A Magic Story Teil 2

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In dieser Nacht, in der Jason bei ihr schlief, hatte Bianka ihre allererste Vision. Sie sah ein spiegelglattes, klares Meer. Am Meeresgrund lag ein schöner Kristall. Eine Nixe hob den Kristall auf und sagte zu Bianka:
"Diesen Kristall musst Du finden,
der Meereskristall wird den Nebel binden.
Meereskristall wird Dir und Starlight Klarheit schenken,
jedoch nur, wenn Du ihn bei Dir trägst,
das sollst Du stets bedenken!"
Nach diesen Worten ließ die Nixe den Kristall wieder los. Bianka versuchte noch, ihn aufzufangen, doch der Meereskristall fiel tiefer und tiefer, bis er wieder am Meeresgrund anlangte.

Der nächste Morgen: Bianka erwachte schlagartig, nach ihrer Vision. Der neue Tag war schon angebrochen, jedoch war es noch stockdunkel und Regen prasselte an die Fensterscheiben. Jason schlummerte noch neben ihr. Sie berührte, streichelte ihn ganz sanft. In diesem Moment, schlug er die Augen auf und lächelte Bianka an. "Oh, wie schön ist es, neben meiner großen Liebe zu erwachen!", sagte Jason und seufzte zufrieden. Sie genossen noch eine Weile die gegenseitige Wärme im Bett, ehe sie gemeinsam in den Tag starteten.
Beim Frühstück tauschten sie sich wieder aus. Bianka erzählte Jason von ihrer ersten Vision, der Vision mit dem Meereskristall und fragte, mit einem Blick der Verzweiflung: "Aber wie komme ich denn zum Meer? Hier ist doch weit und breit kein Meer! Aber der Meereskristall ist wohl für meine Mission von großer Bedeutung." Jason strich Bianka beruhigend über den Rücken und erwiderte: "Keine Panik, meine Geliebte. Mein lieber Freund und Lehrer Merlin hat mir Waterwind, den Drachen vorgestellt. Waterwind ist ein Drache, der sowohl fliegen, als auch schwimmen und tauchen kann. Er wird Dich zum Meer bringen und Dir behilflich sein." "Oh, Gott sei Dank!", rief Bianka erleichtert. Dann sprach Jason weiter: "waterwind wird sich häuten. Dieses abgefallene Stück Drachenhaut sollst Du Dir umhängen. Es wird Dir die Fähigkeit verleihen, auch unter Wasser ganz normal atmen zu können. Die Nixen helfen Dir gerne, aber sie bitten auch Dich, ihnen zu helfen. Das Meermädchen Meerilia Corallea hat ihren Kamm verloren, und Du weißt ja, ein Kamm ist für eine Nixe wichtig, zum Überleben. Wenn Du es schaffst, den Kamm zu finden, bekommst Du im Gegenzug den Meereskristall als Hilfe und Unterstützung." "Gibt es einen Anhaltspunkt, wo Meerilia Corallea den Kamm verloren hat?" Jason überlegte kurz, ehe er antwortete: "Genau kann ich es Dir auch nicht sagen, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht so schwer sein wird, den Kamm zu finden. Möglicherweise wurde er von den Wellen an den Strand gespült, und Du musst ihn einfach nur aufheben und den Nixen bringen." Bianka dachte nach und schließlich fragte sie: "Wann werde ich von Waterwind abgeholt? Die Sache mit dem Nixenkamm ist ja wohl schon sehr dringend." Jason nickte und gab zur Antwort: "Du sagst es. Waterwind wird Dich zu Mittag abholen. Ich muss jetzt kurz nach Hause, ein paar Sachen holen, dann komme ich wieder. Ich werde in Deiner Abwesenheit Dein Haus hüten und auch Mr. Black versorgen." "Du bist ein Schatz!", rief Bianka und küsste ihn. Schließlich fügte sie noch hinzu: "Aber bitte, bitte lass Dich nicht von Deinem Vater abbringen, wieder zu kommen, dies ist meine größte Angst." "Keine Sorge, Liebling, ich lasse mich nicht abbringen. Mach Dir keine Sorgen, mein Liebling." Bianka verschwand kurz und kam dann wieder, mit einem duftenden Teesäckchen. Sie drückte es Jason in die Hand, mit den Worten: "Ein Geschenk von mir, an Deine Eltern. Der Tee soll das Gemüt Deines Vaters besänftigen und erwärmen." "Ich danke Dir. Mache Dich einstweilen für die Abreise bereit. Waterwind ist ein Wirbelwind, er wartet nicht gerne, es wird ihm sonst schnell langweilig.", sagte Jason und zwinkerte Bianka zu. "Natürlich mache ich mich bereit. Ich bin grundsätzlich kein Mensch, der trödelt.", erwiderte Bianka und zwinkerte zurück. Nach einer Umarmung und einem letzten Kuss verließ Jason das Haus.

Bianka war nun wieder alleine. Sie räumte das Frühstücksgeschirr weg, fütterte den Kater und packte einen Rucksack zusammen. Mr. Black merkte Bianka's Aufbruchstimmung und wollte noch eine Runde mit ihr kuscheln, was sie ihm gerne erlaubte.

