Kapitel Janine

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Es waren ein paar Tage vergangen und ich hatte zwei neue Kräfte eingestellt. Zu zweit konnte ich das ganze mit Martin nicht stemmen, das war uns auch einfach zu stressig.
Ich hatte einmal Lara eingestellt, sie war schon erfahren in diesem Beruf und machte sofort einen super netten Eindruck. Sie hatte eine bemerkenswerte Ausstrahlung. Sie war zu einem bildschön, was ihr mit Sicherheit einiges Trinkgeld einbrachte und zum anderen hatte man sofort das Gefühl, zu Hause zu sein, nur weil sie bei einem war. Man fühlte sich wohl, sie war einer der herzlichsten Menschen, die ich kennengelernt hatte und meine Entscheidung war schon getroffen, da saß sie keine zwei Minuten vor mir.
Meine andere Kraft war Melanie. Sie war nicht neu in diesem Job, aber hatte noch nicht die größte Erfahrung. Ich hatte sie größtenteils eingestellt, weil sie die etwas jüngere Fraktion anspringen könnte und sie Erfahrung in der Küche hatte, was mir zu gute kam, wenn Martin mal ausfallen würde. Die beiden Arbeiten jetzt seit 3 Tagen bei mir und es pendelt sich langsam ein und ich hatte vertrauen darin, das dieses Team super zusammen passte. Martin kam auf Anhieb mit beiden klar und bot ihnen sofort seine Hilfe an, wenn sie welche benötigten.
Ich hatte mich gerade mit allen an den Tisch gesetzt und besprach den Plan der kommenden Woche, wie wer arbeiten wollte und was sonst noch Anstand.
Kurz bevor ich fertig war und wir alle standen, sah ich Ben rein kommen, mit einem breiten Strahlen im Gesicht.
„Hey... "Er kam strickt auf mich zu um gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich zu den anderen richtete und seine Augen größer wurden.
„Das muss der Zuwachs sein, richtig?" Ich nickte, Ben sah mich nicht an, aber ich wusste, dass er mein Nicken vernahm.
„Ich bin Benedict" Er reichte den beiden seine Hand und stellte sich kurz vor. Die beiden waren etwas eingeschüchtert, anscheinend wussten sie, wer vor ihnen stand. Natürlich wussten sie es, ich war der einzige Mensch, der hinter dem Mond wohnte und ihn nicht kannte.
Die beiden stellten sich ebenfalls vor und als das Vorstellen vorbei war schaute er zu Martin und reichte ihm die Hand. „Hallo..." Ben presste seine Lippen aufeinander und man sah ihm an, das er das letzte aufeinander bereute. „Hallo...", erwiderte Martin. „Dir sei verziehen... alles gut" Bens Gesicht entspannte sich und ein erleichtertes grinsen breite sich aus.
Er legte seine andere Hand über die von Martin, um seinen Dank noch mal zu verdeutlichen und drehte sich schließlich wieder zu mir.
„Der Grund, warum ich hier bin, ist der, dass wir nachher schon abreisen müssen."
„Wohin?" „Das Interview..." „Aber ist das nicht erst in 4 Tagen?" „Ja, ich habe allerdings noch einen Termin dazwischen bekommen und es wäre Schwachsinn, noch mal zurückzufliegen." Ich schaute kurz zu Martin rüber und dann zu Lara und Melanie. Ben folgte meinem Blick und schaute dann wieder mich an. „Du kannst auch nach kommen, wenn das zu spontan ist, das versteh ich natürlich..." „Ach Quatsch..." fuhr Martin rein. „Das schaffen wir schon, fahr ruhig mit Maja..." Ich war etwas unsicher, das Team war frisch, die beiden arbeiteten sich zwar super schnell ein, aber es war immerhin noch nicht mal eine halbe Woche. „Meinst du, das klappt alles?" „Klar, wir haben das zu zweit geschafft, da schaffe ich es auch ohne dich und mit zwei weiteren Händen mehr."
Ich vertraute Martin voll und ganz. Er machte schließlich auch die Buchführung und half mir mit dem Schreibkram, da mein Vater das früher immer gemacht hatte, hatte ich davon nicht sonderlich viel Ahnung. Und Martin hatte zum Glück die Ahnung, die mir fehlte.
"Aber wenn was ist, ruft ihr mich sofort an?" "Natürlich..." "Und wir telefonieren am Abend?" Martin lachte "Maja... alles wird gut, hier wird nichts Schlimmes passieren." "Tut mir leid..." Er hatte recht, ich vertraute ihm ja und das sollte ich ihm auch zeigen. Ich war vielleicht höchstens eine Woche mit Ben weg und Martin würde das schon hinbekommen. "Ich bin wieder weg, okay? Klärt das ganze und du sagst mir später Bescheid." Ben drückte mir einen Kuss auf die Stirn und winkte den anderen noch zu, ehe er verschwand.
Ich klärte alles mit den dreien ab, mit den Lieferungen und legte alles für die Rechnungen raus und unterschrieb schon mal alles, was ich unterschrieben konnte für diese Woche.

Gegen fünf Uhr war ich wieder zu Hause Ben wartete schon ungeduldig im Flur auf mich. Als ich hereinkam, kam er strahlend auf mich zu und drückte mich fest an sich.
„Es ist endgültig vorbei." „Was ist vorbei?" Ich war leicht verwirrt, ich hatte absolut keine Ahnung, was er meinte. „Janine, sie ist weg..." Ben löste sich, um mir ins Gesicht zu sehen, er wollte wahrscheinlich mein Gesicht sehen, um zu sehen, wie ich damit umgehen würde. „Wie weg?" Ben nahm meine Hand und führte mich ins Wohnzimmer, wo wir uns auf die Couch setzten. „Ich bin, nach dem ich bei dir war, am Café lang und hab einen Zettel gesehen, wo drauf stand, dass ein Besitzerwechsel stattfand und bin rein." „Rein...wozu?" „Ich wollte einfach wissen, was Sache war..." „Und?" „Der neue Besitzer wollte mir erst keine Auskunft geben, aber ich hab dann ein wenig geflunkert und gesagt, dass wir mit ihr befreundet sind und davon gar nichts wussten..." Halbwegs hatte er ja recht. „Auf jedenfall, ist sie wohl nicht mehr in London und hat das ganze sehr plötzlich gemacht..." Ben überlegte kurz und unterdrückte ein leichtes Grinsen. „Also ist sie weg?" "Ja..." „zu 100%?" „Laut ihm schon..." Die Antwort reichte mir und ich wollte auch gar nicht mehr hören. Ich überfiel Ben fast und umarmte ihn stürmisch vor Erleichterung .
„Woow..." Ben lachte, als er sich von meinem Gewicht nach hinten fallen ließ und mich auch umarmte.
Ich war einfach unendlich froh, für mich hieß es, dass ich mit ihr abschließen konnte, das Kapitel Janine war endlich beendet.
Ich brauchte keine Angst mehr haben, das ich sie treffen würde oder das sie noch mal was plante. Es war so erleichternd, das ich mich vor Glück einfach fallen ließ.
Ben und ich sagten eine ganze Weile gar nichts, wir genossen einfach unsere Umarmung.

Love is not an easy game 2Where stories live. Discover now