht auch in Deinen Rucksack, vielleicht brauchst Du ihn irgendwann mal wieder, man weiß ja nie.", entgegnete Waterwind. Gesagt, getan. Bianka verstaute den Umhang, holte trockene Kleidung heraus, zog sich in Windeseile an, nahm den Rucksack auf den Rücken und kletterte auf den Rücken des Drachen. Dieser erhob sich sogleich in  die Lüfte.
Sie flogen den Strand entlang, jedoch war es ein sehr einsamer Strand, weit und breit nichts von einem Café oder einem Restaurant zu sehen. Schließlich meinte Waterwind: Wir müssen uns von diesem Strand entfernen und mehr ins Landesinnere fliegen. Hier sind wir fern von aller Zivilisation." Der Drache war voller Energie. Immerhin hatte er den ganzen Tag nur am Strand herum gelegen.
Schließlich landete Waterwind in einer kleinen Stadt, die direkt am Meer lag. "Hier wirst Du sicher Glück haben, Bianka. Ich bleibe hier, möchte ein Bisschen schwimmen gehen. Wenn Du wieder da bist, hänge Dir die Schatulle um. Das Glitzern sehe ich dann im Wasser. Es ist für mich das Zeichen, dass Du an Land auf mich wartest." "In Ordnung, Waterwind, dann mache ich mich jetzt auf den Weg. Viel Spass beim Schwimmen, mein Freund.", antwortete Bianka. "Danke, und Dir guten Appetit.", gab Waterwind zurück, dann trennten sich ihre Wege.

A Magic Story - die Befreiung der FeenprinzessinWhere stories live. Discover now