11. Kapitel: Sarah - Teil 1

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„Sarah, jetzt beruhige dich bitte mal", versuchte Kaden leise mich zu beschwichtigen und legte mir seine raue Hand unters Kinn, um es leicht anzuheben.

Bei dieser Geste konnte ich einfach nicht anders, als aufzusehen. In diese wunderschönen Augen, die mir entgegen strahlten. Zunächst wirkte er sehr ernst, doch dann versuchte er sich in seinem typischen leicht ins komische gezogene Lächeln. Diesmal wirkte es etwas gezwungen, aber doch hatte es eine ungemein beruhigende Wirkung auf mich. Ein wohliges, warmes Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit und ich konnte einfach nicht anders, als ebenfalls zu lächeln. Dies waren die Momente, die für mich aktuell mit Abstand am Wertvollsten waren.

„Du musst mir glauben, wenn ich dir sage, dass alles in Ordnung kommen wird. Verstehst du, Sarah?", flüsterte er sanft, trat näher an mich und legte seine heiße Stirn an meine. Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht und die Wärme, welche von seinem so nahe gelegenen Körper ausging. „Vertraust du mir?", fragte er nach einigen Momenten, verblieb aber in der aktuellen Haltung. Seine eine Hand strich mir sanft übers Haar.

„Ja, ich denke schon", erwiderte ich zögerlich, doch das schien ihm zu genügen.

Klar, ich kannte Kaden noch nicht lange, aber er war im Moment mein einziger Anhaltspunkt. In dieser schweren Zeit war er definitiv der Einzige, bei dem ich mir wirklich wohl fühlte. Ich mochte ihn gern, aber trotzdem wusste ich nicht, wo mir der Kopf stand. Was hatte es nur mit dieser abgedrehten Geschichte auf sich? Er schien jedenfalls felsenfest davon überzeugt zu sein, dass sie wahr war. Es kam mir gerade so vor, als ob ich mir innerlich noch unschlüssig war, aber irgendetwas sagte mir, dass ich ihm einfach vertrauen musste und ich schon noch erfahren würde, was hinter all diesem Wahnsinn steckte.

„Das ist gut. Ich rechne dir das hoch an weißt du? Du bist wirklich das tapferste Mädchen, was ich kenne, Sarah", sagte Kaden jetzt, nahm seinen Kopf wieder etwas zurück und sah mir tief in die Augen. Mit seinen Händen umfasste er mein Gesicht und strich mir eine Strähne aus meinem Blickfeld und hinters Ohr.

Mein Herz raste plötzlich, obwohl ich eigentlich nicht nervös war. Zumindest nahm ich das an. Wieso sollte ich auch nervös sein? Schließlich gab es dafür ja überhaupt keinen Grund oder?

„Du bist wunderschön, wenn die Sonne deine Augen so zum Leuchten bringt", murmelte Kaden, woraufhin ich schnell und intuitiv den Kopf senkte, auch wenn mir nicht klar war wieso. Ich hörte ihn unterdrückt etwas kichern, doch das nahm ich nur unterbewusst wahr, als seine Lippen nun ganz unvorbereitet meine Stirn küssten.

Moment... Passierte das gerade wirklich? Ich spürte deutlich die warmen und sanften Lippen auf meiner Haut. So schnell wie sie gekommen waren, waren seine wärmenden Lippen auch schon wieder verschwunden. Irritiert schlug ich die Augen auf. Mir war jetzt erst aufgefallen, dass ich sie reflexartig geschlossen gehalten hatte. Gleichzeitig holte ich auch erst einmal tief Luft, welche ich unbeabsichtigt auch angehalten hatte. Suchend sah ich nach oben und begegnete sofort wieder seinem nun viel herzlicher wirkenden Lächeln. Scheinbar wirkte ich nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich verwirrt, denn jetzt begann Kaden zu lachen.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht überrumpeln", gestand er, ließ mich aber für keine einzige Sekunde los.

Kurze Zeit starrte ich ihn einfach nur an und sein Lachen verebbte so schnell, wie es auch gekommen war. Offenbar machte er sich Sorgen, denn nun wirkte er wieder etwas ernster.

„Hey, wenn du nicht willst, dass... Hör mal, vielleicht hätte ich besser...", versuchte er auf einmal hörbar verunsichert zu erklären, doch ich ließ ihn nicht aussprechen. Noch nie hatte ich ihn so erlebt. Er hatte wirklich Angst, etwas falsch gemacht zu haben.

Keepers of Fate [abgeschlossen] #UrbanFantasyUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum