Prolog

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Juan stand einfach nur da und wartete. Er wusste, was auf ihn zukommen würde. Als er Akiras vorsichtige Schritte hörte, drehte er sich noch nicht einmal um. Die Schritte stoppten. Akira war hinter ihm stehen geblieben. Einen Moment lang sagte keiner der beiden etwas.

„Du weißt weshalb ich komme?", fragte sie nach einiger Zeit.

Juan nickte knapp. „Ich hatte immer gehofft, dass es nie soweit kommen würde.", ihre Stimme klang müde und alt, obwohl sie noch sehr jung war, für einen Engel erst recht.

„Was geschehen ist, ist geschehen.", erwiderte er, immer noch mit dem Rücken zu ihr. „Trotzdem, ich wünschte, es wäre anders."

Juan zuckte unbeteiligt mit den Schultern.

„Noch kannst du es dir noch überlegen."

Schweigen.

„Bitte", flüsterte Akira mit Tränen in den Augen.

Endlich drehte sich Juan zu ihr um: „Selbst wenn ich wollte, ich kann nicht."

Akira kämpfte gegen die Tränen an und ihrem verzweifeltem Gesichtsausdruck wich eine distanzierte Miene: „So sei es dann. Du hast dein Schicksal besiegelt." und aus dem Schatten traten Sybill und Slya, die anderen Persapientinnen.

„Noch hast du eine Chance.", erinnerte Sybill ihn noch einmal des Prinzip halbers.

„Eine Chance?", Juan lachte „Das glaubt ihr ja wohl selber nicht. Niemand würde mich mehr annehmen und das Ganze wäre nur ein Aufschub, bis man mich endgültig verbannen würde."

„Es ist allein deine Schuld.", meinte Slya.

Juan grinste höhnisch: „Ich bereue nichts."

„Wir werden es sehen", meinte Slya, während die drei ihre Arme in Juans Richtung ausstreckten. „Ja das werden wir. Und ihr werdet erstaunt sein.", waren Juans letzte Worte, bevor aus den Händen der drei Persapientinnen Blitze fuhren und sich um Juan schlängelten, bis er vollständig von ihnen gefesselt war. Silberne Armbänder funkelten auf.

Slya erhob die Stimme zu einem Singsang: „Verband seist du aus dem Himmel, nie mehr kehrest du zurück!

Sybill fuhr fort: „Verdorbenes Wesen, von dir sollen sich fernhalten des Himmels Schönheit, Macht, Freude und Glück!"

„So sei es!", stieß Akira mit gebrochener Stimme hervor und die Blitze leuchteten golden auf –bevor sie sich lösten.

Und Juan fiel.

Und fiel.

Bis er schließlich hart aufkam.

Mit einem grimmigen Lächeln richtete er sich auf.

Und die Flügel auf seinem Rücken waren nicht mehr weiß, sondern schwarz...

EngelsgleichWhere stories live. Discover now