4. (überarbeitet)

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"An einen anderen Ort", antwortete Magnus und wich seiner Frage ungeschickt aus.

"An welchen Ort?"
Der Schattenjäger blieb hartnäckig und ließ sich keinesfalls beeirren. Er wartete geduldig auf eine Antwort.

"Es ist hier nicht sicher genug dafür, Alexander. Wir sollten uns wirklich beeilen."

Und das war irgendwie zu viel für Alec.

"Woher nimmst du das Recht, mich bei meinem Namen zu nennen?

Woher nimmst du das Recht, hier einfach herein zu spazieren und von mir zu verlangen, dir blindlings zu folgen?

Woher nimmst du das Recht, mir Dinge vorzuenthalten? Woher nimmst ausgerechnet du all diese Rechte?!

Wo doch gerade du derjenige warst, der mich alleine und verletzt zurückgelassen hat."

Alecs Stimme klang kalt und emotionslos und scharf wie eine Waffe.

Seine Worte waren die Klinge aus hinmlischer Bronze, seine Augen der letzte tödliche Schlag, denn plötzlich zerbrach etwas zwischen ihnen.

Der Schattenjäger konnte nicht genau sagen, ob es das letzte Stückchen Hoffnung auf eine Versöhnung oder die Ruinenreste ihres gemeinsamen Glückes waren, aber was immer es war, es brachte Magnus dazu, erschrocken die Luft einzuziehen und ihn endlich anzusehen.

Nun, im Prinzip war beiden bewusst, das Magnus in diesem Moment der Stärkere von ihnen war, aber er war zu verplüfft, um irgendwie zu reagieren, und wartete deshalb einfach auf den nächsten Schritt.

Und Alec tat den nächsten Schritt, indem er auf den Hexenmeister zu ging.

Ein unbändiges Feuer loderte in seinem Herzen, geschürt und ernährt von den unausgesprochenen Worten, die Alec seit jeher innerlich zerrissen.

Es brandte ein Feuer der Gefühle in seinem Inneren, von dem er wusste, dass der Hexenmeister es hätte löschen können.
Aber diese Zeit war längst vergangen.
Also schlugen die Flammen meterhoch und überwältigten all seine sonst so kontrollierten Gefühle.

Der Oberste Hexenmeister wollte zurückweichen, aber er hatte die Wand bereits im Rücken, die ihn daran hinderte, Alec erneut alleine mit diesem Feuer zurückzulassen.

Alec griff nach Magnus' Handgelenken, drückte ihn fest gegen die kalten Fliesen und brachte seine Lippen nah an Magnus' Ohr.

Sie zitterten.

"Ich habe mich verändert..." Der Schattenjäger schüttelte den Kopf und setzte erneut an:

"Ich habe mich nicht verändert, sondern ich habe mehr gewollt.
Ich habe mehr von dir gewollt.
Ich wollte nie deine Vergangenheit werden, sondern ich wollte immer deine Zukunft sein.
Ich habe einfach nur mehr gewollt."

"Du hast mir nicht mehr vertraut."

Alec wollte den Kopf schütteln und verneinen, aber Magnus kam ihm zuvor:

"Du hast mir nicht vertraut, obwohl ich dich vor Camille gewarnt hatte. Du wolltest Macht über mein Leben haben.
Du hast schlichtweg einfach zu viel gewollt."

"Du selbst hast doch dafür gesorgt, dass ich mehr wollte als nur das!", Alec erhob zum ersten Mal die Stimme, seit sie beide sich kannten. "Du warst es, der mir gezeigt hat, dass da mehr ist... Hoffnung, Bedeutung, Liebe.
Aber nun wendest du dich von dem ab, den du geschaffen hast."

Magnus sah ihn an, seine katzenartigen Augen blinzelten, als wollten sie die Erinnerungen an vergangene Tage vertreiben.

"Ich weiß nicht, warum ich dir das alles je gezeigt habe."

Through The Dark (Malec, Chroniken der Unterwelt)Onde histórias criam vida. Descubra agora