Als Jason nach Hause kam, traf er nur seine Mutter an. Diese begrüßte ihren Sohn überschwänglich. "Ist Vater nicht da?", fragte Jason. "Nein, er ist nicht da.", antwortete die Mutter. "Ich hole nur ein paar Sachen, muss die nächsten Tage Bianka's Haus hüten und ihren Kater versorgen. Und, ach ja, hier ein Geschenk für Euch, von meiner Geliebten. Lasst Euch den Tee gut schmecken." Die Mutter bedankte sich und Jason holte seine Sachen. Als er sich verabschiedet hatte, und gerade gehen wollte, kam die Mutter zu ihm, und drückte Jason etwas in die Hand. "Ich habe diesen Kuchen frisch gebacken, bringe Bianka etwas davon mit." Jason bedankte sich und verließ sein Elternhaus.
Auf dem Weg zu Bianka, traf er auf seinen Vater, der gerade auf dem Heimweg war. "Na, Junge, ziehst Du aus?", wollte dieser wissen. Jason hatte keine Zeit, für große Reden, also sagte er nur: "Ich habe Mutter schon alles erklärt, jedenfalls tut es Dir sicher gut, wenn Du mich ein paar Tage nicht siehst. Denn Du hast eh nie ein gutes Wort für mich übrig, Vater. Und nun, lebe wohl." Jason ging mit schnellen Schritten davon, und ließ seinen Vater stehen. Dieser sah seinem Sohn verdutzt nach, ehe er sich weiter auf den Heimweg machte.

Als Jason wieder bei Bianka ankam, fand er sie schlafend im Bett vor, Mr. Black lag auf ihrem Bauch und schnurrte zufrieden. Jason streichelte den Kater und flüsterte: "Ich bleibe die nächsten Tage bei Dir. Sie kommt ja wieder, keine Sorge." Dann wandte er sich der schlafenden Bianka zu: "Liebling, aufwachen! Jetzt ist es bald soweit, aufwachen!" Sie reckte und streckte sich. "Hallo Schatz, Du bist wieder da, wie schön!", sagte sie schlaftrunken. "Ich habe Dir noch einen kleinen Reiseproviant in den Rucksack getan, Kuchen von meiner Mutter.", sagte Jason.

Mittlerweile war es Mittag geworden. Alles war für Bianka's Abreise bereit.
Plötzlich war ein lautes Rauschen draußen zu hören. Bianka nahm ihren Rucksack und ging Händchenhaltend mit Jason hinaus. Da war er und landete gerade auf der Wiese, Waterwind, der Drache. Zur Begrüßung strich Bianka dem Drachen über seine schuppige Haut. Sie fühlte sich erstaunlich angenehm an, fand sie. Nun sprach der Drache: "Sei gegrüßt, Bianka, Geliebte des Zauberlehrlings Jason. Ich bin gekommen, Dich abzuholen und Dir zu helfen. Steige auf meinen Rücken, wir müssen los." "Ich grüße Dich, lieber Waterwind und danke Dir für Deine Hilfe. Einmal noch will ich meinen Geliebten umarmen und küssen, dann kann es los gehen." Nach einer innigen Umarmung und dem Abschiedskuss, konnte es tatsächlich losgehen, Bianka war bereit und bestieg den Rücken des Drachen.

Es fühlte sich so wunderbar leicht an, mit dem Drachen durch die Luft zu fliegen. Bianka fühlte sich sicher und geborgen. Bis zum Abend flogen sie und Waterwind über Wälder, Wiesen, Hügel und Felder. Sogar eine große Stadt überflogen sie. "Von da oben sieht alles so winzig aus.", dachte Bianka und schmunzelte. Immer mehr flog Waterwind mit Bianka in Richtung Süden. Einige Scharren von Zugvögeln begleiteten die Beiden auf ihrer Reise zum Meer. Die Vögel ließen sich teilweise bei Bianka, auf dem Rücken des Drachen nieder, und auch auf Bianka's Schultern. Waterwind meinte schließlich: "Na so was! Sind wir jetzt das Lufttaxi für Zugvögel?" Bianka musste lachen.
Dann, endlich, am späten Abend, war es soweit. Bianka erreichte mit Waterwind das Meer. Waterwind landete am Strand und sagte zu Bianka: "Mache Dich auf die Suche, nach einem Schlafplatz, einem ungestörten Ort, wo wir nächtigen können. Morgen müssen wir den Kamm von Meerilia Corallea finden." Bianka wurde schnell fündig. Es war ein Schlafplatz, mitten in der Natur, aber doch geschützt, unter Palmen. Waterwind war so erschöpft, dass er sofort nachdem er sich hinlegte, einschlief. Bianka schrieb noch in ihr Tagebuch. Dann schlüpfte sie in ihren Schlafsack und schlief kurz darauf auch ein.
Mitten in der Nacht erwachte Bianka, aus einem Traum. Oder war es doch eine Vision? Sie war sich diesmal nicht sicher. Eine Möwe kam herab zu ihr und ließ aus ihrem Schnabel einen glitzernden Gegenstand fallen. Bei näherer Betrachtung, stellte Bianka fest: "Oh, es ist der Kamm, von Meerilia Corallea!" Die Möwe sprach: "Dies ist der Lohn dafür, dass Ihr unseren kleinen Freunden, den Zugvögeln auf Eurer Reise geholfen habt. Der Kamm wurde an den Strand gespült und ich bin gebeten worden, Dir den Kamm zu bringen. Deine Aufgabe ist es nun, den Kamm ins Reich der Nixen zu bringen." Kurz darauf erwachte Bianka. War das alles nur ein schöner Traum, oder hatte man ihr tatsächlich den Kamm des Meermädchens gebracht?

A Magic Story - die Befreiung der FeenprinzessinWhere stories live. Discover now